In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien

Reisezeit: Oktober 2015 - Juli 2017  |  von Anja & Wolfgang

Victoria 1: Teil 1 – von 20.01 bis 26.01.2017 1190km

Ziel: Von Cann River, in den Croajingolong NP und dann immer weiter dem Meer entlang, über Lake Entrance, Bairnsdale, Raymond Island, Sale und Wilson Prom NP, an Phillip Island vorbei nach Melbourne, wo wir am 26.1. abends von der Fähre nach Tasmanien erwartet werden.

Wetter: Sonnenschein > 30°, nachts < 20°.

Kaum sind wir in Victoria, finden wir auch schon dieses alte Schulhaus aus der Pionierzeit am Strassenrand.

holen uns in der Tourist Info in Cann River den ersten Pack Info Material über Victoria und fahren dann weiter bis ans Meer in den Croajingolong NP. Hier erwartet uns schon 4WD Track 96, der uns etwa 100km weit auf schmalen, engen Wegen durch die Küstenwälder hier führt. Wie so oft bereits am Anfang eine Schlüsselstelle,

aber das Wasser hier ist nur etwa 50cm tief, die Ab- und Auffahrten zwar steil aber trocken, das ganze für SL3 kein Problem und auch die paar Bäumchen, die der letzte Sturm hier über den Weg geblasen hat sind schnell entfernt.

So geht es einfach immer weiter durch den Wald

bis zu unserem heutigen SP der Wingan Link Picnic Area am Wingan River.
Der Sturm, der in der letzten Nacht hier durchtobte, hat entlang des Tracks seine Spuren hinterlassen,

aber wie heisst es so schon in der Beschreibung zu diesem Track in unserem Buch: „mit umgestürzten Bäumen ist zu rechnen“. Wir singen das Lied von den ‚Holzhacker Buam‘, räumen

und sägen uns den Weg wieder frei.

Die Hard Seek Creek Crossing ist heute seicht

und gehört damit zu den einfachsten Aufgaben auf diesem Track, der richtig friedlich in Mallacoota endet.

Hier Urlaubsstimmung pur, tausende von Sommerurlaubs-Surf-Badegästen und dazu noch eine Tankstelle, die uns unsere beim Morgenkaffeekochen geleerte Gasflasche wieder auffüllt. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, reisen kann so schön sein. Über Genoa, einer winzigen RVFT Gemeinde, die am Flussufer einen riesigen Stellplatz eingerichtet hat geht es zurück nach Cann River ins Internet. Eigentlich wollten wir irgendwann nach dem 30.1., dem Ende der Ferienzeit mit der Fähre nach Tasmanien übersetzen, aber heute lernen wir, dass entweder am 26.1. (am Nationalfeiertag) noch Platz für unser Auto ist, oder irgendwann ab Mitte März. Flexibel wie wir sind, planen wir um, buchen schnell mal die Hin-und Rückfahrt und beziehen einen SP auf der Bemm River Reserve wo wir die restlichen Details für die nächsten paar Tage (ver-)planen.
Am nächsten Morgen begehen wir erst einmal die Bemm River Reserve Regenwald Tour, eine etwa einstündige Wanderung vom trockenen Eukalyptuswald in den von Farnen dominierten Regenwald

und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Im Cape Conran Coast Park erwandern wir den einstündigen Boardwalk am East Cape

und besuchen dann das West Cape

wo wir von diesem Riesenrochen mit gut 2m Durchmesser begrüßt werden,

dem die kleinen Fische unter dem Bootsanleger wichtiger sind als die paar Touristen oben drauf. Ein kurzer Besuch in Mots Beach

und dann geht es den Snowy River entlang

nach Marlo, einem netten kleinen touristischen Städtchen, das die Tourist Info in seiner ‚Historical Slab Hut‘ untergebracht hat.

Die alte Eisenbahnlinie hier musste einst etliche (Fluss-)Täler auf Viadukten überqueren, einige davon, wie die Trestle Bridge bei Nowa Nowa sind noch sehr gut erhalten, andere wurden ein Raub der Flammen, fielen den zahlreichen Waldbrände zum Opfer.

In Lake Tyers schauen wir wieder einmal den Badenixen zu,

entdecken direkt nebenan die erste Ölquelle Australiens

und erreichen schliesslich Lakes Entrance, wandern über den Steg zum Strand

und wieder zurück um schliesslich nochmals 20km weiter unseren SP in der RVFT Metung zu beziehen.
Am nächsten Morgen ein Blick auf Metung von Oben, vom Lookout,

ein weiterer von Drunten am Hafen

und dann fahren wir am recht langweilig erscheinenden Eisenbahnviadukt von Nicolson vorbei nach Bairnsdale, der größten Stadt hier in der Gegend. Der alte? Wasserturm

bewacht gleich drei!! Supermärkte (Coles, Woolworth und Aldi), vier Tankstellen, die Hauptgeschäftstraße

und das Rathaus im Backsteinbarock.

Wir absolvieren die übliche Runde mit Einkaufen, Tanken und Internetbesuch, Drucken in der örtlichen Bibliothek noch unsere Tickets für die Fähre nach Tasmanien aus und fahren dann weiter nach Paynesville, eigentlich ein totlangweiliges Dorf, wenn da nicht direkt gegenüber Raymond Island liegen würde. Eine kleine Insel die wir vor 7 Jahren auch schon mal besucht haben, die Fähre dahinüber für Fußgänger immer noch kostenlos,

ein Auto braucht man auf der Mini-Insel sowieso keines und ein privates Boot für die kurze Überfahrt brauchen wir auch nicht.

Raymond Island, von ein paar hundert Personen bewohnt, ein Paradies für Vögel,

für Echinus, die australischen Igel

Reiner, das Foto ist ganz speziell für Dich gemacht

Reiner, das Foto ist ganz speziell für Dich gemacht

und vor allem für Koalas die Anfang der 50er Jahre hier ausgewildert wurden

und sich in den Eukalyptus-Wäldern hier sichtlich und teils auch deutlich hörbar (die Männchen grunzen wie Wildschweine) wohlfühlen,

mit den Anwohnern Frieden geschlossen haben und die Touristen die hier durchströmen als willkommene Abwechslung betrachten.

Augen auf, Sicherheitsabstand eingehalten, Augen zu und weiterschlafen. Etwa 75km weiter finden wir dann unseren SP für heute, direkt am See bei Marly Point.
Unser erster Stopp heute in Sale,

eine sehenswerte, besuchenswerte Kleinstadt mit 13.000 Ew. und einem alten Flusshafen,

draussen vor der Stadt noch einer immer noch funktionierenden Drehbrücke Jahrgang 1888,

die nur noch samstags und sonntags geöffnet wird um Schiffen / Booten den Weg vom Hafen zum Meer freizugeben. Wir fahren raus nach Golden Beach,

etwa in der Mitte des 90 Miles Beach gelegen und sind enttäuscht, dass die Strasse entlang des Strandes immer nur hinter den Dünen verläuft. Die 20 kostenlosen, teils recht gut besuchten Campingplätze in dem NP hinter den Dünen werden von uns mit Verachtung gestraft und auch Seaspray,

am westlichen Ende dieses langen Strandes gelegen kann bei uns keine Begeisterungsstürme hervorrufen. Wir erreichen Yarram, von aussen ein Blick auf das Club Hotel

und das als Bauwerk bemerkenswerte Courthouse.

In Port Albert ein Blick auf den alten Hafen, der heute nur noch von den örtlichen Fischern benutzt wird,

in Port Welshpool ein Blick auf den alten Pier, der langsam vor sich hinrottet,

auf eine kräftige Renovierungs-Finanzspritze der Staatsregierung wartet und dann noch Agnes Falls, mit 59m im Winter der höchste freifallende Wasserfall in VIC -

im Sommer eher ein trauriges Rinnsal. Toora glänzt durch seinen Windpark

und 3km westlich von Toora beenden wir unseren Reisetag zusammen mit noch gut 30 weiteren Womos auf dem SP in der Rest Area.
Über Foster, ein weiteres dieser ehemaligen Goldgräber Städtchen, in dem es zur Boom Zeit einst über 30 Goldminen gab und in dem heute gerade noch kleinen 2.000+Ew. wohnen,

geht es in den Wilson Promontory NP, einer Kombination aus fast einsamen Stränden

und einem hügeligen (<600m) Wander-Hinterland, in dem auch mal eine Woche am Stück gewandert werden kann. Wir beschränken uns auf einen Halbtagesbesuch

und fahren dann weiter in den Bunurong Marine NP, blicken von steilen Klippen runter ins Meer

und beenden den Tag auf einem Rastplatz nahe der Zufahrt zu Phillips Island, der ‚Pinguin-Besichtigungs-Insel‘, die wir schon vor 7 Jahren besucht haben und deshalb auf einen weiteren Besichtigung verzichten. Wir fahren auf direktem Weg nach Melbourne und geraten dort gleichmal in die Feierlichkeiten zum heutigen Nationalfeiertag (National Day), sehen mehrere Überflüge dieser Fliegerstaffel mit ihren einmotorigen (Kampf?-)maschinen

und auch das übermorgen stattfindende Chinesische Neujahrsfest zum Jahr des Hahnes (das wir ursprünglich hier verbringen wollten) wirft schon seine Schatten voraus.

Wir verbringen einen guten halben Tag in der Innenstadt von Melbourne mit seinen alten Gebäuden,

seinen modernen Arkaden,

belebten Strassen,

Party Zonen,

seinem alten Bahnhof

und den genau so alten Kirchen.

Ein letzter Blick zurück auf die Skyline am Fluss,

ein paar km bis zum Hafen wo die Fähre uns erwartet,

wo wir wieder einmal dank Quarantänebestimmungen alles Obst und Gemüse abgeben müssen und auch noch erfahren, dass SL3 bei der Landung in TAS vom Strassenschmutz des Festlandes befreit wird (=kostenlose Hochdruck-Autowäsche), bevor wir das Schiff besteigen

um Melbourne und damit auch Victoria zu verlassen.

Die Nacht verbringen/verschlafen wir in Flugzeugsesseln und wie es dann in TAS weitergeht erfahrt ihr im nächsten Kapitel.

© Anja & Wolfgang, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir die letzten 2 Jahre auf dem amerikanischen Kontinent verbracht haben, zieht es uns diesmal wieder gegen Osten. In den nächsten 22 Monaten wollen wir Malaysia, Neuseeland und Australien erkunden.
Details:
Aufbruch: 15.10.2015
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: 22.07.2017
Reiseziele: Malaysia
Singapur
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.