Celebifamilie auf dem Weg nach Indien
Kasol: Tosh
Do'nt touch
Die Empfehlung für Tosh bekamen wir von ein paar jungen Männern aus Delhi, die wir in Manali kennen gelernt hatten: ein kleines Dorf in den Bergen, idyllisch gelegen, die Schneeberge sind zum Greifen nahe, etc..
In Kasol erfuhren wir, dass man mit einem Lokalbus ca. 40 Min. bis Barshani fahren müsse und dass es dann noch ungefähr eine Stunde Fußweg wäre bis Tosh (Man könne natürlich auch ein Taxi nehmen .).
Pünktlich um 9.30 Uhr standen wir an der Straße, um in den Bus nach Barshani einzusteigen, der sollte nämlich um diese Zeit abfahren. Vorsichtshalber fragten wir nach: "Barshani?", und nachdem uns kopfnickend bestätigt wurde, dass dies der richtige Bus wäre, stiegen wir ein und freuten uns, dass wir nur 5,- Rs pro Person bezahlen mussten. Als wir Manikaran erreichten, fuhr der Bus auf den Busbahnhof und alle stiegen aus - Endstation! Auf unsere Frage, warum der Bus denn nicht nach Barshani weiterführe, sagte man uns, dass später ein anderer Bus käme. Wir beschlossen, schon mal ein Stück vorzulaufen und unterwegs einfach einzusteigen. Aus dem Vorlauf wurden dann 5 km unter brennender Sonne und nach einer kurzen Teepause am Straßenrand warfen wir das Handtuch und wollten wieder umkehren. Prompt hielt ein Minibus und nahm uns für 150,- Rs (für alle) mit nach Barshani. Der Weg war eher eine unbefestigte Piste am Hang entlang und irgendwie war ich sogar ein bisschen froh, dass ich nicht in einem Lokalbus saß .
In Barshani angekommen, zeigte uns ein Mann eine kleine Abkürzung nach Tosh (halbe Stunde Fußweg), sodass wir keine Stunde brauchten und vor allem nicht den Staub der Landstraße fressen mussten .
Tosh lag tatsächlich idyllisch am Hang, man konnte den Ort nur über eine kleine Brücke betreten (also keine Fahrzeuge!) und man hatte ein großartiges Panorama von Schneebergen ringsherum . Während wir durch das Dorf schlenderten, kamen wir auch an einem kleinen Shivatempel vorbei, dessen Eingang mit einem Haufen bunter Dreizacke geschmückt war. Ich wollte ein Foto machen und Hakan betrat den heiligen Vorplatz, da schoss ein junger Mann auf Hakan zu und schrie ihn an:"Do'nt touch the tempel!" Hakan legte sich sofort mit dem Einheimischen an und meinte, dass er ja wohl auch ein Mensch wie jeder andere wäre und das Recht hätte, diesen Tempel zu betreten und dass das ja wohl der Gipfel der Geschmacklosigkeit wäre, jemanden gleich anzumachen, der nur in die Nähe des Tempels käme. Eine halbe Stunde lang tigerte Hakan durchs Dorf und erzählte allen, die ihm über den Weg liefen, dass er diesem Ort den Namen "Tosh" aberkennen und ihn stattdessen "Do'nt touch" taufen würde .
Nachdem wir dann Tee, Kaffee und die Aussicht ausgiebig genossen hatten, machten wir uns wieder auf den Heimweg.
Bis nach Barshani liefen wir wieder zu Fuß und dann wollten wir eigentlich mit dem Bus um 17.00 Uhr zurück nach Kasol fahren, doch leider fuhr an diesem Tag kein Bus (Was für ein Glück!) und wir mussten 650,- Rs für ein Taxi bis nach Kasol bezahlen .
Ich denke, dass man es sehr gut ein paar Tage in Tosh aushalten könnte - Ruhe, nette Leute, Musik, Natur ... , aber wir hatten uns schon geeinigt, langsam nach Dharamshala aufzubrechen.
Aufbruch: | 24.09.2013 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 02.06.2014 |
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