In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien
Südinsel von 14.01. bis 23.02.2016 6645km: Südinsel 3 ab 28.01.2016 720km
Ziel: Auf der Südinsel ab Picton über Nelson zum Cape Farewell, der Nordspitze der Südinsel, dann kreuz und quer über die Insel bis zur Südspitze und von da aus der Ostküste entlang nach Christchurch wo wir unsere Neuseeland Erkundung beenden wollen.
Hier: Ab Queenstown nach Te Anau ins Fjordland, dort erst nach Norden zum Milford Sound, dann Richtung Süden bis nach Riverton im Southland.
Wetter: <25°, nachts < 20°, und ausnahmsweise mal gar kein Regen.
Wir verbrachten die letzte Nacht auf dem DOC CP 12 Mile Delta am Lake Wakatipu, am frühen Morgen sind die umliegenden Berge noch in dichten Wolken verhüllt,
aber dann klärt es so langsam auf
und wir fahren auf einer der lt. NZ Touristen-Info Regionalprospekt ‚10 schönsten Strassen der Welt‘ den See entlang Richtung Norden.
Na ja, soooo toll war die Strecke dann wirklich doch nicht, kein Vergleich mit den Strecken entlang Vierwaldstädtersee Lago Maggiore, Comer See, Garda See, halt mal wieder der typische Versuch Touristen aus Queenstown heraus ans Ende der Welt zu locken, was aber absichtlich der zahlreichen Reisebusse ganz gut zu funktionieren scheint. Am Ende der Teerstrasse in Glenorchy neben üblichen Abenteuer-Erlebnisanbieter mit Jetboot, Rafting Hubschrauberflügen,…noch die Möglichkeit zu teils geführten grossen (mehrtägigen) und kleinen Wanderungen. Wir machen die gut 1 stündige Runde um die Lagune,
angeblich ein Vogelparadies, aber heute von ein paar Paradies-Enten und Paradies-Schwänen abgesehen fanden wir nur diesem (Wetter??-)Frosch,
der anscheinend auf seinem Zweig sitzend versucht, den Sonnenschein hervorzulocken.
Auf dem Rückweg nach Queenstown sehen wir die TSS Earnslaw (NZD 57)
ein Dampfschiff, das nun schon seit 105 Jahren seinen Dienst tut, einst bis zu 800 Passagiere beförderte und heute beladen mit Urlaubern 1 ½ stündige Seerundfahrten macht. Zurück in Queenstown verzichten wir im Birdpark darauf für NZD 45 u.a. weiteren Kiwi sehen zu dürfen, fahren auch nicht mit der Seilbahn hoch auf den Berg NZD 60+, vor allem, da man diesen Weg auch locker zu Fuss in einer Stunde zurücklegen könnte, vielmehr freuen wir uns darüber endlich mal wieder Handy-Netz und WiFi zu haben und legen somit einen Büro-Nachmittag ein. Am späten Nachmittag verlassen wir dann (schweren Herzens?) die Stadt, fahren nun am Lake Wakatipu Richtung Süden,
auf einer Strasse, die landschaftlich mindestens genau so schön ist wie ihr so hochgelobter Pendant im Norden und übernachten zusammen mit weiteren gut 20 Fahrzeugen auf dem SP I-Site in Lumsdon.
Unserer weiterer Weg führt uns erst mal zur der Wildness Reserve Area, in der noch einige Bog Pines (Krüppelkiefern?)
das ist sehr sehr langsam wachsendes Nadelgehölz, dessen Alter bei 1m Höhe schon auf mehrere hundert Jahre geschätzt wird, die Rekultivierung der Landschaft während der letzten 200 Jahre überlebt haben.
Heute wollen wir nochmals bis zur Te Wahipounamu = South West NZ World Heritage Area, vordringen, diese geschützte Küsten/Bergregion die sich fast von Hokitika bis zur Südspitze der Südinsel erstreckt und mit den 4 Nationalparks Fjordland (da wollen wir hin), Aoraki/Mt. Cook (kommt noch), Westland/Tai Poutini (da waren die Gletscher) und Mt. Aspiring (auf dem Weg nach Queensland durchquert) etwa 10% der Landfläche von Neuseeland umfasst. Te Anau ist der typische Ausganspunkt für die Gegend hier, neben zahlreichen Touranbietern findet man hier die letzten Tankstellen und Supermärkte. Auch wir buchen uns hier unsere Bootstour durch den Milford Sound (NZD 55pP für die 9:00 Tour, später wenn die Tour(isten)busse kommen wird es wesentlich teurer) und fahren über die Te Anau Downs am Lake Te Anau vorbei Richtung Norden. Nach einem obligatorischen Stopp im Eglinton Valley, mal von unten,
mal von oben
und am Mirror Lake
(da spiegelt sich wirklich ein Berg hinter dem Baum)
erreichen wir Lake Gunn, wo wir auf einem kleinen (45 min) Rundweg vor allem Red Beech Bäume bewundern dürfen.
Gleich neben an, auf dem DOC CP Cascade Creek verbringen wir die Nacht,
denn morgen früh müssen wir uns gegen 8:30 zu unserer Bootstour im immer noch 40km entfernten Milford einchecken und das ist der letzte erschwingliche CP auf dem Weg dahin.
Das bedeutet einerseits wieder einmal ‚frühes Aufstehen‘, das sich andrerseits aber wirklich gelohnt hat, denn nur so sieht man die Berggipfel von der Sonne angestrahlt, während drunten im Tal noch Dämmerlicht vorherrscht, wie hier im Holleyford Valley
- oder stösst man auf am Strassenrand spielende Kea,
das sind vom Aussterben bedrohte Bergpapageien, eher neugierig als scheu,
von denen einer gleich mal unser Auto als Aussichtspunkt benutzt. Die Strasse windet sich nun hoch auf knapp 1000m zum 1,2km langen, einspurigen, dafür ampelgeregelten Homer Tunnel von wo sich uns dann solche Ausblicke boten.
Halb den Berg herunter bei The Chasm ein kurzer Blick zurück,
bevor wir Milford Sound erreichen. Der Ort selbst eigentlich nur ein Grossparkplatz mit umliegenden Flugfeld, Motel Holidaypark und einer neu erbauten Hafenanlage in der 6 Anbieter um die mit Bussen hier her gekarrten Touristen kämpfen. Alle fahren die selbe 2 stündige Runde durch dieses Fjord, manche auf Replica Seglern, manche auf riesigen Katamaranen, manche auf kleinen nur etwa 70 Passagiere fasenden Booten, bei Preisen die je nach Tageszeit bei NZD 50 beginnen und auch NZD 100 überschreiten können. Wir haben uns für das „Go Orange“ Boat für NZD55 pP (incl. kleines FS) entschieden,
könnte bis zu 400 Passagiere befördern, wird aber angeblich nur mit maximal 200 Personen belegt und hatte heute morgen gerade mal 50 Personen am Bord, denn die Busse kommen alle erst ab 10h hier an. Wir legen pünktlich um 9h ab,
geniessen den Sonnenschein, den Blick auf die schneebedeckten umliegenden Berge,
die steil aufragenden Felswände durch die ein Gletscher einst diese Fjord gegraben hat.
Zahlreiche dünne Wasserfälle begleiten unseren Weg,
ein paar Fellrobben geniessen den morgendlichen Sonnenschein,
währen die hier gelegentlich auch zu sehenden Pinguine und Delphine alle anscheinend bereits draussen im Meer zum Fischen sind. Durch diese Enge geht es raus bis zum offenen Meer,
der wilden Tasmanischen See,
die sich heute aber sehr friedvoll zeigt. Wir wenden,
begegnen einigen Kajak Fahrern,
die das Fjord auf die sportliche Art erkunden, sehen noch mehr Wasserfälle
und noch mehr Fellrobben,
bevor uns der Kapitän dann vorführt, wie steil die Ufer hier bis zu 300m weit abfallen. Hier fährt ein Boot von der Konkurrenz direkt unter den Wasserfall
und gleich darauf auch wir,
wer will, kommt so zu einer kostenlosen, eiskalten Morgendusche. Zurück an Land gehen wir noch kurz hoch zum Milford Sound Lookout
um einen letzten Blick zurück in das Fjord zu erhaschen, bevor es dann auf den Weg zurück geht. Für diese Strasse hierher gibt es eine sehr gute Beschreibung mit über 30 vorgeschlagenen Aussichtspunkten und Ableitungen zu kurzen und längeren Wanderwegen, von denen wir heute noch einige begehen wollen. Der für die Maori heilige Berg, Mt. Tutoko, mit über 2700m der höchste im Fjordland
erstrahlt im Sonnenschein, genauso wie die Tutoko Hängebrücke,
die letzte noch erhaltene von den einst drei Hängebrücken entlang dieser Strasse. Wir gehen in The Chasm, eine wilde schäumende Klamm mit zahlreichen derartig ausgewaschenen Felsen
und stehen dann vor dem Homer Tunnel,
der 1,2 km lang durch diese blanke, senkrecht aufragende Felswand geschlagen wurde,
dessen Bau in dieser abgelegenen, verlassenen Gegend, mitten im Lawinengebiet sich letztendlich fast 20 Jahre hinzog. Zurück auf der anderen Seite haben die Keas sich verzogen, den Parkplatz wieder den Touristen überlassen, machen wir uns eben auf den Weg zu den Lake Marian Waterfalls, überqueren dabei erst mal wieder eine Hängebrücke,
bevor wir vor diesem tosenden Wildwasser stehen.
Lake Gunn unser Schlafplatz von gestern liegt absolut friedlich da,
während die Mirror Lakes weiterhin von kräftigen Windböen durchschüttelt werden. Lake Mistletoe,
ein kleiner Gletschersee am Wegesrand wird mit einem kleinen (45mim H/R) erreicht und dann fahren wir über Te Anau weiter nach Manapouri. Am gleichnamigen See reger Badebetrieb,
Wasserskifahrer,
Sommerwochenende. Direkt nebenan in Pearl Harbour liegen die Boote zur Fahrt in den Doubtful Sound,
da auf dem Weg dahin aber eine Landbrücke überquert werden muss, ist das ganze hier eine kombinierte mindestens 6 stündige Boot – Bus- Boot Tour, die vom einzigen Anbieter hier für NZD 275 angeboten wird. Gegen entsprechenden Aufpreis kann auch draussen im Sound auf dem Boot übernachtet werden. Nachdem wir von Reisenden erfahren haben, dass die Ausblicke hier denen des Milford Sound doch sehr ähneln, verzichten wir auf diesen Trip und fahren weiter durch Farmland Richtung Süden, treffen noch diese stolze Ente am Wegesrand
und beenden diesen Tag auf dem DOC CP am Lake Monowai.
Als Morgenspaziergang noch schnell die kleine Wanderung (60 min H/R) zum Aussichtspunkt am Lake Monowai,
bevor wir zu den Limestone Caves in Clifden weiterfahren. Dieses unerschlossenen Höhlensystem war für uns ein echter Höhepunkt dieser Reise. Obwohl seit über 150 Jahren bekannt, sind diese Höhlen noch absolut naturbelassen. Kein Führer, nur kleine Reflektorstreifen weisen den Weg, der von der selbst mitgebrachten Taschenlampe erhellt wird. Man wandert im derzeit trockenen Bachbett, sieht schöne Deckenformationen,
noch schönere Tropfsteine,
mal ist ausreichend Platz zum aufrecht gehen
und manchmal hilft nur der Kriechgang.
Unterwegs noch riesige, von der Decker herabgestürzte Felsen und einige Glühwürmchen,
bis man den Pool erreicht, ein zumindest knietiefes Wasserbecken, das durchquert werden muss um den Höhlenausgang zu erreichen. Wir wählen der trockeneren Weg und gehen eben die ganze Höhle zum Eingang zurück. Nächster Halt heute die Clifden Hängenbrücke, 1898 erbaut, zu ihrer Zeit die Brücke mit der grössten Spannweite in NZ
und erst 1978 von einer parallel dazu verlaufenden 2-spurigen Betonbrücke abgelöst. In Tuatapere, selbsternannte Capital of Sausage (Brat-Wursthauptstadt) erfahren wir, dass der Metzger, der diese Stadt so berühmt gemacht hat, sich zur Ruhe setzte und darauf wartet, dass ihm jemand das Rezept für seine ‚weltbekannten‘ Würste abkauft. Dann fotografieren wir eben das Schafschur-Mural an der Öffentlichen Toilettenanlage
und fahren wurstlos weiter zum Gemstone Beach,
an dem bei Ebbe angeblich Halbedelsteine gefunden werden können. Zur Zeit ist Flut, also wird es auch damit nichts, dafür am Colac Bay diese Surfer Statue,
in der Bay selbst Wellen von maximal 20cm
also auch nix mit Surfern zusehen. In Riverton dafür ein sehnsuchtsvoller Blick auf Stewart Island,
der dritten grossen Insel von NZ, die wir aber nicht besuchen werden nachdem eine schnelle Hochrechnung ergab, dass uns der 2-Tage Besuch dort um mal vielleicht ein paar wilde Kiwis zu sehen mindesten NZD 600 kosten würde. Wir fahren die Küstenstrasse entlang, bis zum Ende an einem Naturschutzgebiet,
sehen einen Felsen voller Kormorane
und beziehen dann unseren SP auf einer Camping/Picknick Area bei Thornbury. Wir sind im Southland angekommen, Grund genug dieses Kapitel hier abzuschliessen, bevor wir morgen dann mit ‚The Bluff‘ das Südende der Südinsel erreichen.
Aufbruch: | 15.10.2015 |
Dauer: | 21 Monate |
Heimkehr: | 22.07.2017 |
Singapur
Neuseeland
Australien