It's never too late to travel the world...

In Vietnam hatte ich in der Halong Bucht zwei Neuseeländer aus Dunedin kennengelernt und sie hatten gemeint, dass die Stadt nicht wirklich viel zu bieten hätte. Aus diesem Grund hatte ich auch nur einen halben Tag eingeplant. Dunedin ist eine typische Studentenstadt: Jede Menge Bars, ein vielfältiges Kulturangebot, Restaurants und eine schöne Universität. Auch ansonsten gibt es einige hübsche Gebäude, vor allem der Bahnhof ist sehenswert. Angeblich ist er das meistfotografierteste Gebäude Neuseelands. Abgesehen davon lohnt sich Dunedin als Ausgangsort für einen Tagesausflug auf die Otago Halbinsel, wo man Albatrosse, Robben und Pinguine sehen kann. Ich habe die Stadt allerdings nach einer Übernachtung auf einem Campingplatz direkt am Strand und einem kurzen Rundgang wieder verlassen, da ich ca. fünf Stunden Autofahrt vor mir hatte und gegen späten Nachmittag den Lake Tekapo erreichen wollte.

Der Lake Tekapo liegt ca. 20 km vom Lake Pukaki entfernt und bietet bei gutem Wetter ebenfalls einen tollen Blick auf den Mount Cook, Neuseelands höchsten Berg (3754 m). Beide Seen sind aufgrund der sie umgebenden Gletscher türkisfarben und lohnen den Abstecher von der Küste absolut. Der Ort selber ist winzig - in Lake Tekapo leben nur etwas mehr als 300 Menschen und die Hauptstraße besteht aus etwa 10 Geschäften, Restaurants, Hotels und Reiseagenturen. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass auf der Südinsel abgesehen von Christchurch und Dunedin alle Städte/Orte nicht besonders groß sind. Das erklärt sich am Leichtesten anhand von ein paar Fakten: Die Nordinsel ist deutlich stärker bevölkert als die Südinsel. Insgesamt ist Neuseeland ca. 270.000 qm groß und auf dieser Fläche leben etwa 3 Millionen Menschen.

Da die Landschaft um den Lake Tekapo hauptsächlich aus Bergen und Gletschern sowie Gletscherseen besteht und man all dies am Besten von der Luft aus sehen kann, beschloss ich mir einen Rundflug zu gönnen. Da ich auf dem einzigen Campingplatz in Lake Tekapo übernachtet habe, bekam ich sogar noch einen Rabatt von 30 Dollar. Es war zwar noch immer kein günstiges Vergnügen, aber wie oft ist man schon in Neuseeland?! Insgesamt waren wir zu viert an Bord der Cessna und jeder hatte einen Fensterplatz, so dass ich jede Menge tolle Fotos schießen konnte.

Für mich persönlich war der einstündige Flug über den Mount Cook, die Southern Alps, Lake Tekapo und die Gletscherseen sowie Franz Josef, Fox, Tasman und Murchison Glacier definitiv sein Geld wert und eines der Highlights in Neuseeland. Ich hatte in der Nacht übrigens noch mehr gefroren als sonst (das Auto kühlt nachts extrem aus und ich schlafe meistens in Jeans, Leggins und Fleecejacke und selbst dann frier ich teilweise noch) - morgens steige ich aus dem Auto und sehe, dass es nachts geschneit hatte. Hier ist eigentlich fast schon Sommer - nachts war es nicht so toll für mich, aber dafür lag dann am nächsten Tag auf den Bergen Neuschnee und somit sah alles noch märchenhafter und glitzernder aus.

Von Te Anau aus ging es anschließend wieder an die Ostküste, nach Kaikoura.