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Zweiter Stopp: Australien: Tasmanien
Tasmanien ist eine Insel vor Australien und einer der acht Bundesstaaten. An dieser Stelle noch eine kurze Anmerkung zu den australischen Bundesstaaten: Hier ist es noch viel extremer als bei uns. Jeder Staat hat seine eigenen Regeln wie z.B. die Höchstgeschwindigkeit auf dem Highway (Tasmanien bspw. 100 km/h, Northern Territory 130 km/h), Flaschenpfand (gibt es nur in Victoria) und wo Alkohol verkauft wird (teilweise nur im Bottleshop, das sind eigene Geschäfte die nur alkoholische Getränke verkaufen, teilweise auch im Supermarkt). Außerdem gibt es in Australien mehrere Zeitzonen, die nach Bundesstaaten aufgeteilt sind - man sollte sich also besser nach Überquerung einer Grenze nach der aktuellen Zeit erkundigen. Zudem darf man über die Grenzen kein Obst/Gemüse einführen, da dadurch Krankheiten mitgebracht werden könnten. Zu diesem Zweck gibt es bspw. am Flughafen eine Art Drogenschnüfflerhund, der nach Nahrungsmitteln sucht.
Tasmanien erreicht man entweder per Fähre von Melbourne aus oder per Flugzeug. Die Insel besteht aus drei größeren Städten: Hobart, Launceston und Devonport. Außerdem sind 45% Nationalpark, so dass es ansonsten nur noch einige kleinere Städte (meistens unter 1000 Einwohner) gibt. Die meisten Touristen kommen aus Australien, nur wenige aus Europa. Da das Klima von Tasmanien mit dem bei uns vergleichbar ist, sind momentan im Frühling nur sehr wenige Touristen unterwegs. Das Tolle an Tasmanien ist, dass man hier noch fast überall kostenlos campen darf. Man kann sich also - sofern kein ausdrückliches Verbotsschild vorhanden ist - überall mit seinem Campervan hinstellen oder sein Zelt aufschlagen.
In Hobart haben wir die erste Nacht im Hostel verbracht und uns die Stadt angeschaut - besonders groß ist sie nicht und ein Tag reicht aus. Am nächsten Tag haben wir unseren Campervan in Empfang genommen, in dem wir die kommenden 10 Tage wohnen werden. Da Christina noch nicht 21 Jahre alt ist und man deshalb einen Aufpreis zahlen müsste, bin ich die einzige Fahrerin. Da ich bereits in Perth Auto gefahren bin und in Port Douglas die ganze Zeit mit dem Fahrrad unterwegs war, hab ich keine sonderlichen Probleme mit dem Linksverkehr - bisher bin ich noch kein einziges Mal auf der falschen Fahrbahnseite gewesen.
Die Highways hier sind größtenteils vergleichbar mit unseren Landstraßen - teilweise führen sie durch Nationalparks und ähneln Passstraßen, so kurvig sind sie. Verkehr gibt es hier kaum und Aussichtspunkte (sog. Lookouts) sorgen für Abwechslung.
Von Hobart aus sind wir zunächst nach Bruny Island gefahren. Die Insel besteht eigentlich aus zwei Inseln und hat verschiedene Wanderwege zu Seen, mehrere Strände sowie Klippen, die an Irland erinnern, zu bieten. Ein großer Teil von South Bruny ist nur über unbefestigte Straßen zu erreichen - solange es nicht regnet und man vorsichtig fährt, kann man die Strecken aber auch mit einem normalen Auto fahren. Am nächsten Tag ging es mit der Fähre zurück auf's Festland und von dort zu den Hasting Caves. Die Höhlen haben wir zwar nicht besichtigt, aber nebendran gibt es einen Thermalpool, der bereits im Frühling angenehme 26 Grad besitzt. Außerdem kann man von dort aus noch einige kürzere Spaziergänge unternehmen. Anschließend sind wir in den Mount Field Nationalpark gefahren, wo wir auch geschlafen haben. In den meisten Nationalparks gibt es "camping areas", wo man gegen eine Gebühr von 10 AUD pro Person übernachten kann. Manche bieten nur Toiletten, andere zudem Strom und Warmwasser. Richtige Campingplätze findet man nur in den großen Nationalparks (und in den meisten Ortschaften) und sie kosten meistens auch relativ viel. Im Mount Field Nationalpark haben wir uns die Russell Falls angeschaut, ziemlich imposante Wasserfälle. Von dort aus sind wir den "Tall Tree Walk" und den "Lady Barron Falls Walk" gegangen - insgesamt circa zwei Stunden. Unsere "Ausbeute" waren zwei weitere Wasserfälle, ein Wallaby und riesige Eukalyptusbäume.
Vom Mount Field NP sind wir durch den Gordon River NP zum Lake St. Claire gefahren. Dabei hat sich die Landschaft kontinuierlich geändert: Mal grüne Wiesen mit Kühen und Schafen, mal Regenwald mit Farnen und mal rot-braun-gelb gefärbte Büsche und keinerlei Bäume. Zwischendurch gab es immer wieder kleinere Seen und Bäche. Die Natur in Tasmanien ist atemberaubend: Sie bietet auf kleinster Fläche eine unglaubliche Vielfalt an Flora und Fauna. Beim Lake St. Clair gab es wieder verschiedene Wanderwege - Tasmanien ist nichts für lauffaule Menschen. Vom See aus hatte man einen schönen Blick auf den Cradle Mountain NP, den bekanntesten Nationalpark von Tasmanien. Einige der Gipfel sind sogar noch schneebedeckt! Wettermäßig haben wir hier allerdings auch schon alles erlebt: Auf dem Mount Wellington bei Hobart Graupelschauer und Schnee, während in Hobart die Sonne schien und zwischendurch immer wieder Sturm, Regen, blauer Himmel - man sagt, dass man in Tasmanien vier Jahreszeiten an einem Tag haben kann und wir können dem nur zustimmen.
Vom Lake St. Claire sind wir zum anderen Ende des Cradle Mountain NP gefahren. Man kann auch von Norden nach Süden (oder umgekehrt) wandern: Der Overland Track dauert ca. 8 Tage und man schläft im eigenen Zelt oder Hütten, die allerdings nur Holzliegen bieten und in der Hauptsaison meist überfüllt sind. Uns war das dann doch etwas zu viel Bewegung - wir haben uns lieber auf eine 2,5-stündige Wanderung um den Lake Dove und einige kürzere Spaziergänge beschränkt. Dabei konnten wir sogar einige Wombats beobachten. Vom Cradle Mountain Nationalpark ging es weiter Richtung Launceston, der zweitgrößten Stadt Tasmaniens.
Launceston selber hat nicht sehr viel Interessantes zu bieten, aber die Umgebung dafür umso mehr. Direkt angrenzend liegt das Tamar Valley, Tasmaniens Weinanbaugebiet Nummer 1. Die Fahrt auf dem Highway führt an diversen Weingütern vorbei und man kann sogar Grindelwald, eine Nachbildung des Ortes in der Schweiz, besuchen. Wir bevorzugen allerdings das Original. Bei zwei Weingütern haben wir dann auch angehalten und eine Weinprobe gemacht. Die Auswahl fällt schwer, da im Tamar Valley mindestens 20 Weingüter liegen...wir haben daher das Zufallsprinzip angewendet. Nachdem wir die Nacht an einem See in der Nähe verbracht haben, sind wir am kommenden Tag nach St. Helens gefahren. Der Ort selber ist nicht sonderlich spektakulär, bietet aber immerhin einen Supermarkt. Das ist nicht selbstverständlich und da wir jeden Abend selber kochen, müssen wir stets vorausplanen und entsprechend einkaufen. Direkt an St. Helens angrenzend liegt die Bay of Fires - eine Bucht mit traumhaften Stränden, die aussehen, als lägen sie in der Karibik: Weißer Sandstrand und türkisfarbenes Wasser. Es klingt zwar kitschig, aber Tasmanien raubt einem immer wieder den Atem, so schön ist die Natur hier.
Morgen geht es dann weiter nach Coles Bay und zum Freycinet Nationalpark.
Vielen Dank für Eure Gästebucheinträge - ich freue mich immer total darüber!!
Damit ihr mal eine Ahnung von einem Hostelzimmer kriegt: Da schlafen nur zwei Personen...wie sieht es wohl bei zehn Personen aus?!
Aufbruch: | 17.09.2012 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 26.07.2013 |
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