In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien
Westen Australia: Teil 4 – von 08.11 bis 14.11.2016 1920km
Ziel: Vom Gascoyne Junction Roadhouse in den Kennedy Range NP, den Mt. Augustus NP und dann über Landor zurück nach Carnarvon, über Denham in den Francois Peron NP und den Shark Bay Marine Park bevor es zurück zum Overlander Roadhouse geht.
Wetter: Sonnenschein < 35°, nachts < 25°, teils recht windig.
Wir fahren auf Track 48 noch etwa 50km nach Norden in den Kennedy Range NP, einst ein Meeresboden, der dann irgendwann in die Höhe gehoben wurde und seither so vor sich hin verwittert,
erklimmen die 50Hm zum Sunrise View Lookout,
wandern 600m H/R in die Honeycomb Gorge, wo uns diese an Bienenwaben erinnernden Felsen erwarten
und nochmals 2km H/R in die Temple Gorge,
die von dieser an einen Tempel erinnernden Pyramide bewacht wird. Drinnen teilt sich die Schlucht in einen längeren rechten Flügel mit diesem Wasserfall / Wasserloch am Ende
und in einen kürzeren, noch leichter zu begehenden linken Flügel mit ein paar netten Felsformationen.
Zum Schluss geht es noch gut 2km H/R in die Drapers Gorge, deren 120Hm sicher schon manchen an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit brachten . Unterwegs schaut dieser versteinerte Drache?, Schildkröte?? – oder ist es doch nur ein versteinerter Baumstamm??? aus der Felswand,
bevor wir auch hier das klar markierte Ende des Wanderweges erreichen.
Wir haben in knapp 4 Stunden alle öffentlich zugänglichen Wanderwege abgelaufen, haben also hier nicht mehr zu tun, fahren wir halt weiter auf bestens gepflegter Staubpiste zum 260km entfernten Mt. Augustus NP,
wo wir ca. 30 km vor dem Parkeingang einen SP finden.
Wir fahren zum Emu Hill Lookout, am Rand des Mt. Augustus NP und werfen einen ersten Blick auf ,Mt. Augustus, the world largest rock‘,
mitten in topfebener Landschaft liegt da ein Felsklotz, zwei Mal so gross wie Uluru (Ayers Rock), auf der Strasse außen rum braucht man ganze 49km – und den wollen wir in den nächsten zwei Tagen besichtigen, erwandern. Wir schauen kurz am Cattle Pool vorbei,
einem permanenten Wasserloch, bevor wir zur Gipfelwanderung, dem Summit Trail aufbrechen. Mit 6km Weglänge und knapp 700Hm eher eine gemütliche Voralpenwanderung, wenn da nicht der parallel zum Hauptweg verlaufende Gully Trail wäre, ein anspruchsvoller, fast direkter Aufstieg durch ein trockenes Bachbett, vorbei an und über ordentliche Felsenstücke,
mal eine glattgeschliffene Wasserrutsche hoch, an trockenen Wasserfällen und Wasserkesseln vorbei,
das Ganze erinnert stark an die Wanderung durch eine ausgetrocknete Klamm.
Ein erster Blick über den Bergrücken runter ins Tal
und schon stehen wir bei 1105m auf dem Summit (Gipfel), wo zur Aussichtsverbesserung von einem Ranger diese Steinpyramide errichtete wurde.
Der unspannende Abstieg auf dem Hauptweg war in 1h45 schnell vorbei, wir ziehen weiter, fahren zum The Pound, ein Talkessel in dem einst Vieh gesammelt wurde, bevor es auf den Trail Richtung Süden ging. Noch ein kurzer Aufstieg auf den Saddle Trail,
bevor wir dann in Mundee
und in Ooramboo uns noch ein paar alte Petroglyphen ansehen.
Vorbei am Mt. Augustus Tourist Park
geht es zum SP auf dem Yallowerie Hill.
5:30, Mt. Augustus strahlt im Sonnenaufgangslicht, das wollen wir Euch natürlich nicht ersparen.
Nach dem Frühstück nehmen wir die restlichen zwei relativ kurzen Wanderungen hier unter die Sohlen, der Weg zum Goordgeela Lookout, 3km H/R / 120Hm und schon das ‚end of trail‘.
Wir schauen runter auf die Nordseite des Berges
und gehen dann auf demselben Weg den wir gekommen sind, im trockenen Bachbett wieder zurück – andere Wege gibt es hier eben nicht.
Der letzte Trail in der Gum Grove-Warrarla führt vorbei an diesen Red Gums, Eukalyptusbäumen,
die auch unter ‘Wittwenmacher’ bekannt sind, denn sie haben die Eigenschaft urplötzlich und ohne Vorwarnung dicke Äste abzuwerfen. Nach 3km H/R / 125Hm stehen wir am Eingang der Kotka Gorge vor diesem Felsrutsch mit zugehörigem ‚end of trail‘ Schild,
also auch hier wieder den ganzen Weg zurück zum Parkplatz. Da wir nun alle Wege/Trails hier abgelaufen haben, bleibt uns nichts anderes übrig als wieder einmal zurück zu fahren. Über Landor fahren wir auf sehr gut gepflegten Staubstrassen bis Gascoyne Junction, wo wir den uns schon bekannten SP in der Picnic Area beziehen.
Wir fahren die bereits bekannten 180km auf Teerstrasse zurück nach Carnarvon, versuchen dort ‚mal schnell‘ einen Ölwechsel machen zu lassen, aber alle 6 Werkstätten sind angeblich zu beschäftigt um das vor nächsten Mittwoch (heute ist Freitag!!) durchführen zu können. Erinnerungen an die lustlose Arbeitsmoral hier werden wach, als uns vor ein paar Tagen der normalerweise Gasflaschenfüllende Angelhakenhändler zum nächsten Baumarkt weiterschickte, weil er angeblich zu beschäftigt war um bei einem Aufwand von max. 5 min unsere Flasche zu füllen. Das ist schon eine recht seltsame Stadt hier,… Wir gehen zum Wooles zum Einkaufen, Tanken wieder einmal voll, holen uns dabei unser AUD 6 Gratiseis ab und fahren die nächsten 200km weiter Richtung Süden durch eine absolut monotone, eintönige Landschaft. Ein paar scheue Ziegen am Strassenrand, das Wooramel Roadhouse
dieser Scenic?? Lookout mit Meeresblick
sind die einzige Abwechslung. Am Overlander Roadhouse
biegen wir Richtung Westen, zur Shark Bay ab, finden aber bereits nahe dem Overlander Roadhouse unseren SP für diese Nacht.
Wir fahren nach Shark Bay und besichtigen dort am Hamelin Pool die Stromatolites,
mit 3,5 Mrd Jahren eine der ältesten Lebensformen auf der Erde. Im Prinzip sind das primitive Bakterien denen es gelingt in ihren Kolonien solche Kalksteintürmchen zu bauen und da insbesondere in dieser Bucht der Salzgehalt etwa doppelt so hoch wie in normalem Meerwasser ist, haben sie hier keine Feinde, haben hier einen Platz zum überleben gefunden. Die nächste Besonderheit hier, kleine Muscheln, die in dieser salzigen Brühe überleben können und deren Überreste, vom Regenwasser zusammengebacken, Muschelkalkfelsen bilden, die dann in solchen Steinbrüchen abgebaut wurden, für den Hausbau hier Verwendung fanden.
Auf dem Weg zum Nanga Bay Resort rennen vor uns bereits einige Emu über die Fahrbahn, im Resort selbst dann flüchtet eine ganze Herde vor uns weg von der Tränke.
Das Resort selbst schön gelegen, bietet u.a. auch solche WoMos zum Schlafen an
und hat zusätzlich noch einen von einem artesischen Brunnen gespeisten Pool,
eigentlich ein netter Platz zum Urlaub machen. Am Shell Beach angeblich liegen Billionen
(=>1.000.000.000.000) dieser vorher bereits erwähnten, knapp fingernagelgrossen Muschelschalen am Strand und warten eigentlich nur darauf vom nächsten sauren Regen zum Steinfelsen verwandelt zu werden. Wir fahren zum Eagle Bluff,
aber heute sind drunten im Wasser weder Rochen noch Haie, weder Seekühe noch Schildkröten zu sehen, nur glasklares, grünlich schimmerndes Wasser. Ohne diesen Goanna
hätte sich die Fahrt auf diesen Aussichtspunkt nicht gelohnt. Im Ocean Park, einer Art Aquarium kann man für AUD 25 pP Fische bewundern und der stündlich stattfindenden Hai-Fütterung beiwohnen, die Little Lagoon
ist ein netter Picknick / Badeplatz und die Monkey Mia Reserve
ist ein Resort, das gegen AUD 12 pP auch von Nichtgästen besucht werden darf um der morgendlichen Delphinfütterung beizuwohnen – am bereits späten Nachmittag ersparen wir uns diesen Besuch und fahren zurück nach Denham,
wo wir im westlichsten Pub Australiens
bei ein paar schönen Dunklen den Tag ausklingen lassen.
Unser SP heute, ein Buschkamp zwischen Denham und Monkey Mia,
Auf dem Weg in den Francois Peron NP dieses unscheue Emu beim Morgenspaziergang,
selbst als wir es endlich überholen konnten,
stolzierte es ungestört seines Weges. Auf teilweise sehr tiefen Sandpisten erreichen wir Cape Peron,
die Nordspitze der Shark Bay Halbinsel. Der Strand ist von hunderten von Kormoranen bevölkert,
die sicher lieber draussen bei den Seegrasbetten beim Fischfang wären, aber da scheinen sich heute ein paar Haie rumzutreiben, als Vogel hat man es anscheinend auch nicht so leicht. Wir wandern auf dem einzigen Wanderweg den es hier in diesem NP gibt, Wanamalu Trail 3km H/R die Küstenlinie entlang zum Skipjack Point, den man ansonsten auch per Auto anfahren kann,
schauen dort vom Lookout nach rechts,
nach unten zu den Haien
und nach links zum Cape Peron
bevor wir zum Auto zurückkehren um zur Bottle Bay weiterzufahren,
wo einer der wenigen Camper hier sein Abendessen gefangen hat.
Unsere Rückfahrt müssen wir gut eine Stunde lang unterbrechen um dabei zu helfen ein Fahrzeug zu befreien, das sich bis zur Hinterachse in den losen Sand eingegraben hat. Wenn man schon mal feststeckt, dann ist ‚Gas geben‘ so ziemlich genau die falsche Reaktion,… Wir fahren noch raus zum Herald Bight, aber ausser viel tiefem, losen Sand gibt es da nichts zum sehen.
Auf bekannter Sandstrecke
geht es zurück zum Heritage Precinct, Homestead, Museum und einer von eine artesischen Brunnen gespeisten Hot Tub
in der wir uns von den Anstrengungen des Tages erholen, bevor wir zum CP Whalebone weiterfahren, dort den Sonnenuntergang geniessen,
den Mondaufgang bewundern,
den Sonntag ausklingen lassen.
Wir fahren auf 85km Sand- und Staubstrassen
zum Shark Bay Marine Park, aus dem, wenn einmal alle bürokratischen Hürden überwunden sind, der Edel Land NP werden soll, dafür (wohl zum Üben??) wird aber heute schon fleissig die volle NP Gebühr von AUD 12 kassiert. Unser Track 50 führt uns durch den Park, ein dauerndes auf und ab durch die weissen Dünen, teils auf festem, aber sehr oft auch auf recht weichem Sand -
gut, dass wir das gestern im Francois Peron NP schon fleissig geübt haben. An der heute unbesetzten Rangerstation steht neben anderem Unrat das Schild, das eines Tages wohl Steep Point,
den westlichsten Punkt Australiens zieren soll, bis dahin müssen wir uns mit diesem recht angegammelt wirkenden Hinweistafel zufrieden geben,
vor der bereits ein gespendeter?? ‚Fotopol‘ einbetoniert ist,
eine Art Selfie Stick für Fotoapparate mit folgender Anleitung: Kamera aufschrauben, Bild anvisieren und Selbstauslöser einstellen, Bild schiessen – sowas noch nie vorher gesehen, bin echt beeindruckt, einfach, aber wirkungsvoll, schon beinahe Hightech.
Wir fahren auf den Klippen,
die einst durch eine tektonische Verwerfung entstanden sind auf einer recht ruppigen Piste
Richtung Süden und erreichen so die Thunder Bay Blowholes,
die aber heute, bei Ebbe, ihren Mittagsschlaf halten, allenfalls mal ein paar Schnarchgeräusche von sich geben. Einer strengt sich wirklich für uns an,
aber mehr als diesen kleinen Pups bring auch er bei diesem niedrigen Wasserstand einfach nicht zu Wege. Nach einem weiteren auf und ab durch die Dünen
erreichen wir die False Entrance Blowholes,
aber auch hier heilige Ebben-Ruhe, nix mit 20m hohen Fontänen. Auf dem Weg zurück zeigt uns eine Schafherde, wer hier in der Gegend die Vorfahrt hat,
bevor wir noch kurz an Hamelin Pool einen letzten Stopp einlegen um heute die Stromatolites
auch einmal im überfluteten Zustand zu sehen. Nur noch ein paar km und wir sind wieder an dem uns bereits bekannten SP nahe dem Overlander Roadhouse.
Schon wieder 70 Bilder eingestellt, morgen steht bereits der nächste NP auf dem Programm und damit wird es Zeit für ein neues Kapitel.
Aufbruch: | 15.10.2015 |
Dauer: | 21 Monate |
Heimkehr: | 22.07.2017 |
Singapur
Neuseeland
Australien