Celebifamilie auf dem Weg nach Indien
Lahore
Ankunft in Lahore
Während der Zugfahrt erfuhr Hakan von einem Pakistani, dass es gleich in der Nähe des Bahnhofs von Lahore preiswerte Hotels geben soll. Wir wollten also erst einmal zu Fuß auf Hotelsuche gehen und uns gar nicht von irgend Jemanden anquatschen lassen.
Kurze Zeit später saßen wir in einem Tuk-Tuk (vorn drei, hinten drei und vier fette Rucksäcke) auf dem Weg mitten in die Stadt, geführt von einem uns unbekannten Menschen, der behauptete, die besten und billigsten Hotels zu kennen. Soviel zu unseren Vorsätzen !
Das zweite Hotel (Star Hotel) war dann halbwegs okay, aber richtig begeistert waren wir nicht. Der Preis war zwar annehmbar (1300 PR / ca. 9,-€), aber die Atmosphäre irgendwie komisch. Als Hakan und ich dann noch einmal losziehen mussten, um Geld abzuheben, haben wir zufällig ein Hotel gefunden (Lahore Backpackers Hotel), dass wir sofort mochten, da erstens die Leute (Crew und Gäste!) total nett waren und zweitens der Preis mit ca. 8,- Euro für unser Zimmer auch stimmte. Wir beschlossen, am nächsten Tag zu wechseln.
Dann stürmten wir das nächste Restaurant und aßen erst einmal lecker pakistanische Küche: Sincero - Hühnchen mit Reis, Hakan und ich - vegetarisch und Medea Joghurt. Jetzt waren wir gewappnet ...
Lahore hat einen alten Stadtkern, der aus engen Gassen besteht, in denen sich viele kleine Läden befinden: im Prinzip ein einziger großer Basar, in dem man sich verlaufen kann, weil er schier unendlich groß ist. Hakan und ich waren begeistert, die Kinder nahmen es mit Gelassenheit.
Am zweiten Tag, nachdem wir Stunden durch die Gassen gewandelt waren, gaben wir dem Drängen der Kinder nach und wollten zurück zum Hotel. Hakan rief einen Pferdewagen und meinte, er könne dem Kutscher den Weg zeigen, denn wir hatten dummerweise keine Visitenkarte. Doch plötzlich kam eine Einbahnstraße dazwischen und dann war irgendwie unsere Orientierung weg. Nach Stunden des Umherirrens, die Dunkelheit hatte schon lange eingesetzt, konnten wir zum Glück noch mit Hilfe von anderen Leuten unser Hotel ausfindig machen.
Ein Platz in der Altstadt - im Hintergrund Zuckerrohr, dessen frisch gepresster Saft überall verkauft wird
Geordnetes Chaos oder blanker Wahnsinn?
Das Chaos beginnt hier direkt vor der Tür - der Verkehr in Lahore ist unvorstellbar - ich werde versuchen, ihn zu beschreiben:
Man nehme einen großen Sack, stecke LKWs, Busse, Autos, Motorräder, Tuk-Tuks, Fahrräder, Pferdewagen, Eselkarren, Ochsenkarren, Handwagenführer und Fußgänger hinein, schüttele ihn kräftig durch und schütte ihn einfach über einer Straße (breit oder eng - völlig egal) aus. So, wie sich diese Masse in Bewegung setzt, fließt der Verkehr in Lahore, jeder nutzt die Lücke, die sich direkt vor ihm auftut oder schafft sich durch Vorwarnung (mehrmaliges Hupen) eine. Erst am späten Abend versiegt das Getöse von Motoren und Gehupe, der schreckliche Abgasgestank lässt etwas nach. Übrigens habe ich in diesem scheinbar ungeordneten Getümmel keinen einzigen Unfall gesehen .
Shalamar Garden
Um den Abgasen ein wenig zu entkommen, wollten wir einen Park besuchen ... und fanden den "Shalamar Garden". Dieser Garten ist von Shah Jahan, der auch das Taj Mahal erbauen ließ, angelegt worden. Hier verbrachten wir einen sehr entspannten Nachmittag, den wir wirklich nötig hatten, denn mittlerweile waren wir alle von dem doch recht fettigen und gut gewürzten pakistanischen Essen krank geworden .
Abschied von Lahore
Ein paar Tage in Lahore waren genug für uns. Ich war begeistert von den liebenswürdigen Menschen in Pakistan und auch von den vielen interessanten Eindrücken, die wir letztendlich doch noch gewinnen konnten. Wir sehnten uns aber nach Ruhe und wollten jetzt endlich nach Indien. Für den 28. November, morgens 8.00 Uhr kauften wir unsere Zugtickets nach Amritsar (Indien).
Aufbruch: | 24.09.2013 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 02.06.2014 |
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