In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien
Northen Territory 1: Teil 1 - von 30.06. bis 07.07.2016 2250km
Ziel: Von der Grenze zu Queensland Richtung Westen, über Maranka bis Katherine und dann auf dem Stuart Hwy bis zum Three-ways Roadhouse, ca. 25km vor Tennant Creek und dann auf dem Barkley Hwy Richtung Osten zurück nach Queensland.
Wetter: Sonnig < 30°, nachts < 15°.
Wir fahren weiter auf dem Savannah Way, Track 35 in die Northern Territory (NT)
und die Strasse wird schlagartig deutlich schlechter, endloses Wellblech, teils recht grober Schotter, allein die Wasserquerungen halten sich im erträglichen Rahmen.
Nach 260km erreichen wir Borroloola, mit 1000 Ew. schon eine kleine Stadt mit Geschäften, Tankstellen und einer kleinen Tourist Info,
in der wir uns das erste Info Material über die NT holen. Einen SP finden wir heute nahe der Caranbarini Conservation Reserve.
In der nahegelegen Caranbirini Conservation Reserve begeben wir uns auf den Jagududgu Walk, der uns auf seinen 5km, 220Hm vom Trockenwald bis hinunter ins Feuchtgebiet führt,
das zur Regenzeit überschwemmt ist, zur Zeit aber nur kleine (Rest-)Wasserlöcher beherbergt. Den Abschluss findet dieser Wanderweg in einer ‚Lost City‘, einem Phänomen in dieser Gegend bei dem die einstige Sandsteinebene hier zu grossen Säulen, Blöcken, verwittert, man sich wie in einer verlassenen, aufgegebenen Stadt vorkommt,
wobei solche schmalen Durchgänge,
an mittelalterliche Gassen erinnern, den Eindruck noch vertiefen. Nahe dem Parkplatz nochmals ein Wasserloch mit einem Vogelbeobachtungsunterstand,
von dem aus wir diesen Fischern noch eine kleine Weile zusehen. Wir fahren weiter, kommen am Cape Crawford Roadhouse
mit seinem Heartbreak Hotel vorbei, das auf privatem Grund in der Nähe ebenfalls eine ‚Lost City‘ besitzt, die aber nur mit geführten Helikopter Touren besichtigt werden kann. Wir fahren weiter ohne uns nach dem Preis dafür zu erkundigen. 2km weiter biegt die Nathan River Road Richtung Norden ab, wobei für die nächsten 370km die Beschreibung des Track 35 durch die wesentlich detailliertere des Track 39 ersetzt wird. Ein erstes Viehgatter, ein letzter Wegweiser
und wir fahren, mal auf guten, mal auf ruppigen Staubstrassen in den Limmen NP, machen einen ersten Halt an der Southern Lost City,
die sich von der letzten ‚Lost City‘ im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass der Sandstein hier vor allem zu turmartigen Gebilden in allen Formen und Größen verwittert ist.
Die Runde hier war 2,5km bei etwa 50 Hm, gut ausgeschildert, angenehm zu gehen.
30km weiter übernachten wir dann auf dem CP Butterfly Springs in Limmen NP, wobei dieses Schwimmloch gleichzeitig die einzige Krokodilfreie Bademöglichkeit im ganzen NP ist.
Am nächsten Morgen auf dem Weg zur Ranger Station dieser überdimensionale Briefkasten am Wegesrand.
In der Ranger Station selbst holen wir uns den Schliess-Code für das Gatter ab, der die Durchfahrt auf einem 28km langen, teils recht anspruchsvollen 4WD Track zur Western Lost City ermöglicht. Diese Lost City ist von den Verwitterungen her eigentlich die schönste und abwechslungsreichste, die wir bisher gesehen haben. Neben den üblichen Türmen
können hier vor allem solche Felslöcher,
Felsbögen (Arches)
und schöne Fenster im Felsen bewundert werden.
Es geht den selben Weg wieder zurück, wobei diese Wasserquerung Erinnerungen an den Old Telegraph Track aufkommen lässt -
im Sand steil abwärts, drunten eine undurchsichtige Brühe und drüben wieder steil hinauf – so macht Off Road Spass . Zurück auf der Nathan River Road geht es nun zügig Richtung Norden, der Limmen River wird überquert und da schwimmt doch tatsächlich dieses Süßwasserkrokodil direkt neben der Furt -
obwohl hier eigentlich vor Salzwasserkrokodilen gewarnt wird. Stunden später auf endlos erscheinenden Wellblechpisten erreichen wir Roper Bar, das gestern auf dem Wegweiser so toll angekündigt wurde,
ein Supermarkt Roadhouse mit angeschlossener Tankstelle (Diesel 2,20/l) und benachbartem Campingplatz. Noch ein bisschen früh für uns, wir fahren weitere nochmals gute 40km Staubstrasse Richtung Westen und finden unseren heutigen SP in der Roper Valley Rest Area am Roper Hwy.
Heute Morgen nochmals 500m Staubstrasse und dann, von kurzen Baustellen unterbrochen, nur noch feinster, spiegelglatter Asphalt. 120km weiter erreichen wir den Stuart Highway, biegen Richtung Norden ab und kurz vor Mataranka, mit 245 Ew. schon eine richtige Ortschaft mit 3!!! Tankstellen stossen wir dann auf den Elsey NP, der für seine warmen Badebecken berühmt ist. Mit 32°, der Bodentemperatur, tritt Grundwasser in kräftig sprudelnden Quellen aus,
wird in mehr oder weniger naturbelassenen Badebecken wie hier im Thermal Pool
oder in den Bitter Springs aufgefangen
und dient dann den zahlreichen Badegästen zur ‘Erfrischung / Abkühlung’.
Im Stadtpark ein Denkmal an Jeannie Gunn,
Authorin von: We of the Never Never (1906), die einst hier in dieser Gegend auf der Elsey Homestead lebte. Anlässlich der Verfilmung ihres Werkes Mitte der 80er wurde diese Replica ihrer Homestead angefertigt, die nun als Freiluftmuseum besichtigt werden kann.
Wir machen noch eine kurze Wanderung flussab zu Stevie’s Hole, einem ‚kalten‘ Schwimmloch,
denn das Wasser hat sich mittlerweile im Bachbett abgekühlt, bevor wir uns im Bar/Terrassenbereich des Thermal Pool Homestead Caravanparks zu dunklem Bier und ein paar Stunden Live Country Music niederlassen.
Die Nacht verbringen wir dann etwa 15km weiter auf dem Jalmurark CP in Elsey NP, bevor wir am nächsten Morgen nochmals gute 120km Richtung Norden fahren, bis wir Katherine erreichen. Diese Kleinstadt mit etwa 11.000 Ew hat alles, was das Touristenherz begehrt. Eine sehr informative Tourist Info, vor der heute etwa 50 Womo / Wohnwagengespanne geparkt sind, einen grossen Supermarkt der keine Wünsche aufkommen lässt, Tankstellen mit Grossstadtpreisen (Diesel zwischen 1,15 und 1,25) und schnelles Telstra WiFi funkt von den Telefonzellen, wie wir es seit Cairns fast nicht mehr gehabt haben. Wir sind im Paradies angekommen, lesen und beantworten unsere Mails, geben den letzten Teil des Queensland Berichtes frei, füllen unsere Vorräte und unsere Tanks auf und machen auch noch eine kurz Stadtbesichtigung. Die Hot Spring hier
ist nur noch 28° warm,
die Eisenbahnlinie schon seit Jahrzehnten wieder eingestellt
und die restlichen Naturschönheiten, Schluchten, Wasserfälle, Nationalparks heben wir uns für unseren nächsten Besuch hier in knapp 2 Monaten auf. Wir haben den (planmäßigen) Umkehrpunkt für diesen Teil der Reise erreicht, von nun an geht es Richtung Süden / Südosten zurück nach Brisbane. Der nächste größere Ort Tennant Creek ist laut Wegweiser bescheidene 666km entfernt, Lonely Planet berichtet auch von keinen großartigen Sehenswürdigkeiten am Strassenrand, d.h. die nächsten 2 Tage werden wohl hauptsächlich aus Kilometerfressen auf dem Stuart Highway bestehen. Heute werden davon schon mal die ersten 45km verdrückt, bevor wir auf dem SP King River Rest Area am Stuart Hwy mit gut 30 weiteren Campern die Nacht verbringen.
Wir durchqueren Mataranka und nur noch 557km bis Tennant Creek.
20km weiter ein Schild, das auf den Elsey Cemetry verweist, auf dem der Ehemann von Jeannie Gunn
und die meisten Personen aus ihrem Buch begraben liegen. 300m weiter erinnert diese Steinpyramide an den Ort, wo sich einst die Original Elsey Station Homestead befunden hat,
bevor sie im Rahmen einer WW2 Strassenbauaktion den Planierraupen zum Opfer fiel. In Larrimah, machen wir Mittagspause im Fran’s Devonshire Teahouse,
das für seine Pies (=gefüllte Blätterteigpasteten) berühmt ist. Leider ist sowohl Büffel als auch Krokodil derzeit nicht zu haben, wir müssen uns mit Lamm begnügen. Abwechslung in die relativ eintönige Landschaft bringen derart dekorierte Termitenhügel
und LKW die offensichtlich Panzer spazieren fahren.
Unser nächster Halt ist in Daly Waters, wo wir auf dem WW2 Flugfeld noch einen originalen Hangar bewundern können, dem Stuart Tree unsere Referenz erweisen,
in dem einst der Australiens Outback erforschende John McDouall Stuart seine Initialen ritzte, auf ein ‚Dunkles‘ das Daly Waters Pub besuchen,
das innen reichhaltig mit Ober- und vor allem Unterbekleidungsteilen dekoriert ist,
die Gäste hier zurückgelassen haben und auch dem Laden gegenüber, in dem das letzte unnötige Souvenir zu finden ist
noch einen erfolglosen Besuch abstatten. Über Dunmarra, einem Roadhouse am Wegesrand erreichen wir New Castle Waters, eine Geisterstadt mit Viehtreiberdenkmal
und John’s Store,
irgendwie ein echt ‘naturbelassenes’ Museum. Weiter im Abendrot auf dem Stuart Hwy Richtung Süden
durchqueren wir noch Elliot und finden 30km weiter einen SP auf dem sich schon 8 weitere Camper eingefunden haben. Die Nacht war kalt und am Morgen trotz strahlend blauem Himmel ein eisiger Sturm, eigentlich sollten wir in den Tropen sein,… Zurück auf dem Stuart Hwy das selbe monotone Bild,
nur das gelegentliche Roadhouse bringt etwas Abwechslung, so wie Renner Springs,
an der Grenze zwischen dem Seasonal Wetland Top End und der Central Desert gelegen, was auch im Namen seines angeschlossenen Hotels verewigt wird.
Auf dem Stuart Hwy diese Schlange (eine Carpet Python??) auf der Flucht aus dem Strassengraben,
Banka Banka glänzt mit seiner Sammlung von alten Maschinenteilen und
zwei ausgedienten Wüstenschiffen,
während entlang des Stuart Hwy weitere Termitenhügel mit ausrangierten T-Shirts überzogen sind.
Wir erreichen das Three-ways Roadhouse
mit seiner reich dekorierten Bar
und einer stolzen Sammlung an alten Maschinen im Innenhof. Hier sind wir, damals von Süden kommend, vor 6 Jahren schon mal durchgekommen, die nächsten 650km auf dem ach so abwechslungsreichen Barkly Hwy, also nun bereits zum zweiten Mal.
Wir zählen die Achsen der entgegenkommenden Road Trains,
dieser hat nur 16, der Spitzenreiter mit 4 Tankauflegern hatte ganze 25, machen noch einen kurzen Stopp in Barkly Homestead
und beenden diesen Tag dann nach 560km auf einspurigen Landstrassen auf dem SP Avon Downs Rest Area. Morgen früh nochmals 60km und wir sind zurück in Queensland, also höchste Zeit für das Kapitel: Queensland Teil 11.
Aufbruch: | 15.10.2015 |
Dauer: | 21 Monate |
Heimkehr: | 22.07.2017 |
Singapur
Neuseeland
Australien