In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien
Northern Territory 3: Teil 4 – von 23.05 bis 29.05.2017 1140 km
Ziel: Von der Grenze zu SA auf dem Stuart Hwy Richtung Norden bis Erldunda und auf dem Red Centre Way (Lasseter Hwy) Richtung Westen bis zum Uluru (Ayers Rock) - Kata Tjuta (Olgas) NP, wir machen den Uluru Climb, besuchen das Camel Race und fahren dann auf dem Red Centre Way (Luritja Road) Richtung Norden bis zum Kings Canyon.
Wetter: Sonnenschein < 30°, nachts < 15°.
Wir haben die NT erreicht,
füllen die Vogeltränke hier am Rastplatz und erfreuen uns über die zahlreichen Besucher, die wir damit angelockt haben
und fahren auf dem Stuart Hwy Richtung weiter Norden. Die Gegend hier ist absolut monoton, langweilig, die einzige Abwechslung bieten die Roadhouses (=Tankstelle mit angeschlossenem Restaurant, Bar, Motel und Campingplatz) so wie das von Kulgera,
aber dank des würzigen Duftes, den dieses Roadtrain-Rindertaxi verbreitet suchen wir sehr schnell das Weite,
machen dafür noch einen kurzen Halt beim Roadhouse von Erldunda
bevor wir auf dem Lasseter Hwy Richtung Westen abbiegen. Das Roadhouse von Mt. Ebenezer wirkt eher spartanisch,
dafür bietet der Mt. Conner Lookout zum einen Ausblick auf einen Salzsee,
zum anderen von droben auf der Düne einen Blick auf den Mt. Conner selbst, ein Monolith, der nur in Begleitung eines Führers bestiegen werden darf, der von vielen Reisenden voreilig mit dem Uluru verwechselt wird,
der sich aber noch in weiter Ferne befindet.
Ein kurzer Halt im Roadhouse von Curtin Springs,
noch eine Gruppe wilder Kamele am Strassenrand,
nachkommen von ausser Betrieb gesetzten, freigelassenen Wüstenschiffen, die damals von der Eisenbahn abgelöst wurden bevor wir uns auf dem SP Sandy Rest Area
niederlassen.
Wir fahren in den Uluru (Ayers Rock)-Kata Tjuta (Olgas) NP, dessen Land 1985 an die ‚Traditionellen Landbewohner‘ übertragen wurde und die natürlich darauf bestehen, dass von uns Touristen hier ähnlich wie im Kakadu NP Landschaftsbewunderungsgebühr bezahlt wird, Das sind AUD 25 pP für 1-3 Tage oder AUD 32,50 für die Jahreskarte, wobei die Bewohner von NT großzügigerweise Sondertarife bekommen. Da wir 2010 schon mal hier gewesen sind, die Gegend also bereits recht gut kennen, sparen wir uns den ersten Weg ins Besucherzentrum – hier großartiger weise ‚Culture Center‘ genannt und fahren gleich an das entfernte Ende des Parks zu den Olgas, 36 riesigen Felsbrocken, hier ein Blick vom Kata Tjuta Sunrise Lookout,
die in der Gegend herumliegen, friedlich vor sich hin verwittern. Wie schon beim letzten Mal fahren wir bis zum letzten Parkplatz und nehmen zuerst den längeren der zwei hier zur Verfügung stehenden Wanderwege unter die Sohlen, bewandern die 7,4km lange Strecke durchs Valley of the Winds, hoch zum ersten Lookout,
durch eine enge Schlucht
und hoch zum zweiten Lookout,
geniessen den Blick in die Weite,
auf diesen schönen, an einen Gugelhupf erinnernden Felskegel,
der natürlich genauso wenig wie alle anderen Hügel hier auf Forderung der Traditionellen Landeigentümer nicht betreten werden darf. Nach 3 Stunden gemütlichen Wanderns sind wir wieder beim Auto, fahren ein kleines Stückchen zurück bis zur Walpa Gorge,
wo eine weitere 2,6km lange, recht einfache Wanderung auf uns wartet, die wir in einer knappen Stunde zurücklegen. Nochmals ein letzter Blick zurück auf die Olgas,
bevor wir 50km später am Ayers Rock, mittlerweile ja wieder Uluru genannt, angekommen sind.
Zusammen mit den Insassen von ca. 50 weiteren Fahrzeugen warten wir auf den Sonnenuntergang,
aber so ganz funktioniert der heute nicht, eine dicke Wolkenschicht bedeckt die letzte Handbreit des Abendhimmels, macht nix, wir haben hier beim letzten Mal schon zwei tolle Sonnenuntergänge erlebt und Morgen ist ja auch noch ein Abend. Wir verbringen die Nacht zusammen mit noch gut 20 weiteren Campern ca. 10km ausserhalb des Parks auf dem SP Uluru Sunset Rest Area.
Eigentlich war für heute der Climb, die Besteigung des Uluru geplant, aber erst setzt in der Nacht ein leichter Nieselregen ein, was i.A. automatisch zur Sperrung des Aufstieges führt und dann entdecken wir ein Ölleck an der Hinterachse, die Radlagerdichtung ist ausgeschlagen. Zum Glück gibt es hier am Ende der Welt eine Werkstatt, die sich mit 4WD Fahrzeugen auskennt und offensichtlich mit Ersatzteilen recht gut bestückt ist. Ein kurzer Blick unters Auto, „kein Problem, sollen wir Sie für die nächsten 2-3 Stunden ins nahegelegene Yulara Resort fahren?“ Gute Idee, das wollten wir uns früher oder später sowieso anschauen. Ein Blick auf den CP,
der Übernachtungen für AUD 40 aufwärts anbietet, ein sehnsüchtiger Blick vom Lookout auf Uluru,
eine Zeitlang dieser Präsentation über einheimische Jagdwaffen (Bumerangs) und Jagdmethoden zugehört
und schon kommt der erlösende Anruf: „Auto ist fertig, wir holen euch in 10min ab“. Wir fahren zurück in den Uluru NP, stellen fest, dass der Aufstieg immer noch gesperrt ist, wechseln wir halt zum Plan B, der einzigen anderen sinnvollen Wanderung die hier gemacht werden kann, ‚The Base Walk‘, die Umrundung dieses Felsklotzes auf einem 12km langen Kiesweg. Immer den Felsen neben sich, mal vorbei an ausgetrockneten Wasserfällen,
mal vorbei an solchen Felshöhlen wie die Men’s Large Cave,
oder Women’s Kitchen,
oder die geheimnisvolle Women‘s Site
und allzu oft (mindesten 1/3 des Weges) vorbei an ‚heiligen Stätten‘ die mit Fotografier-verbot belegt sind.
Begnügen wir uns halt mit abgestürzten Felsen,
gelegentlichen Felsmalereien
und einem schönen Sonnenuntergang.
Ein letzter sehnsuchtsvoller Blick auf den Aufstiegsweg, der morgen hoffentlich wieder geöffnet sein wird
bevor wir uns auf den bekannten SP Uluru Sunset Rest Area zurückziehen.
Am nächsten Morgen erneut ‚Regentropfen, die an das Fenster klopfen‘, der Climb natürlich wieder einmal geschlossen. Da Morgen das Uluru Camel Race stattfinden soll, beschliessen wir, hier nochmals einen Tag im Ressort totzuschlagen. Wir nutzen die Gelegenheit an der Feier zum 50. Jahrestag der Reconciliation Australia teilzunehmen,
die im Hissen der Flaggen von Australien, der NT, der Aboriginees und den Torres Strait Islander ihren Höhepunkt finden.
Wir besuchen nochmals die Jagdwaffendemonstration,
gehen dann noch ins Museum um uns per Video über die neusten Forschungen mittels Large Array Radio Telescopes im Cosmos aufklären zu lassen, folgen dann noch der Aboriginal Guided Tour durchs Museum und ziehen uns schliesslich wieder auf den SP in der Uluru Sunset Rest Area zurück.
Samstagmorgen, strahlender Sonnenschein, wir erfahren, dass der Uluru Climb heute geöffnet ist, auf geht’s, denn da wollen wir heute unbedingt hoch.
Um 10:40 beginnen wir mit dem Aufstieg, erst immer schön der ‘Sicherungskette’ entlang,
dann ein lustiges Auf- und Ab durch die Felsen droben auf dem Berg,
ein schöner Ausblick auf den Pfad der uns Richtung Norden zum Gipfel bringt
und dann stehen wir droben auf 865m,
am Ziel der Träume, wir haben in einer guten Stunde schnell mal 348Hm zurückgelegt,
blicken über weites, ebenes Land,
können wieder mal einen Punkt von der ‘Bucket List’, der ‘muss ich unbedingt noch machen Liste’ streichen und stehen bereits um 12:40 wieder drunten am Parkplatz, haben die 3,2km H/R lange Wanderung mit knapp 350Hm in 2Std zurückgelegt und sind rundum zufrieden, haben den Fitnesstest wieder mal bestanden.
Wie das Schicksal so will, findet heute auch noch das Yulara Camel Race statt (E=AUD 10pP), Beginn war zwar um 11h aber da sich das Ganze bis 17h hinziehen soll, können wir noch nicht allzu viel versäumt haben. Als wir ankommen ist Pause, also schauen wir erst mal einem Aborigine bei Brandmalereien zu, beim dekorieren von Hüten (AUD 75) und Stiefeln (AUD 100).
Da das Ganze hier einen Touch von Ascot zu haben scheint, werden auch noch die bestbekleideten Damen,
Herren, Kinder unter 12 Jahren und die wage mutigsten Hutkreationen prämiert, bevor es dann mit dem Rennprogramm weitergeht.
In den nächsten Rennpausen eine Vorführung von ungiftigen
und giftigen Schlangen,
Eierrennen der Kinder
und Eierzuwerfen der Erwachsenen,
bevor dann um 17:00 der Endlauf stattfinden kann.
Und so sehen Sieger aus,
nun bereits zum vierten Mal in Folge: Trigger, das Rennkamel, elegant und uneinholbar. Die Siegerehrung ist überstanden, die Show ist zu Ende, wir kehren zurück auf den SP an der Uluru Sunset Rest Area.
Noch mal schnell ins Resort zum Einkaufen, zum Tanken und dann 150km zurück auf dem Lasseter Hwy bis zur Kreuzung mit der Luritja Road.
Wir fahren nun dem Red Centre Way bis Alice Springs,
dabei planen wir zuerst dem nördlichen Teil der Schleife zu folgen um uns dann Hermannsburg und dem Palm Valley von Osten aus anzunähern. Heute biegen wir erst einmal auf die Luritja Road Richtung Norden ab, besuchen kurz das Kings Creek Station Roadhouse
und erreichen dann den Watarrka (Kings Canyon) NP. Heute noch die kurze 2,5km H/R Wanderung zu Kathleen Springs, einem nicht versiegenden Wasserloch,
auf dem Rückweg noch ein Blick auf diese recht weite Schlucht,
bevor wir am Kings Canyon Ressort vorbei zum Morris Pass Lookout fahren, den Sonnenuntergang geniessen,
uns auf diesem SP mit mehreren weiteren Fahrzeugen für die Nacht niederlassen.
Heute wollen wir den Kings Canyon wieder einmal er-/bewandern. Ein erster Blick vom Morris Pass Lookout in die Ferne,
ein weiterer Blick auf den Kings Canyon, schon etwas näher
und dann sind wir im NP, wandern erst mal an diesem Aufstieg vorbei,
der eher an ein Treppenhaus, einen Kirchturm erinnert und gehen innen durch die Schlucht auf dem Kings Creek Walk,
bewundern erstaunt diese mit Leinwand verpackten Bäume,
bis wir dann erfahren, dass sich einst Touristen in diese ‚heiligen Bäume‘ verewigt haben und nun so diese Bäume vor den schnitzwütigen Touristen geschützt werden sollen. Wir wandern auf dem selben Weg die Schlucht zurück, steigen nun in diesem bereits vorher erwähnten Treppenhaus ca. 100Hm nach oben und werfen einen ersten Blick auf die Steilwände am Südrand des Canyons,
durchqueren die ‚Lost City‘ mit ihren Pfannkuchen- / Bienenstock-Felsen
und blicken immer wieder auf diese glatte, absolut senkrechte Südwand.
Wir steigen ab ins Paradies, den Garden of Eden, einem permanenten Wasserloch hier in dieser Wüstengegend,
sehen noch viel, viel mehr dieser Bienenstöcke,
schauen auch noch mal von oben in dieses Wasserloch
und sind nun auf der Südseite der Schlucht angekommen, können endlich mal einen Blick auf den Nordrand werfen, der 1930 einen riesigen Felsrutsch hatte.
Noch schnell eine Eidechse am Wegesrand
und ein letzter Blick zurück auf den Kings Canyon
in dem wir heute doch gute 6 Stunden verbracht haben. Im Kings Canyon Resort kaufen wir uns noch eine ‚Durchfahrtgenehmigung‘ für die Mereenie Loop, die wir morgen befahren wollen, bevor wir uns erneut auf den SP Morris Pass Lookout zurückziehen,
den Sonnenuntergang geniessen und dieses Kapitel damit gleich auch noch abschliessen.
Aufbruch: | 15.10.2015 |
Dauer: | 21 Monate |
Heimkehr: | 22.07.2017 |
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