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Dritter Stopp: Neuseeland: Wanaka/Queenstown
Am nächsten Tag ging es dann weiter Richtung Wanaka. Neuseeland ist zwar nicht extrem groß, aber die Straßen sind meistens eng und kurvig, so dass man nicht besonders schnell fahren kann. Insbesondere wenn man ein langsames Auto oder einen LKW vor sich hat, kann es durchaus vorkommen, dass man bis zur nächsten zweispurigen Stelle nur 60 km/h fahren kann. Dadurch dauert eine Strecke von 200 Kilometern meistens 2,5-3 Stunden. Das ist aber nicht weiter schlimm, da man meistens durch wunderschöne Landschaften fährt und es regelmäßig Aussichtspunkte gibt oder Parkplätze, von denen man kleine Spaziergänge zu Wasserfällen, zum Strand oder ähnlichem machen kann. Auch sieht man des Öfteren Fahrradfahrer - wäre mir zu anstrengend, da es hier ständig hoch und runter geht, aber Neuseeland scheint für Fahrradtouristen ein beliebtes Ziel zu sein. Die Strecke nach Wanaka führte erst am Meer entlang und anschließend vorbei an einigen schönen Seen, die leider aufgrund des Regens nur halb so schön aussahen wie auf den Postkarten.
Wanaka liegt am Lake Wanaka und ist ein hübscher kleiner Ort, in dessen Umgebung man jede Menge Outdoor-Sportarten wie Rafting praktizieren kann. Ich wollte mir diese Aktivitäten für Queenstown aufheben - DEM Outdoor-Paradies der Südinsel - und habe deshalb nur einen halben Tag und eine Nacht in Wanaka verbracht. Ursprünglich wollte ich eine Wanderung im Mount Aspiring Nationalpark unternehmen, doch leider war die Straße dorthin nur mit Allradantrieb befahrbar. In Queenstown angekommen, habe ich erstmal den Ort besichtigt (damit ist man nach einer halben Stunde langsamen Gehens fertig) und habe dann für die nächsten beiden Tage Rafting und Canyoning gebucht. Beim Rafting fährt man auf einem Schlauchboot einen Fluss herunter, der zwischendurch Stromschnellen verschiedener Länge und Schwierigkeit zu bieten hat (in Englisch rafts, daher der Name), während Canyoning eine Mischung aus Abseiling (an einem Seil Felsen hinunter klettern), Wasserfälle hinunterspringen oder -rutschen und in meinem Fall Ziplining (an einem Drahtseil über eine Schlucht oder ähnliches sausen) ist. All das findet in einem Canyon, also einer Schlucht statt, die im Optimalfall verschieden hohe Wasserfälle, Klettersteige und dergleichen bietet. Selbstverständlich hat man bei beiden Aktivitäten fachkundige Guides dabei und bekommt Ausrüstung und Schwimmfesten gestellt.
Queenstown liegt malerisch am See, umgeben von (noch) schneebedeckten Bergen und hat sich aufgrund seiner geografischen Lage als einer der größten Touristenorte Neuseelands etabliert. Hier kann man absolut alles machen: Bungee-Jumping, Mountainbiken, Wandern, Klettern, Rafting, Canyoning, im Winter Skifahren und Snowboarden, sich auf einem Brett Flüsse runterstürzen und vieles mehr. Außerdem gibt es noch eine Gondel, die auf einen Hügel hinauffährt von wo aus man einen tollen Blick über Queenstown und die Umgebung hat. Allerdings kriegt man auch in Queenstown nichts geschenkt, und so habe ich bspw. auf die Gondelfahrt verzichtet und bin stattdessen auf einen anderen Hügel hinaufgefahren (ohne Gondel, sondern mit dem Auto ). Außerdem wurden hier große Teile der drei "Herr der Ringe"-Filme gedreht und auch Teile von "Der Hobbit" (der Anfang Dezember in Neuseeland anläuft und für den seit Wochen so viel Werbung gemacht hat, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass der Film Gewinn machen wird) und es gibt einen Canyon. Den Canyon durfte ich laut Mietvertrag nicht mit meinem Auto befahren, aber dafür sind wir auf dem Weg zum Rafting durchgefahren und ich konnte verstehen, wieso dort keine Mietwagen erlaubt sind: Die Straße ist zwar zweispurig befahrbar, aber es passt nur ein Auto hin und auf der einen Seiten erheben sich die Felsen, auf der anderen Seite geht es geschätzte 40 Meter in die Tiefe. Und zudem ist es noch eine unbefestigte Straße. Da war ich dann doch sehr froh, beruhigt die Aussicht aus dem Fenster genießen können und nicht auf die Straße achten zu müssen. Da es die letzten Tage relativ viel geregnet hatte, war die Strömung im Fluss relativ stark und somit hat das Rafting viel Spaß gemacht, auch wenn es nach meinem Empfinden etwas viele ruhige Passagen gab. Von vier Booten sind zwei gekentert, aber wir sind zum Glück alle im Boot geblieben und mussten deshalb die anderen und ihre Paddel aus dem Wasser ziehen. Während ich Rafting bereits zuvor ein paar Mal gemacht hatte, war Canyoning eine komplett neue Erfahrung für mich und es war eines der besten Sachen, die ich bisher gemacht habe. Zunächst sind wir etwa eine halbe Stunde auf einer der bekanntesten Wanderstrecken der Südinsel, dem Routeburn Track, gewandert und dort schließlich nach einem Safety Briefing ins Wasser. Wir hatten Neoprenanzug, atmungsaktives T-Shirt, Neoprenjacke, -socken, -schuhe und eine -mütze sowie Helm gestellt bekommen und dadurch war mir bis fast zum Schluß warm - das Wasser hatte nämlich nur drei Grad (!!!), da es Schmelzwasser war. An einer Stelle bin ich sogar einen acht Meter hohen Wasserfall hinuntergesprungen - das hat allerdings einiges an Überwindung gekostet. Abends nach dem Canyoning bin ich dann weiter nach Süden gefahren, nach Te Anau, dem Tor zur Fjordlandschaft.
Aufbruch: | 17.09.2012 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 26.07.2013 |
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