Celebifamilie auf dem Weg nach Indien
Shiraz
Auf den Huegeln
Eine Woche waren wir hier in Shiraz, obwohl wir eigentlich nur vier Tage bleiben wollten. Das lag zum einen an zwei Feiertagen mitten in der Woche und zum anderen daran, dass aufgrund der Feiertage die Busse voll waren und wir nicht weiterfahren konnten.
Am 10. November sind wir abends hier angekommen. Ein preiswertes Hotel fanden wir relativ schnell, denn es gibt derer einige im Stadtzentrum. Unseres hieß Yas Hotel und kostete nur 6,-€ pro Nacht. Auch deshalb blieben wir gern eine Woche hier! Es hatte allerdings wieder Toilette und Dusche draußen, dafür gab es eine Küche und einen Kühlschrank . Hakan musste uns am ersten Abend noch zu einem Eis einladen und so kamen wir sofort in den Genuss des berühmten Eises von Shiraz, das eine relativ klebrige Konsistenz hat, ähnlich dem türkischen Maraseis, aber etwas lockerer ist. Meistens gibt es nur Vanille und Schoko, manchmal kann man sich auch noch eine Fruchtsoße draufkleckern - einfach unglaublich lecker und seit diesem Tag unser täglich Brot. Später an diesem ersten Abend durften wir Zeugen eines Umzuges zu Ehren Hüseyins werden, der wirklich all meine Erwartungen übertraf: lauter Gesang aus dem Lautsprecher, Trommeln, Fanfaren, Wagen mit leuchtenden Moscheen, geschmückte Schwerter und viele Menschen, die sich zum Takt der Trommeln mit diesen Metallstriemen auf die Schultern schlugen. All das vollzog sich direkt vor unserem Fenster und dauerte Stunden - viele Stunden, und das Fenster bot natürlich keinerlei Lärmschutz, sodass wir diese Feierlichkeiten, die dann am Donnerstag, dem 14. Nov. ihr Ende fanden, noch ganze 5 Mal hautnah miterleben durften .
Am ersten Tag in Shiraz beschlossen wir auf den Hügeln am Eingang der Stadt herumzuwandern, denn von dort erhofften wir uns einen schönen Blick auf den Ort. So war es dann auch, wir kletterten teilweise Felswände herunter und landeten in einem Stadtteil, der erst hinter einem Hügel zum Vorschein kam. Auf dem Rückweg entdeckten wir einen Basar und kamen irgendwann gegen Abend völlig fertig wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Am zweiten Tag wollten wir dann natürlich noch einmal auf den Basar und vor allem ein paar Sehenswürdigkeiten ansehen, schließlich sind wir ja Touristen. Wir fanden gleich neben der Zitadelle im Zentrum der Stadt eine Touristeninformation, bekamen dort von einem wirklich gut englisch sprechenden jungen Mann einen Stadtplan geschenkt mit allen wichtigen Informationen, die man so braucht in einer fremden Stadt, wenn man keinen Reiseführer zur Hand hat und machten uns dann auf den Weg zum Basar. Dort wandelten wir den ganzen Tag herum, fanden hier eine schöne Moschee und dort einen heiligen Schrein, bekamen umsonst Essen, das in großen Töpfen auf dem Basar gekocht wurde - zu Ehren Hüseyins - und dann war es auch schon wieder Abend mit der gleichen Unterhaltung wie am Tag zuvor .
Maharlu See
Am dritten Tag war Feiertag und dementsprechend alles geschlossen. Wir hatten uns gedacht, dass wir einfach die Stadt verlassen, wenn sie uns nichts bieten will und setzten uns in einen kleinen Bus nach Maharlu. Dort sollte es laut unserer Karte einen See geben und wer weiß, dachten wir uns, vielleicht kann man dort ja sogar baden! Der See sollte nur ca. 30 km entfernt sein und nachdem wir endlich den richtigen Busbahnhof gefunden hatten (derer gibt es nämlich etliche in Shiraz), verließen wir endlich die Stadt. Wir stiegen an der Hauptstraße aus und liefen erst einmal durch das Dorf, in dem es, wen sollte es wundern, auch gerade einen lautstarken Festumzug zu Ehren Hüseyin gab .
So richtig wohl fühlten wir uns bei unserer Dorfbegehung nicht - alle starrten uns an - später kam noch die Dorfjugend auf dem Motorrad angefahren, um uns zu fragen, woher wir kommen und dann festzustellen, dass das auch schon alles war, was sie auf Englisch sagen konnten. Nun, wir wollten ja zum See und liefen und liefen, um Wasser zu finden, aber ... es gab kein Wasser! Dieser See war ein ausgetrockneter Salzsee, der im Endeffekt aber wunderschön war, sodass wir zwar nicht baden konnten, aber uns einfach an diesem ewigen Salzboden erfreuten, die Formen und Muster bewunderten, zu Salz erstarrte Tiere fanden und sogar Salz für unser Frühstück zusammenkratzten .
Zurück fuhren wir mit einem Privattaxi, von denen es viele im Iran gibt.
Persepolis
Am vierten Tag regnete es und da ja wieder Feiertag war, schlichen wir ziemlich bedeppert durch die Stadt. An diesem Tag wurde überall Essen ausgeteilt, meistens Reis mit Fleisch. Auch wir bekamen natürlich von diesem Essen, wir mussten uns nicht einmal anstellen, da uns mehrmals Essen von Leuten angeboten wurde, die ihres einfach weitergaben oder zu viel hatten. Wirklich sehr nett, zumal wir vom vielen Laufen echt Hunger hatten. Diese Geste des Essen-Verteilens ist wahrhaftig etwas sehr Schönes und wird übrigens von allen, ob arm oder reich, in Anspruch genommen.
Am fünften Tag fuhren wir dann endlich nach Persepolis, einer alten Königsstadt ca. 50 km von Shiraz entfernt. Vom Busbahnhof "Ali Ibn Hamze" fahren ständig kleine Busse nach Marvdash und von dort muss man sich noch ein Taxi nehmen zu dieser alten Stadt. Sehr beeindruckend!! An dieser Stelle sei nochmals angemerkt, dass ich meine Berichte gern mit vielen Fotos schmücken würde, aber diese Computer wollen meine Bilder einfach nicht hochladen - ich könnte schier verzweifeln, denn gerade hier würden Fotos mehr aussagen als Worte .
Abschied von Shiraz
Eigentlich wollten wir Samstag schon nach Yazd fahren, aber wir bekamen erst für Sonntag unsere Tickets, sodass wir am Samstag noch einmal Zeit hatten, andere uns unbekannte Ecken dieser Stadt zu erkunden. Shiraz hatte ein ganz anderes Flair als Isfahan. Es ist irgendwie schmuddeliger und wuseliger. Die großen Parks fehlen hier, in denen man auch mal zur Ruhe kommen kann, aber trotzdem haben wir uns eigentlich sehr wohl gefühlt.
Aufbruch: | 24.09.2013 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 02.06.2014 |
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