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Fünfter Stopp: Costa Rica: Monteverde und Playas del coco
Monteverde hat mir total gut gefallen, doch die Fahrt dorthin sollte nicht einfach werden. Zunächst sollte mich der Bus um 8.30 Uhr von Jacó nach Puntarenas bringen. Der Busfahrer berief sich wohl auf "Tico time" und kam erstmal 40 Minuten zu spät. Als ich dann in Puntarenas ankam, teilte mir eine nette Frau mit, dass der nächste Bus nach Monteverde erst in 2,5 Stunden fahren würde. So setzte ich mich dann auf eine Bank, mein Rucksack direkt neben mir, und las weiter in meinem Buch. Nach und nach kamen immer mehr Rucksackreisende und mit einigen von ihnen unterhielt ich mich für eine Weile. Auch zwei Polizisten schauten kurz vorbei und erinnerten uns daran, dass wir unser Gepäck stets direkt bei uns tragen und dass wir in den Bussen nichts in der Gepäckablage verstauen sollten. Später traf ich einige Backpacker, denen auf diesem Wege oder sogar aus den Gepäckfächern zwischen den Reifen die kompletten Rucksäcke geklaut wurden. Ich hoffe sehr, dass ich von diesem Schicksal verschont bleibe! Nachdem die 2,5 Stunden vorbei waren, stiegen wir in den Bus, der uns nach Monteverde bringen wollte. Einer halbe Stunde später machte er einige seltsame Geräusche, wir hielten rechts vom Highway an und durften erstmal alle aussteigen. Nach einigen Minuten erklärte man uns, dass der Bus kaputt sei und irgendwann ein Ersatzbus käme. Wann das wäre, könnte man allerdings nicht sagen. So saßen wir direkt am Highway, unser gesamtes Gepäck neben uns, und warteten in der Hitze (es gab kaum Schatten und das Thermometer zeigte 30°C an) auf den Ersatzbus. Nach ca. 45 Minuten kam dieser - wirklich vertrauenserweckend sah er nicht aus. Der Bus war ein ausrangierter amerikanischer Schulbus und hatte nicht genug Sitzplätze für alle Passagiere, so dass einige (unter anderem ich) stehen mussten. Ich "freute" mich schon darauf, die nächsten drei Stunden stehend zu verbringen, doch es sollte anders kommen...dieses Mal waren wir keine halbe Stunde gefahren, als wieder seltsame Geräusche zu hören waren und wir ein weiteres Mal gebeten wurden, den Bus zu verlassen. Glück im Unglück: Dieses Mal waren wir vor einem Restaurant liegen geblieben. Hier verbrachten wir die nächste Stunde, bevor erneut ein Ersatzbus ankam. Dieser sah um einiges zuverlässiger aus und außerdem erwischte ich dieses Mal einen Sitzplatz. Noch 38 km bis Monteverde, las ich. Kurzfristig glaubte ich, doch noch vor Einbruch der Dunkelheit anzukommen, aber da hatte ich die Straße noch nicht gesehen. Eng, rechts und links steil abfallend und voller Schlaglöcher: Für die 38 km benötigten wir beinahe drei Stunden. So kam ich nach insgesamt 10,5 Stunden in Monteverde an - normalerweise benötigt man für die Strecke maximal 6 Stunden. Glücklicherweise war im Hostel "Casa Tranquilo" noch ein Zimmer frei und so holte ich mir nur noch schnell einige Tacos, bevor ich mich schlafen legte. Am nächsten Tag stand Canopy auf dem Plan. Beim Canopy flitzt man an Drahtseilen zu in den Baumwipfeln befestigten Plattformen. Die Drahtseile variieren in Länge und Höhe und man sollte möglichst schwindelfrei sein. An einer Plattform durften wir uns Abseilen und am Ende wartete der "Superman" auf uns: Hier sitzt man nicht wie sonst im Gurt, der am Drahtseil befestigt wird, sondern man fliegt Kopf voran über eine Schlucht. Das war bereits ein Highlight, aber es sollte noch besser werden: Auf den "Superman" folgte die "Tarzan-Schaukel". Zunächst geht es im freien Fall etwa 20 Meter hinunter, anschließend schwingt man am Seil einige Male über die Baumwipfel und wieder zurück, bis man gestoppt und auf den Boden zurückgebracht wird. Keiner aus unserer 4-köpfigen Gruppe hat das ohne Schreien geschafft.
Abends bin ich auf eine geführte Nachtwanderung gegangen. Generell mag ich geführte Wanderungen zwar nicht so, aber in diesem Fall blieb mir nichts anderes übrig. Leider waren auch dieses Mal einige Leute dabei, die denn Sinn einer Nachtwanderung nicht verstanden haben und sich in solch einer Lautstärke unterhielten, dass jedes normale Tier schnellstmöglich verschwunden ist. Dennoch war die Wanderung sehr interessant und wir haben einiges gesehen: Eine Tarantel, Opossums, einen Hirsch (da war der Guide total aus dem Häuschen, weil die in Costa Rica wohl ziemlich selten sind, aber für die meisten Europäer und Nordamerikaner war ein Hirsch nichts Besonderes), zwei Faultiere, diverse interessante Insekten, zwei hochgiftige grüne Schlangen, einen schlafenden Tukan und einen Nasenbär. Am nächsten Morgen ging es früh los zum Reserva Santa Elena. Nachdem ich mehrere Einheimische gefragt hatte, hab ich mich gegen das Reserva Monteverde entschieden, da Santa Elena schöner und weniger touristisch sein soll. Ich habe drei verschiedenen Wanderwege gemacht und auf zweien bin ich kaum jemandem begegnet. Insbesondere bei den längeren Wanderungen (mehr als zwei Stunden) hat man die Natur für sich alleine. An drei verschiedenen Stellen konnte man sogar den Vulkan Arenal sehen, einen der bekanntesten in Costa Rica. Ansonsten hab ich hauptsächlich Vögel gesehen - für Affen und Faultiere war es zu heiß. Insgesamt war Monteverde einer meiner Lieblingsorte in Costa Rica. Es werden diverse Aktivitäten angeboten, die Natur ist wunderschön und das Klima angenehmer als an der Küste. Monteverde heißt übrigens "Grüner Berg". J
Von Monteverde bin ich über Liberia nach Playas del Coco gefahren. Zunächst musste ich um 6 Uhr morgens den Bus bis zur Panamericana (der berühmten Straße, die von Alaska bis nach Feuerland führt) nehmen, um dort den nächsten Bus nach Liberia anzuhalten. Von Liberia aus ging es mit einem weiteren Bus noch eine weitere Stunde nach Playas del Coco. Die meisten Busse in Costa Rica haben keine Klimaanlage und wenn man nicht das Glück hat am Fenster zu sitzen, dann wird es ziemlich heiß. Außerdem gibt es sog. Colectivos und Directos. Die Directos fahren ohne Halt bis zum Ziel (zumindest sollten sie das), während die Colectivos überall halten, wo jemand aus-oder zusteigen möchte. Entsprechend brauchen sie deutlich länger, sind dafür aber auch um einiges günstiger.
In Playas del Coco durfte ich mich erstmal auf die Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft machen. Der Ort ist extrem touristisch und so waren die günstigen Hostels bereits alle ausgebucht und ein Hotel konnte ich mir nicht leichten. Von einem Einheimischen habe ich schließlich eine Unterkunft empfohlen gekriegt - sie war zwar günstig, aber für mich stand sofort fest, dass ich auf keinen Fall länger als eine Nacht bleiben werde. Die Tür zu meinem Zimmer konnte man nicht richtig schließen, da das Schloss kaputt war. So musste ich immer ein extra Schloss davor hängen, aber dadurch blieb immer eine Lücke. Außerdem war das Bett total durchgelegen und in den Holzwänden waren überall Risse, so dass nachts alles voller Mücken war. Das Beste war, dass die Türe des Gemeinschaftsbads überhaupt nicht zu ging - man musste immer hoffen, dass gerade niemand vorbei kam. Deshalb bin ich zunächst losgezogen, um mir für die nächste Nacht eine neue Unterkunft zu suchen. Glücklicherweise konnte ich dort bereits morgens um sieben einchecken und im Vergleich zum vorherigen Guesthouse erschien mir mein neues Hotel wie eine Luxusherberge. Nach Playas del Coco war ich gefahren, weil man hier gut tauchen konnte. Nachdem ich im neuen Hotel eingecheckt hatte, ging es bereits mit dem Boot hinaus zum Tauchrevier. Außer dem Guide und mir war noch ein belgisches Pärchen dabei, welches daheim häufig tauchen geht. Ein weiteres Pärchen ging mit einem anderen Guide, da die beiden noch Anfänger waren. Es dauerte nicht lange, und wir sahen die ersten Rochenschwärme. Zehn Adlerrochen glitten elegant an uns vorbei, und es waren nicht die letzten. Noch nie zuvor habe ich so viele Rochen gesehen! J Außerdem haben wir noch mehrere Muränen gesehen, diverse Fische (deren Namen ich mir leider nie merken kann) und einige Seesterne. Beim zweiten Tauchgang konnten wir beinahe fünf Minuten lang neben einer Meeresschildkröte schwimmen und wir sahen mehrere Stachelrochen. Es ist ein unglaubliches Erlebnis, wenn man in 15 Metern Tiefe ist und über einem mehrere Stachelrochen schwimmen. J Abgesehen vom Tauchen hat mir Playas del Coco aber nicht wirklich gefallen - für meinen Geschmack ist es viel zu touristisch und dadurch auch zu teuer. Von Playas del Coco (Pazifik) ging es nach Tortuguero (Atlantik).
Aufbruch: | 17.09.2012 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 26.07.2013 |
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