Celebifamilie auf dem Weg nach Indien
Der lange Weg nach Goa
Im Zug nach Pune
Am 14. Dezember brachen wir auf, um endlich wirklich nach Süden zu kommen, schließlich standen uns noch ca. 2000 km bevor. Wir fuhren mit dem Bus nach Kota, der nächsten Stadt mit einem Bahnhof, und wollten einfach versuchen Tickets nach Pune zu bekommen. Pune liegt ungefähr auf der Höhe Mumbais (nur weiter östlich) und wir würden dem riesigen Moloch entkommen. Von Pune würden auch viele Züge nach Goa fahren.
Allerdings bekamen wir kein Ticket für den Sleeper, das sind 2.-Klasse-Wagons mit je drei Schlafliegen auf jeder Seite eines "Abteils", von denen man die mittelste hoch- bzw. herunterklappen kann und die eigentlich ganz bequem sind, wenn man sie hat. Wir hatten keine! Na und? Die Zugfahrt sollte doch nur 20 Stunden dauern und am Tage würde sich schon ein Sitzplatz finden, dachten wir uns. Wir hatten also Generally-Tickets mit denen man wunderbar überall stehen konnte (Für einen Sitzplatz hätten wir die Ellenbogen benutzen müssen, was mit fettem Rucksack und Kindern und für mich grundsätzlich sehr schwierig ist.). Ganz frech fanden wir ein leeres Abteil in der ersten Klasse und ließen uns erst einmal nieder. Doch bald kam der Conduktor und meinte, dass das nicht ginge und wir sollten uns so schnell wie möglich in die 2. Klasse bewegen, sonst sehe er sich genötigt, uns aus dem Zug zu werfen. Okay, wir fanden eine Nische gleich am Eingang eines Abteils der 2. Klasse, in der wir alle unsere Taschen verstauen konnten und dann blieb immer einer bei den Taschen, damit die anderen sich irgendwo hinsetzen konnten. So lief das einige Stunden gut, doch irgendwann war Schlafenszeit und nachdem wir wenigstens für die Kinder eine Matte auf dem Boden ausgebreitet hatten, damit sie sich hinlegen können, standen wir zwischen den Abteilen, atmeten den Duft der Toiletten, versuchten in allen möglichen Stellungen stehend oder halbsitzend wenigstens ein paar Minuten zu schlafen, hingen größtenteils unseren Gedanken nach oder glotzten vor uns hin und waren trotzdem froh, denn am nächsten Morgen sollten wir in Pune sein und damit wäre immerhin mehr als die Hälfte der Strecke nach Goa bewältigt .
Pune
Es war klar, dass wir hier nur eine Nacht ausruhen wollten, um am nächsten Morgen weiter nach Goa zu fahren. Wir kamen natürlich völlig fertig hier an, konnten aber tatsächlich Fahrkarten nach Madgaon (Goa) für den nächsten Nachmittag bekommen - diesmal Sleeper, denn uns standen ja noch einmal 13 Stunden Zugfahrt bevor.
Weil wir in der Nähe des Bahnhofs kein Zimmer fanden, mussten wir uns von zwei Tuk-Tuks durch die Gegend fahren lassen, um ein geeignetes Gasthaus zu finden. Da unsere Konzentration nach der durchwachten Nacht im Zug nicht die beste war, weitete sich dieses Unternehmen fast zu einer Odyssee durch Pune aus, zu der keiner von uns Lust hatte, denn wir wollten einfach nur schlafen. Am Ende einigten wir uns mit einer Frau auf einen Preis von 600,- Rs (ca. 7,- €) für ein Zimmer für uns alle, aber auch erst, nachdem Jub und Hakan die angestauten Aggressionen an ihr ausgelassen und sie beschimpft hatten (Ich möchte hier den Wortlaut nicht wiedergeben.), da sie permanent den Preis änderte.
Über Pune gibts nicht viel zu sagen, außer dass es dort, wo wir ein Zimmer hatten, viele Villen und viele Banjan-trees gab und wir nach langer Zeit mal wieder Omelette in allen Variationen gegessen haben. Den Osho-Ashram haben wir nicht gesehen (nicht sehen wollen) und am nächsten Tag sind wir wieder direkt zum Bahnhof gefahren.
| Aufbruch: | 24.09.2013 |
| Dauer: | 8 Monate |
| Heimkehr: | 02.06.2014 |
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