In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien
Queensland 1: Teil 4 - von 30.04. bis 07.05.2016 1000km
Ziel: Von Brisbane aus Richtung Norden, mal durchs Binnenland, mal der Küste entlang bis Cape York.
Hier: Zurück von Fraser Island geht es nun die Küste entlang über Maryborough und Hervey Bay, vorbei an der Rumfabrik in Bundaberg und Gladstone bis Rockhampton.
Wetter: meist Sonnenschein +/- 30°, sehr selten Schauer, nachts +/- 15°.
Ab heute ist Schluss mit Lustig, die Sandspielereien sind beendet, es wird wieder ernsthaft gereist. Das bedeutet auch gleich mal um 6:00 aufstehen, denn bis spätestens 7:30 müssen!! wir im 50 km entfernten Tin Can Bay sein. Dort am nördlichen Ortsende ist die Norman Point Boat Ramp (Bootslände) und direkt daneben das Dolphin Center. Jeden Morgen kommen hier zwischen (heute) 2 und an guten Tagen auch mal 6 Australischen Humpback Dolphine an den Strand,
dürfen dann gegen AUD 5 unter strenger Aufsicht der Parkwächter(innen) bis Punkt 8h bewundert werden. Jetzt muss alles vom Strand und nur die, welche weitere AUD 5 für die Dolphinfütterung (= 1 kleines Fischchen) bezahlt haben, werden in Kleingruppen an den Strand vorgelassen,
dort wird ihnen nochmals erklärt, wie der Futterfisch Dolphinverzehrgerecht gehalten werden muss, damit die Fischübergabe auch sicher, unfallfrei geschieht
und schon wieder hat so ein AUD 5 Fischchen seinen Besitzer gewechselt. Wir versuchen in der Zwischenzeit zusammen mit ein paar weiteren Wärtern die Pelikane vom Treiben auf dem Wasser abzulenken
und lassen uns dann nach diesen aufregenden Morgenerlebnissen im angeschlossenen Café auf ein Frühstück mit Countrymusikbegleitung nieder.
Weiter geht es durch mal jüngere, mal abgeerntete Kiefernwälder Richtung Norden bis Maryborough, einst eine blühende Handelsstadt mit Zollamt und Polizeihauptquartier,
heute ein liebenswertes kleines Städtchen, in dem der hier geborenen ‘Erfinderin‘ von Mary Poppins dieses Denkmal gesetzt wurde.
Nachdem hier für morgen ein rekordbrechender Bar-Crawl geplant ist, den wir natürlich tatkräftig unterstützen wollen, gehen wir hier erst mal vor Anker, geben das letzte Kapitel unseres Berichtes frei, entdecken beim Einkaufen diese schon fast rekordverdächtige Sammlung bayerischer (Weiss-)Biere,
tanken für fast wieder rekordreife AUD 0,999/l mal so richtig voll und lassen uns dann auf dem vom Tourismusverband gesponserten Stop&Shop SP in Maryborough nieder.
Diesmal steht dieser nun seit mindestens 10 Jahren stattfindende Bar Crawl unter dem Thema Red and Horror, die Besucher sind ‘gebeten’ sich zumindest irgendwie ‚rot‘ zu bekleiden, an Horrorfilme erinnernde Maskierungen sind erwünscht und können vor der City Hall diesen strengen Preisrichtern präsentiert werden,
so wie der Wolf mit seinen Rotkäppchens, die versuchen den AUD 3.000 Kostümierungspreis zu gewinnen.
Wer es schafft in allen 13 teilnehmenden Bars seinen Anwesendgewesensein Stempel zu bekommen,
der darf noch an einer AUD 5.000 Verlosung teilnehmen. Jeder, den wir auf den Strassen antreffen ist kostümiert, trägt zumindest etwas rotes
und durch solche ATM To Go Maschinen ist der Geldnachschub sichergestellt.
Aber trotzdem ist hier ‚Down under‘ alles irgendwie anders. Wir waren bisher gewohnt, dass solche Parties von 11h Nachts bis 6h Morgens dauern, hier gehen solche Feste von 11h Morgens bis 6h abends – nur zum Festende sind die Gäste anscheinend überall gleich ‚gut drauf‘. Wir hatten eigentlich von einem rekordbrechenden Bar Crawl ein grösseres Gedränge erwartet, aber auf dem Strümpfelbacher Weinfest ist mehr los. Hier sind die Strassen, die Gehwege frei zugänglich, leere Parkplätze in Hülle und Fülle vorhanden, die einzige Wartezeit von ca. 50 sek. entsteht durch die Ausweiskontrollen an den Eingängen zu den Lokalen. Wir geniessen Country- und Karaoke Sänger
und machen massenhaft Aufnahmen von den Gästen,
die sich nur allzu bereitwillig fotografieren lassen.
Die Party ist in vollem Gange,
aber diese Stadt hat auch ein Herz für die Anwohner, insbesondere Familien mit Kindern, die es lieber etwas ruhiger angehen lassen wollen. Im Queenspark beim Theater ist ein gutbesuchtes Open Air Konzert,
dem wir einige Zeit beiwohnen, bevor wir uns wieder in die Partyzone begeben.
6h, Zeit für den Sonnenuntergang,
die Party ist zu Ende und auch wir ziehen uns zu ein paar Känguru Burger auf den Stop&Shop SP zurück.
In River Head besuchen wir kurz den Fähranleger für die Fraser Island Barken, aber beide Boote sind bereits drüben auf der Insel, hier ist zur Zeit nichts los, fahren wir eben gleich weiter nach Hervey Bay, drehen eine kleine Runde durch den wirklich sehenswerten Botanic Garden mit Bush Chapel,
einer Lagune, in der sich Enten und andere Wasservögel durch dieses grüne Zeug pflügen,
das die ganze Wasseroberfläche bedeckt und solch schöne Blüten,
die uns an unsere Urwaldtouren im Amazonasgebiet erinnern. Wir fahren raus zur Whale Bay Marina
und erkundigen uns schon mal nach den Preisen für die Whale Watching Tours, die zwischen Ende July und Anfang November hier stattfinden.
Je nach Bootsgrösse = max. Anzahl der Passagiere wird hier so um die AUD 100 für eine 4-6 stündige Fahrt zur Besichtigung der Humpback Whales verlangt, die hier in der Bucht auf Ihrer Reise ‚zum Südpol‘ mit ihren Jungen einen Zwischenstopp einlegen.
Der Urangan Pier, eine Verladerampe, die einst über 1,1km ins Meer hinausreichte, wurde nach seiner Ausserbetriebnahme um 250m verkürzt,
die restlichen 860m dienen heute als Promenade und als Fischerpier, von dem aus solche Prachtexemplare wie diese Makrele gefangen werden.
Ein paar kleinere Piere entlang der Esplanade dienen den Jugendlichen heute hauptsächlich als Sprungbrett.
AUD 10 übersteigende Einkaufsquittungen aus dieser Gegend haben wir noch genug, also ziehen uns für heute Nacht auf den Stop&Shop SP in Hervey Bay zurück.
Nach einen weiteren vergeblichen Versuch die nächste Autoverbesserung montieren zu lassen (diesmal könnte einer das Teil einbauen, das hier aber nicht auf Lager ist ) ziehen wir weiter die Küste entlang Richtung Westen, durchwandern in Dundowran auf dem Vine Forest Trail ein letztes, kleines noch erhaltenes Stück vom ‚Original-Uferwald‘
und umrunden dann die Arkara Lagoon, flache, grundwassergespeiste Binnenseen,
wo wir diesen weissen Heron sehen,
Wasserschildkröten beobachten
und am Ende der Runde von diesem Paar schwarzer Schwäne mit ihren (noch) weissen Jungen verabschiedet werden.
Im Toogoom an der Boat Ramp ein Blick auf das hier bei Ebbe doch recht trockene Meer,
bevor es dann über Burrum Head nach Childers weitergeht. Childers eine Stadt mit sehr vielen alten Häusern aus der Zeit um 1890, wie dem ehemaligen Backpacker Hotel,
heute eine Gedächtnisstädte an die 15 Backpacker, die nach einer Brandstiftung 2002 hier ums Leben kamen. Gegenüber das mindestens genauso schöne Federal Hotel
und die Hauptstrasse auf und ab noch viele weitere alte Häuser, vor denen dann auf dem Gehweg solche modernen Kunstwerke stehen.
Obwohl als RV-freundlich ausgezeichnet, ist der ganze Ort mit ‘No Camping’ Schildern dekoriert, stört uns aber wenig, fahren wir eben noch ein paar km weiter Richtung Bundaberg bis zur Rest Area - SP am Isis Hwy.
Wir fahren nach Bundaberg und finden dort eine Werkstatt, die sowohl die Teile, als auch einen sehr kompetenten Auto-Elektriker hat. SL3 ist seit heute mit Tagfahrlicht (das war einfach) und einen Zündung Aus - aber Licht An Alarm ausgestattet – schon zu oft haben wir bisher tagsüber vergessen das Licht auszuschalten, bislang ging‘s ja noch gut, aber nach einer längeren Wanderung hätte das irgendwann schon Probleme mit dem Anlassen geben können. Im Umland steht das Zuckerrohr zur Ernte bereit (Erntezeit hier Mai – November)
und die Wägelchen (Loren?) der Zuckerrohrabtransport-Schmalspurbahn
warten auch schon auf ihren Einsatz.
Vom Hummock Hill, den Basalt Resten eines etwa 1 Mio Jahre alten, noch 95m hohen Vulkanes
ein Ausblick über die Zuckerrohrfelder.
In Bargara, einem der vielen Strandorte hier z. Zt. heilige Ruhe,
genauso wie in Mon Repos, DEM Schildkröteneiablageschutzgebiet hier in Australien, da beginnt die Saison erst wieder im November und auch Burnett Heads bereitet sich schon auf den Winterschlaf vor.
Die Hauptattraktion von Bundaberg, die Rum Distillery Factory haben wir beim letzten mal hier schon besucht, ob die Tour (mit Verkostung) die AUD 25 wert ist muss jeder selbst entscheiden,
wir begnügen uns mit ein paar Erinnerungsauffrischungsaußenaufnahmen
und fahren dann auf den nahegelegenen SP Sharon Park Reserve Rest Area.
Wir fahren zurück nach Bundaberg um uns die Innenstadt etwas näher anzusehen. Während diese Kirche eher an einen griechischen Tempel erinnert,
ist das alte Postamt im zeitgemäßen Stil erbaut.
In der Electra Street werden wir erst von diesem Riesenaffen begrüsst
und können dann dieses Mural bewundern,
das von 5 zeitgenössischen, lokalen Künstlern erstellt wurde. Wir fahren ans Meer nach 1770, der einzigen Stadt weltweit, deren Name aus einer Zahl besteht. Dies in Erinnerung an das Jahr 1770 in dem James Cook zum ersten Mal australischen Boden betrat und das mit diesem Cook Memorial auch entsprechend gewürdigt wird.
Auf unserer ca. 2km Wanderung durch den Uferurwald werden wir von diesem Kookaburra kritisch beäugt,
erreichen dann am Round Hill Head das Ende der Landzunge
und müssen auf dem Rückweg dieser Schlange ausweichen,
die von Mitwanderern als ‚könnte sehr gefährlich sein‘ eingestuft wird. Dafür zählt dieses Wallaby,
das wir auf dem weiteren Weg noch sehen, erklärtermaßen eher zur ‚friedlichen‘ Sorte.
In Agnes Water noch ein kurzer Besuch am Beach,
der in diesem Sonnenuntergangslicht besonders schön aussieht.
Unseren SP für heute beziehen wir ca. 50km weiter in Miriam Vale.
Auf Staubstrassen fahren wir quer über die Berge nach Many Peaks, in der einst blühenden Goldgräberstadt leben noch etwa 20 Ew., versorgt von diesem wunderschöne Outback Pub
mit angeblich sehr guter Küche, die wir aber um 10h Morgens leider nicht getestet haben. Ein paar km weiter Ubobo,
auch so ein winziges Städtchen, das mit einem SP / CP versucht Besucher anzuziehen. Am schön gelegenen Lake Awoonga
finden wir – leider zu früh für heute - einen dieser schön gelegenen, kostenlosen und daher auch gut besuchten Buschcamp CP’s, im Calliope River Historical Village (AUD 5 pP), in dem so etwa alle zwei Monate einer der grössten Märkte von Queensland stattfindet, beschränken wir uns auf ein paar Aussenaufnahmen
und fahren weiter zum Gladstone Tondoon Botanic Garden, der auf einer sehr kompakten Grundfläche einen fantastischen Querschnitt durch die Flora Queenslands liefert. Repräsentativ für die unzähligen Pflanzen hier, die Northern Qeensland Palm.
Schon wenige km weiter der Round Hill Lookout,
wie der Nameschon sagt, ein kegelförmiger Berg, der einen 360° Panoramarundblick bietet. Im Hintergrund die weltgrösste Aluminium Schmelze, die ihren Strom praktischerweise aus diesem fast nebenan gelegenen, riesigen Kohlekraftwerk in Callemondah bezieht,
das 25% des in Queensland produzierten Stroms liefert. Im malerisch an der (Sport)- Hafeneinfahrt gelegenen Spinnaker Park ein Blick auf die Marina,
vom Auckland Hill Lookout ein weiterer Blick auf die Marina,
im Hintergrund der (Kohle)-Hafen von Gladstone und im Vordergrund diese zwei Papageien, beim Nachmittagssnack.
Wir fahren noch runter zum East Shores Park, wandern die Küste entlang
und beschliessen hier in der Nähe zu Übernachten. Noch schnell ein paar Steaks gekauft, hier im Park auf einen der vielen öffentliche Grills geworfen,
Camperherz was begehrst Du mehr. Nochmal ein kurzer Bummel durch den East Shores Park,
bevor wir uns auf einen SP ganz in der Nähe zurückziehen.
Am nächsten Morgen führt uns unser erster Weg nach Barney Beach, dem Geburtsort von Gladstone,
das erste Gebäude der damaligen Ansiedlung stand genau an dieser Stelle und zugleich ein beliebter Badestrand, an dem zum Schutz gegen die hier im Sommer auftretenden giftigen Quallen (Box-Jelly Fish) solche durch Netze geschützte Badebereiche eingerichtet werden.
Ein paar km weiter die Queensland Alumina, hier wird Bauxit zu Aluminia umgewandelt (ca. 6% der Weltproduktion),
das dann hier nebenan, oder irgendwo auf der Welt in Schmelzen zu metallischem Aluminium verfeinert wird.
Wir fahren weiter nach Rockhampton und besuchen dort erst mal den Botanic Garden and Zoo, wo wir im Vogelhaus u.a. auf den Royal Spoonbill treffen,
schlafende Koalas,
Süß- und Salzwasser Krokodile und auf Futter wartende Lorikeet sehen,
genauso wie Wombat, einen nahen Verwandten der Koalas,
Emu
und natürlich auch Kängurus. Wir fahren in die Innenstadt, finden ein nettes Backpacker Hotel, in dem wir die übersehene Vatertagsfeier nachholen können - DANKE Bini – und lassen uns dann auf dem SP Kershaw Gardens nieder.
Wir haben mittlerweile schon wieder rund 80 Bilder eingestellt, somit ein weiteres Kapitel gefüllt, also höchste Zeit diesen Teil freizugeben.
Aufbruch: | 15.10.2015 |
Dauer: | 21 Monate |
Heimkehr: | 22.07.2017 |
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Australien