Rückenwind
Chile: San Pedro de Atacama
Die Oase San Pedro liegt an der Salzwueste Atacama auf 2500 m und wird meine letzte Station in Chile sein, bevor es nach Bolivien geht. Die Atacama Wueste ist eine der trockensten Gegenden der Welt. Regen ist hier so selten wie eine gute Entscheidung von Guido Westerwelle.
Die Namen der Gebirgszuege wie Tal des Mondes und Tal des Todes lassen schon einiges ueber die Landschaft vermuten. Ich radle mit Reisefreunden aus England und Australien in das Tal des Todes. Ganz so schlimm wie es klingt, ist es dort auch wieder nicht. Wir sind alle lebend rausgekommen. Aber ausser Sand und Fels gibts dort nichts mehr, dafuer aber in herrlicher Version. Da meine Begleiter im Tal des Todes mit Sandboarden beschaeftigt sind, fahre ich mit dem Rad und ohne Rakete zum Mond.
Die Landschaft haelt, was der Name verspricht. Ein phaszinierendes Gebirge ohne sichtbare Vegetation. Salzkrusten ueberziehen die Felsen und bereiten der Pflanzenwelt eine undankbare Umgebung. Nur in einer Sache truegt der Titel. Es handelt sich nicht nur um ein Tal, es geht auf und ab. Eine Steigung hab ich in die persoenliche Kategorie 1 eingestuft. Aus dem anfangs tiefen Atem wird irgendwann ein Pfeifen. Die Luft ist extrem trocken, ich hab das Gefuehl, dass sich heimlich eine Wollsocke in meinen Mundraum geschlichen hat. Die Atemwege sind ausgedoerrt und kurz bevor die Lunge am Gaumensegel klingelt, bin ich dann oben am Berg. Die Wueste ist ein sehr ungemuetlicher Geselle, dafuer aber atemberaubend schoen. Diesmal im uebertragenen Sinne.
Ich komme in der Mittagshitze an und frage mich, warum es um mich staendig knarzt und kracht. Die Loesung verstehe ich erst nach naeherem Hinhoeren: Die salzueberzogenen Felsen werden aufgeheizt und dehnen sich aus. Dabei krachts regelmaessig.
Nach der strapazioesen Tour de Lune lasse ich mich zu Geysiren fahren. Wir starten um vier Uhr morgens. Ja, richtig gelesen. Und das im Urlaub! Das Lodern und Spruehen der Geysire laesst sich nur um den Sonnenaufgang sehen. Die Wueste ist um diese Uhrzeit nicht gerade einladend, es hat -5 Grad und wir stehen dick eingepackt vor diesen heissen Wasserfontaenen. Die Sonne kriecht langsam hinterm Horizont vor und schwups kommt nur noch Dampf aus den Loechern. Das anschliessende Bad in der Therme laesst die Knochen wieder erwachen. Was fuer ein Genuss.
Aufbruch: | 31.01.2010 |
Dauer: | 14 Monate |
Heimkehr: | 31.03.2011 |
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