In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien
Nordinsel von 27.11.2015 bis 13.01.2016, 7050km: Nordinsel 3 – ab 15.12.2015 1340 km
Ziel: Auf der Nordinsel ab Auckland kreuz und quer Richtung Süden bis zur Fähre bei Wellington.
Hier von Auckland über Coromandel zur Bay of Plenty und dort bis East Cape, dem östlichsten Punk Neuseelands.
Wetter: Lt. Kalender sollten wir eigentlich mitten im Sommer sein und in den paar Minuten am Tag in denen (wenn überhaupt) die Sonne scheint ist es angenehm warm < 25°, die restliche Zeit meist <20°, nachts <15° dazu bringen gelegentliche Regen / Gewitterschauer zusätzliche Abkühlung.
Auf dem Weg zur Coromandel Peninsula kommen wir am Miranda Shorebird Center vorbei und machen uns zu Fuss auf dem 2,1km langen Weg,
der zur Birdhide, einem Unterschlupf zur Vogelbeobachtung führt. Hier im Marschland ist das Sommerquartier einiger Seevogelarten,
die sich im Herbst auf den etwa 11.000km weiten Weg bis nach Alaska machen um dort zu den nördlichen Sommer zu verbringen.
Während der Weg nach Norden dank eines Stoppovers im Chinesischen Meer einige Wochen dauert, wird der Rückweg von diesen Vögeln Non-Stopp in etwa 8-9 Tagen zurückgelegt.
Auf Coromandel besichtigen wir Thames,
eine ehemalige Goldgräberstadt. Da hier eine Quarz-Gold Mischung bergbaumäßig abgebaut wurde, entstand hier gleichzeitig eine weltweit anerkannte Bergbauschule, die aber mit Ende des Goldbooms geschlossen wurde.
Heute wirkt die Stadt wieder ruhig, verschlafen. Wir ziehen uns für die Nacht in den naheliegenden Coromandel Forest Park auf einen DOC CP zurück
Unser Morgenspaziergang führt uns zu Billygoat Landing und dort über eine (endlich einmal) abenteuerliche Hängebrücke.
Am Aussichtspunkt auf den 180m hohen Billygoat Wasserfall kehren wir um,
durchqueren nochmals Thames mit seiner sehenswerten alten Kirche
und fahren dann auf dem Hwy25 immer schön kurvenreich dem Ufer entlang Richtung Norden,
kommen dabei an zahlreichen Kolonien mit mal sitzenden,
mal stehenden Wasservögeln vorbei
und erreichen so schliesslich Coromandel, einst ebenfalls Goldgräberstadt, heute eher verschlafen wirkende Touristenhochburg mit noch gut 30 Häusern aus der Gründerzeit.
Wir überqueren auf Staubstrassen den Finger der Coromandel Halbinsel erst mal von West nach Ost, schauen uns das klare Meer, die Strände auf der Ostseite an,
kehren dann nach Coromandel zurück um auf ‚The 309‘ DER berühmten Staubpiste hier diese Halbinsel nochmals von West nach Ost zu überqueren. Sehenswürdigkeiten auf dieser Strecke, ein Farm mit Wollschweinen,
Water Works, ein Wasserspiel-‚Erlebnispark‘,
Waiau Falls, ein 10m hoher Wasssrfall mit Badebecken (leider immer noch viel zu kalt dafür),
Waiau Kauri Grove, wieder einmal eine Gruppe von ca. 500 Jahre Kauris, die das Abholzen überlebt haben, besonders sehenswert hier diese Siamesischen Zwillinge.
In Tairua, auf dem Freedom CP beenden wir dann diesen Tag.
Am nächsten Morgen die grosse Überraschung, über Nacht sind die Benzinpreise um gut 10% gefallen, (hier von NZD 1,80 auf 1,60), ein Weihnachtsgeschenk der Mineralölgesellschaft. Nutzen wir doch sofort aus, tanken randvoll und fahren Richtung Norden bis an den Strand von Kuaotunu,
denn heute wollen wir ja noch einen Teil der Ostküste von Coromandel erkunden. Sowohl Opito, eine kleine, hauptsächlich aus Ferienhäusern bestehende Ortschaft,
als auch Otama, haben einen recht ansprechenden Strand, der aber ausser von einer Gruppe Tauchern und ein paar wetterfesten Badenixen abgesehen,
noch recht verlassen daliegt. Auch in der nächsten, etwas grössere Stadt Whitianga noch heilige Vorferienzeitruhe, selbst das Museum und der davorstehende Steinbrecher warten verzweifelt auf Gäste.
Wir fahren einmal um die Bucht, erreichen bei Ferry Landing den Landeplatz der von Whitianga ausgehenden Fussgängerfähre, fahren an Flaxmill Bay vorbei, hoch zur Shakespeare Cliff Reserve, von wo wir diesen herrlichen Ausblick auf Cooks Beach geniessen.
Hier hat um 1760 Captain Cook einige Tage geankert und die Gelegenheit genutzt seine Position astronomisch zu bestimmen, bevor er sich dann an die Erkundung, Vermessung Neuseelands machte.
Einer unserer Besichtigungshöhepunkte heute, Cathedral Cove
ein vom Meer ausgewaschenes Loch in einem Sandsteinfelsen, in den Reiseführern hoch gepriesen (wir haben in u.a. Marokko schon grössere und schönere gesehen) und entweder (wie wir) zu Fuss nach einer ca. 45 Min. Wanderung zu erreichen,
oder aber seeseitig per Wassertaxi oder Seekajak.
Letztes Highlight für heute dann der Hot Water Beach, an dem ca. 2 Stunden vor und nach Ebbe warmes Themalwasser durch den Sand dringt,
das von den Besuchern in selbstgebuddelten Mulden aufgefangen wird.
Endlich mal warmes Wasser am sonst so erfrischend kühlen Meer, perfekt für all die Warmduscher,…
Wir fahren an Pauanui vorbei, einem Retortenstadt für Ferienhausbesitzer, an / in dem noch immer fleissig verkauft und gebaut wird.
600qm Grund für mit Blick aufs Wasser sind für ca. NZD 350.000 zu haben, komplette Häuser von NZD 550.000 aufwärts.
Opoutere eine kleine Ortschaft mit einem netten Strand,
in Onemana der Weihnactsbaum am Strand bereits geschmückt
und in Whangamata, dem Hauptort hier Santa bereits auf dem Surfboard im Anmarsch.
In Waihi, einer alten Goldgräberstadt besichtigen wir die etwa 250m tiefe ‚Open Pit Mine‘,
die erst Mitte der 70er ausser Betrieb genommen wurde. In der Umgebung wird aber immer noch in bis zu 600m tiefen Stollen Gold- und Silbererz abgegraben.
In Waikino, die Victoria Battery Site, eine ehemalige Goldgewinnungsanlage,
die seit Mitte der 50er stillgelegt ist, dafür nebenan immer noch sehenswert Owharoa Falls,
deren Wasserbecken bei geeigneten Temperaturen sicher zum Schwimmen einladen könnte. Unser Schlafplatz heute in Paeroa,
Heimat des berühmten L&P (Lime and Paeroa), Neuseelands Antwort auf Coca Cola.
Unser nächster Tag ist dem Gebiet um die ehemaligen Goldmienen hier gewidmet. Am Karangahake Canyon brechen wir auf zum Railway Tunnel Walk
und durchqueren dabei einen 1km langen ehemaligen Eisenbahntunnel, bis wir auf der anderen Seite wieder mitten im Canyon stehen.
Beim anschliessenden Window Walk wandern wir im Berg auf ehemaligen Loren–Geleisen immer den Fluss entlang durch alte Schächte, schauen runter auf einen Weg, der einst die Trasse einer Pferdebahn zum Erztransport war
und dringen auch mal ein paar hundert Meter weit in alte, tote Stollen vor.
Auf dem weiteren Weg begegnen wir einer der Touristen Attraktionen hier, eine wiederbelebte alte Schmalspurbahn mit der einst das Erz von den Minen um Waihi zur Victoria Battery gebracht wurde.
Wir schauen kurz an den sich langsam füllenden Stränden von Waihi Beach und Bowentown Beach vorbei, bevor wir dann nach Waihi zurückkehren, dort erst den Skulpturenpfad erwandern,
bevor wir die stillgelegte Martha – Open Pit Mine umrunden, deren 250m tiefes Loch lt. Schautafeln irgendwann einmal etwa 180m hoch mit Wasser gefüllt werden soll um dann als Freizeitgelände, Badesee zu dienen. Uns fielen auf dieser Runde aber neben dem alten Pumpenhaus
dieser junge Kauri Baum
und dieser reichlich Früchte tragende Macadamia Baum auf.
Zum Übernachten geht es nochmals zurück nach Paeroa, bevor wir uns morgen an die Erkundung der ‚Bay of Plenty‘ machen.
Wir beginnen unseren Tag in Katikati, das sich Neuseelands Stadt der Murals (Wandmalereien) rühmt
und wirklich auch über 50,
teils recht beachtliche Gemälde vorweisen kann.
Daneben gibt es hier noch einen Bird Walk mit teils künstlichen Vögeln, wie den lebensgroßen, leider ausgestorbenen Moa,
teils auch mit echten, wie diesen Weisskopf Heron.
Dazu gibt es hier noch einen Haiku Pfad, eine aus Japan stammende Kunstform von in Stein gemeisselten, dreizeiligen Lebensweisheiten wie:
‚clouds seen
through clouds
seen through’.
Von so viel Kunst erschöpft, fast erschlagen machen wir uns auf den Weg nach Tauranga, 10km vorher schnell ein Abstecher zum Minden Lookout,
die Stadt mit ihren fast 120 000Ew wirkt schon wie eine richtige moderne Grossstadt und trotzdem finden wir Kiwi-(frucht) Plantagen,
Kleinkunstmärkte
und dieses alte Maori Kanu (ein Replikat).
Auf den gegenüberliegenden Halbinsel, der Mt. Maunganui, die Badestrand / Partyzone der Stadt
wo ein Stellplatz im Holidaypark dank Weihnachtshochsaison mindestens NZD 60 / Nacht kostet. Zuviel für uns, wir fahren ein Stück ins Hinterland zu den McLaren Falls
und verbringen die Nacht im angeschlossenen Park für NZD 20,
Kaltwasserflussbad und Warmwasserdusche eingeschlossen.
Vorbei am Strand von Papamoa fahren wir nach Te Puke zu Kiwi 360°,
eine Kiwi-Frucht Werbeanlage mit Cafe, Ausstellung, Museum und für NZD 20 auch noch einer Plantagenführung. Wir beschränken uns darauf den geschmacklichen Unterschied zwischen der allgemein bekannten grünen Kiwi und der uns bisher unbekannten gelben Kiwi zu erkunden – die gelbe schmeckt milder, hat weniger Fruchtsäure und fahren auf einer durch etwa 5m hohe Hecken (hinter denen sich die Kiwi Plantagen verbergen) gesäumten Strasse weiter
nach Maketu, für die Maori ein geschichtsträchtiger Ort,
für uns eher ein trostlos wirkender Badeort. Vorbei an den Stränden von Matata
und Thornton
erreichen wir Whakatane, mit knapp 18.000 Ew. schon einer der grösseren Orte hier, finden dort dieses als Kunstwerk gepriesene Treppenhaus
und ein paar älter aussehende Gebäude im Stadtzentrum.
Nebenan in Ohope rühmt man sich, den beliebtesten Strand von Neuseeland zu besitzen.
Genug für heute, wir suchen uns einen Übernachtungsplatz und feiern Sonnwende, Sommeranfang, den längsten Tag des Jahres, ab morgen werden die Tage wieder kürzer, die Temperaturen dafür hoffentlich endlich etwas höher als die derzeitigen 25°.
Weiter geht es nach Opotiki, von der einst reichen Handelsstadt, sind nur wenige sehenswerte Gebäude in denen hauptsächlich mit Gebrauchtwaren gehandelt wird
und eine kleine alte Kirche übriggeblieben.
Hier in Opotiki beginnt der 334km lange Pacific Coast Highway, dem wir Heute und Morgen abfahren werden. Es geht vorbei am Stand von Hawai
nach Te Kahe mit seinem mit tollen Schnitzereien verzierten Meeting House,
das heute zufällig geöffnet war, so dass wir auch noch einen Blick in den Innenraum werfen konnten.
Ein paar km weiter am Strassenrand dieses ausgediente Walfängerboot,
bei Raukokore nochmals so ein verziertes Meeting House,
bei Hicks Bay dieser ausrangierte, wegen Baufälligkeit (derzeit?) gesperrte Pier,
bei Te Araroa der älteste Pohutukawa Baum Neuseelands, 350J alt, 40m Durchmesser im Geäst und gut 21m hoch.
Wir erreichen mit East Cape den östlichsten Punkt Neuseelands, steigen auch noch die knapp 800 Stufen zum Leuchtturm hoch
und verbringen am benachbarten East Cape Campground die Nacht.
Aufbruch: | 15.10.2015 |
Dauer: | 21 Monate |
Heimkehr: | 22.07.2017 |
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