In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien
Queensland 1: Teil 1- Brisbane von 02.03. bis 01.04.2016 1700km
Ziel: Brisbane und Umgebung, wir wollen weiterhin versuchen ohne Zeitdruck das ideale Auto für die geplante Reise um und durch Australien zu finden, es unseren Vorstellungen gemäss auszubauen, erweitern und daneben noch ein bisschen Sightseeing betreiben.
Wetter: meist Sonnenschein >30°, gelegentlich Schauer, nachts < 20°.
Am frühen Morgen geht es mit der S-Bahn (LRT) nach Mascot, nahe dem nationalen Flughafen von Sydney, wo wir um 8:00 unseren Leihwagen abholen können. Nun per Auto zum Hostel zum auschecken und Gepäck verstauen und dann nochmals zu Fuss in die Innenstadt zur Bank, wo wir endlich die Kontounterlagen, ATM Karte etc. in Empfang nehmen dürfen. Es wird 11:00 bis wir endlich zur 950km langen Fahrt nach Brisbane aufbrechen können. Wir wählen unglücklicherweise die A1, die sogenannte Scenic Route, die derzeit teils neu gebaut, teils auf 4 Spuren erweitert wird, also eigentlich nichts als Baustellen und Stau. Es wird Mitternacht, bis wir in unserem Hostel ankommen, die Rezeption ist zwar seit 16:00 geschlossen, aber dafür wurde in unserem Zimmer als Willkommensgruß das Licht und der Ventilator angelassen. Wir fühlen uns sofort wohl, heimisch, angekommen – Erinnerungen an Angelinas Guesthouse in Key West werden wach .
Am nächsten Morgen fahren wir dann erwartungsvoll zum Händler – und da steht es doch tatsächlich, das Stück unserer Begierde
3 1/2 Jahre alt, ordentlich ausgebaut, gut erhalten, der Preis angemessen, noch eine kurze Probefahrt und wir haben unseren Shangri La III, den wir am kommenden Dienstag dann abholen dürfen. Bis dahin muss noch etlicher Verwaltungskram erledigt, Versicherung abgeschlossen, Geld transferiert werden, aber ansonsten haben wir ausreichend Zeit Brisbane zu besichtigen, zu geniessen. Hier ein paar Impressionen aus den letzten Tagen:
Die Brisbane Riverside, deren Wasserspiegel beim grossen Hochwasser 2011 5m höher lag,
die Schäden in den Bars und Läden am Flussufer sind leicht vorstellbar. Die City Hopper Ferry,
die kostenlos den Fluss auf-und ab fährt, ein ‚Flaschen-Baum‘ mitten in der Stadt,
nahe dem King George Square,
zentraler Platz vor dem Rathaus, der City Hall.
Wir besuchen natürlich das recht kompakte China Town,
finden dort aber selbst am Sonntag Morgen kein Lokal das Dim Sum serviert, dafür dieses Kunstwerk von einem Fisch,
der in der chin. Philosophie für: ‚immer noch etwas für Morgen übrig haben‘ steht.
Nochmal ein Blick auf Riverside,
bevor wir über eine der zahlreichen Brücken auf die Brisbane South Bank gehen. Dort ein Banyan Tree mit seinen mächtigen Luftwurzeln,
ein Mosaik, das zeigt, wie sich der Brisbane River durch die Stadt mäandert,
der kostenlose ‘städtische Swimmingpool’ teils gefliest, teils mit Sandstrand ist recht gut besucht,
das Nepal House, ein Überbleibsel von der Expo 2008 beeindruckt durch seine reichen Schnitzereien,
nochmal ein Blick auf Brisbane Downtown
bevor wir in der Art Gallery diese Kunstwerk von Len Lye bestaunen dürfen. In seiner Heimatstadt New Plymouth, NZ, haben wir es ja schon per Video bewundert,
aber es nun live sehen zu können, welches Erlebnis. Auch hier kann man wie in Sydney einen ‚Bridge Walk‘ machen, den Brückenbogen hochgehen
und da die Brücke wesentlich kleiner ist als die Sydney Harbour Bridge, werden hier auch nur bescheidene(AUD=99,- pP) verlangt. Wir gehen Montags nochmals in die Innenstadt, holen uns auf der Bank einen Bank Cheque zur Autobezahlung ab, gehen in die City Hall und müssen fast gar nicht darauf warten, dass uns ein Führer in einer maximal 8 Personen fassenden Kleingruppe hoch auf den Uhrturm bringt, damit wir von hoch droben auf den King George Square,
den Rathausplatz runter schauen dürfen.
8. März, wir sind wieder mobil, wir haben unsere Autoversicherung abgeschlossen, das Fahrzeug bezahlt, in Empfang genommen und damit begonnen es zu beladen. Ab Morgen könnten wir theoretisch damit beginnen mit Shangri La III Australien zu erkunden – wenn da nicht diese anstehenden Autoverschönerungsarbeiten wären, die uns wohl noch einige Tage in und um Brisbane festhalten werden, denn die Erfahrung zeigt, dass alles was nicht sofort gemacht wird wohl nie gemacht wird oder ‚nichts hält länger als ein Provisorium‘.
Wir lassen unsere Fenster mit Sonnenschutzfolie verdunkeln, ein 200W Solarpanel kommt aufs Dach, eine Zentralverriegelung wird eingebaut, wir basteln uns eine echte Aussendusche, bauen gleich noch die Innenbeleuchtung auf LED um, besuchen mehrere Reifenhändler, denn breitere Geländereifen müssen auch noch drauf und lassen uns von ARB ein Angebot für weitere ‚Verschönerungen‘ wie Bullbar, Winde, Kompressor u.ä. machen. Samstag werden erst mal noch einige Kleinigkeiten eingekauft und dann fahren wir raus aufs Land zum Campinggelände am Tully Memorial Park, wo wir dann einen ganz ruhigen, entspannten Camping-Sonntag verbringen.
Die erste Hälfte der Woche verbringen wir mit weiteren Einkäufen, bestellen Felgen und Reifen, die am 21.3. montiert werden sollen, bestellen unsere Anbau-Verschönerungsteile bei ARB, die leider erst nach Ostern am 31.3. / 1.4. montiert werden können und fahren dann wieder raus aufs Land, auf einen wunderschönen SP in Kilcoy, der sogar warme Duschen besitzt. Hier basteln wir weiter an unserem Auto rum, bauen die letzten 12V Steckdosen und LED Innenleuchten ein, montieren noch einen 12V->220V Spannungswandler, spannen zum ersten Mal unser Sonnenschutz-Vorzelt auf,
geniessen tagsüber den Sonnenschein und abends unsere Aussenküche.
Drei benachbarte Bäume sind von Fruit-Bats besiedelt,
relativ grossen Fledermäusen, die sich offensichtlich tagsüber darüber unterhalten wohin die Beutesuche in der Nacht gehen soll.
Um mit Shangri La 3 zum ersten Mal ‚in den Busch‘ zu gehen, fahren raus aufs Land bis Jimna, wo wir in der Tourist Info mit Karten und Tipps für ein paar einfache Strecken ausgestattet werden. So erreichen wir u.a. auch den NP-CP Peach Trees Park, wo wir auf die ersten Kängurus auf dieser Reise treffen.
Der weitere Weg zum Landcruiser Mountain Park, wo wir eigentlich in kontrollierter Umgebung das Geländefahren üben wollten, war leider umsonst. Wegen Besitzerwechsel ist der Park derzeit geschlossen, der neue Eigentümer versucht nun erst mal Dauercampingparzellen in diesem Park zu verkaufen, ab AUD 7.500 für 15 Jahre, deren Besitzer dann den Park ‚unentgeltlich‘ benutzen dürfen sollen, was mit den restlichen Besuchern geschehen soll ist z.Zt. noch unklar. Auf dem Weg zurück nach Brisbane fahren wir am Somerset Dam mit seinem schönen Picknick Gelände vorbei,
sehen solche seltsamen Vögel im D‘Aguillar NP,
machen einen kurzen Halt am Westridge Lookout
und am Jolly’s Lookout
bevor wir für zwei weitere Tage nach Brisbane zurückkehren. Wir haben hier einen (Garantie) Termin beim Mechaniker, der die Handbremse nachstellt und die 4WD Kontrollleuchte wieder zum Leuchten bringt (Kabelbruch) und einen Termin beim Hufschmid, wo SL3 mit neuen Alu Felgen und dazu passenden Reifen ausgestattet wird.
Frisch besohlt fahren wir wieder raus aufs Land, diesmal Richtung Westen bis zum SP bei Laidley wo wir die nächsten 2 Tage mit Planen für das bevorstehende Osterwochende und Grillen verbringen.
Wir gehen zu Fuss die 2km bis in die Stadtmitte von Laidley
besichtigen Neumann’s Haus,
einem ausgewanderten Deutschen aus der Uckermark, der es hier zu Wohlstand brachte. Der benachbarte Lake Dyer ist wegen Rotalgen zur Zeit unbenutzbar:
In der Innenstadt von Toowoomba, mit 120.000 Ew die grösste im Binnenland gelegen Stadt von Queensland, stellvertretend für die zahlreichen noch gut erhaltene Häuser aus der Jahrhundertwende, das alte Court House.
Daneben ist die Stadt für ihre wunderschönen Gärten
und ihr Modern Arts Museum berühmt, dessen Garten von diesen modernen Aboriginal Arts Totem-Pfählen??? verziert wird.
Die Nacht verbringen wir auf dem SP von Nobby (500Ew.), aber erst, nachdem wir der gegenüberliegenden Bush-Bar
einen kurzen Besuch auf ein ‘Dunkles’ abgestattet haben.
Wir fahren weiter zum Janowen Hills 4WD Park (AUD28 per 4WD, gültig für bis zu 8 Tage, falls gleichzeitig auf dem Platz gecampt wird, AUD 12 /N/pP). Hier können wir endlich die Fähigkeiten von SL3 austesten, gelerntes aus dem doch schoneinige Zeit zurückliegenden 4WD Training zur Anwendung bringen.
Wir dürfen uns zwei weiteren 4WD Fahrern anschliessen und sind echt Stolz, den nicht ganz einfachen Lookout Point zu erreichen.
Die Nacht verbringen wir auf de Campground Janowen Hills 4WD Park.
Am Morgen wird erst mal ‚Luft abgelassen‘, d.h. der Reifendruck um ca. 40% gesenkt, bevor es dann auf zu weiteren ‚Übungsfahrten‘ geht, in denen wir vor allem die Geländegängigkeit
und die Kletterfähigkeit von SL3 austesten.
Nachmittags werden die Reifen wieder aufgepumpt, unsere neu gewonnen Freunde müssen leider nach Hause fahren und wir beschliessen ebenfalls bis nach Allora weiterzuziehen wo wir die Nacht dann auf dem SP der Picknick Area verbringen. Es ist Ostersonntag, der perfekte Tag zum Ausruhen, Lesen, Planen. Am Nachmittag fahren wir noch ein paar km weiter zum SP in Fassifern zum Grillen,….
Wir haben uns in Sydney schon ein Buch mit ‚Australias TOP 100 4WD Adventures‘ gekauft und heute fahren wir in den Main Range NP um Track Nr. 17 aus diesem Buch, die Comdamine River Road abzufahren.
Immer schön auf Schotter geht es bergab, insgesamt 14-mal muss dieser Fluss in bis zu z. Zt. knietiefen Wasser durchquert werden,
bevor man drunten im Tal wieder auf die normale Strasse trifft. Diese fahren wir wieder bergauf, denn sie bringt uns zu drei Wasserfällen. Die Brown Falls erreichen wir, von einer Picknick Area ausgehend, nach einer 50 min (H/R) Wanderung,
die Daggs Falls können nur von eine Aussichtspunkt direkt an der Strasse bewundert werden,
dafür konnten wir die Queen Mary Falls auf einer schönen 50 min Rundwanderung besichtigen,
die uns nach unten, bis an den Fuss der Fälle brachte. Wir sind wieder droben auf dem Berg und nutzen daher die Gelegenheit, die Comdamine River Road gleich nochmals hinunterzufahren. Die Nacht verbringen wir auf dem SP Rest Area in Rathdowney, am nächsten Morgen geht es weiter durch Beaudesert in den Springbrook NP, westlicher Teil zur Natural Bridge,
wo sich der Fluss nach einem kleinen Wasserfall über Basalt seinen Weg durch eine weicherer Felsformation gebohrt hat. Die kleinen Becken oberhalb vom Wasserfall werden von einigen Jugendlichen (verbotenerweise) als Wasch?-becken benutzt,
während der Parkplatz von einem wilden Truthahn ‚gereinigt‘ wird.
Wir fahren zum östlichen Teil dieses NP in die Springbrook Plateau Section, geniessen die Aussicht auf die Skyline an der Gold Coast
und auf die 109m hohen Purling Brook Falls.
Vom Canyon Lookout blicken wir rüber auf die Goomoolahra Falls,
dort angekommen stellen wir enttäuscht fest, dass die aber nur direkt von oben fotografiert werden können,
macht nichts, dafür setzt sich dieser Vogel so schön in Pose.
In diesem UNESCO geschützten Regenwaldgebet befinden sich noch etliche dieser Antarctic Beech Trees,
an deren Vorfahren sich schon die Dinosaurier scheuerten, einige der letzten Erinnerungen an den einstigen Superkontinent Gondwana. Den krönenden Abschluss hier bildet ‚The best of all Lookout’
ein 180° Rundblick in den ehemaligen Krater eines Vulkans, dessen letzter Ausbruch vor etwa 20 Mio Jahren diese wunderschöne Gegend geschaffen hat. Die Nacht verbringen wir auf dem uns bereits bekannten SP Tully Memorial Park.
Wir vertrödeln den Morgen und fahren dann langsam, von einigen Einkaufsstopps unterbrochen zurück nach Brisbane auf ‚unseren SP‘ in Nundah, stehen dann früh relativ früh wieder auf und liefern SL3 bei ARB zur Verschönerung ab. Wir fahren mit dem Zug nach Brisbane Downtown, besuchen kurz ein Einkaufszentrum und treffen dort auf unseren neuesten Reisebegleiter ‘Azul‘, einen Tablett PC, der uns dann stundenlang beschäftigt, ihn mit Upgrades, Einrichten, eben tun was halt sonst so nötig ist, um ein Gerät aus dem Fabrikzustand in die benötigte Konfiguration zu bringen. Am späten Nachmittag dürfen wir SL3 für sie Nacht abholen, sein neues Gesicht mit Bullbar, Scheinwerfern und Winde,
sieht schon sehr beeindrucken aus, morgen werden dann noch die Flares = Kotflügelverbreiterungen montiert und wir sind endlich reisebereit.
Das Abenteuer kreuz und quer durch Australien in gut 15 Monate kann beginnen, doch davon mehr dann im nächsten Kapitel.
Aufbruch: | 15.10.2015 |
Dauer: | 21 Monate |
Heimkehr: | 22.07.2017 |
Singapur
Neuseeland
Australien