Rückenwind
Botswana: Chobe Park
Im Chobe Park leben derzeit 60.000 Elefanten. Also ist von vornherein klar, welches Tier wir am meisten sehen werden. Schon weit vor dem Parkeingang begegnet uns eine groessere Herde. Aufgereiht wie die Orgelpfeifen marschieren sie vorbei. Die kleinen befinden sich immer mitten in der Herde und werden vor Angreifern unerbittlich verteidigt. Der Chef droht schon mal prophylaktisch mit grossen Gesten, als wir naeher rankommen. Na ja, die Herde benutzt unsere Strasse und jetzt erklaere einem Elefanten mal, dass wir auch ein Durchfahrtsrecht haben. Da kannst du nur warten, bis die Herde fressend in den Bueschen verschwindet. Grosse Exemplare fressen 100 kg Buschwerk und saufen 350 l Wasser, allerdings nicht im Monat, sondern pro Tag. Bei sieben Tonnen Gewicht kein Wunder.
Kurz nach der Einfahrt in den Park sehe ich ein weiteres Tier der "Grossen Fuenf", einen Bueffel. Historisch aus der Jagd zu Kollonialzeiten begruendet, sind die fuenf wichtigsten Trophaentiere: Elefant, Nashorn, Bueffel, Loewe und Leopard. Wir jagen die Tiere allerdings maximal mit unserer Linse.
Die Herde kommt gerade aus einem Schlammloch vom Morgenbad zurueck. Viel sauberer scheint er dabei nicht geworden zu sein. Vielleicht wars eher eine Rheumakur?
Unser Weg schlaengelt sich durch den Park, bis wir an einem Elefantenfriedhof vorbeikommen. Die Tiere ziehen sich zum Sterben zurueck und werden von der Herde oft mit Zweigen zugedeckt und bestattet. Von jung bis alt wird jeder umsorgt. Der starke Herdentrieb ist ein faszinierendes Phaenomen.
Der Park bietet eine ueberwaeltigende Landschaft, die ich nur aus Heinz Sielmanns Tierfilmen kenne. Die Hitze macht mir allerdings schwer zu schaffen. Die Mittagssonne ist unertraeglich und laesst dich schnell in den Schatten fluechten. Genauso machen es auch die Tiere. Morgens und abends wird gejagt oder Gras gefressen. Wenn die Sonne hoch steht, ist die Weide leer. Jan nutzt die Mittagspause zur Raubtierfuetterung in unserem Camp.
Auf einer Abendtour mit dem Safariboot beobachten wir grasende Flusspferde und eine Elefantenherde beim Schlammbad. Gross und klein tuemmeln sich in den Loechern, bewerfen sich mit Dreck, fallen um, bleiben stecken und freuen sich an dem taeglichen Ritual. Warum sie erst im Wasser und dann im Schlamm baden, ist mir noch ein Raetsel. Ich wuerde den Baederplan einmal umdrehen.
Aufbruch: | 31.01.2010 |
Dauer: | 14 Monate |
Heimkehr: | 31.03.2011 |
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