In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien

Reisezeit: Oktober 2015 - Juli 2017  |  von Anja & Wolfgang

Malaysia: MAL 1 (KL bis Ost Küste) ab 15.10.2015, 760km

Ziel: Mit dem Zug zum Flug, mit dem Flieger über Dubai nach Kuala Lumpur, die Stadt, die wir für etwa eine Woche lang unsicher machen wollen, bevor wir uns mit dem Leihwagen dieses Land 4 Wochen lang etwas näher ansehen.
Hier: Nach einer Woche in Kuala Lumpur, geht es mit dem Auto quer durch Malaysia an die Ostküste bis Cherating.
Wetter: Hier in Malaysia ist es angenehm warm, vor allem in KL ist der Himmel leider sehr bedeckt, da vom benachbarten Indonesien der Rauch der Waldbrände herüber zieht. An der Ostküste setzt langsam aber sicher die Monsunregenzeit ein, mit täglichen Wolkenbrüchen / Gewittern muss gerechnet/gelebt werden, >30º.

Eigentlich wollten wir mit einem IC in aller Ruhe nach München fahren, aber kurz vor der Abfahrt wird uns mittgeteilt, dass wegen ‚eines Personenunfalls‘ sämtliche Fernverkehrszüge mindestens 90 Minuten Verspätung haben werden. Bahnpersonal ist natürlich keines zu sehen, fahren wir eben mit einem kurz darauf eintreffenden Regionalexpress schon mal bis Ulm und hoffen, von dort mit einem aus Süden / aus der Schweiz kommenden Zug weiterzukommen. Auch bis Ulm kein Schaffner zu sehen, aber dafür im Bahnhof die Ansage, dass in 25 Minuten ein ‚Fuggerexpress‘ nach München fährt. Leider hat dieser Zug seinen Namen nur zur ersten Hälfte verdient, wir zu Fuggers Postkutschenzeit wird in fast jedem Dorf (zum Pferdewechsel??) angehalten, allein die Fahrt zur Durchquerung Augsburgs wurde 5 Mal unterbrochen, daher kann von Express hier keine Rede sein.
Den Flughafen München haben wir so eine gute Stunde später als geplant erreicht, aber da wir ja schon eingecheckt, im Besitz der Bordkarten waren, war dies somit kein Problem. Pünktlich um 22:30 flogen wir ab, hatten am Horizont einen schönen Sonnenaufgang,

gegen 6:30 erreichten wir Dubai,

bummelten dort durch diesen schon wieder gewachsenen, wunderschönen Flughafen,

Flogen um 10:30 weiter, kamen gegen 21:30 in KL an und fuhren dann mit einem Taxi zu unserem Hotel, wo wir gegen 22:30 angekommen sind.
Anmerkung: zu zweit ist die Taxifahrt in die Stadt auch nicht wesentlich teurer (MR 135), als wenn man erst mal mit der Flughafen S-Bahn fährt (2* MR 35) und erst für die letzte Strecke ein Taxi benutzt.
Das Wochenende verbringen wir mit dem Besuchen des Bukit Bintang Low Yat Plaza, wo wir uns ein paar neue elektronische Spielereien zulegen und schlendern über den alten Central Market.

Auf dem Nachtmarkt in China Town legen wir uns noch einen 512GB!!!! USB Stick zu (das grösste das ich bisher in Deutschland gesehen habe waren 128GB), damit können wir unsere mobilen Festplatten aussondern und finden auch noch eine Solar Power Station für unser Smartphone und ähnliche über USB Ladbare Geräte. Zum Kauf von USB gespeisten LED-Lampen und Kleinventilatoren konnten wir uns noch nicht durchringen, aber was nicht ist,…
Krönender Abschluss des Wochenendes war wohl der Besuch des Bukit Bintang Chinese Song Contest Finales. Die jeweils 10 besten der SängerInnen im Hakka und im Fujian (beides Chinesische Hauptsprachen, in etwa mit dem Österreichischen und dem Schweizerischem Vergleichbar) traten an um den jeweils Besten Ihrer Gruppe zu ermitteln. Hier zwei der Teilnehmerinnen aus der Hakka Gruppe

und hier drei aus der Fujian Gruppe.

Nach gut 3 Stunden standen die Sieger fest

und wir zogen weiter zum Abendessen zurück nach China Town.

Reisnudeln mit gebratenem Schweinefleisch, ein gedämpfter Barsch in einer würzigen, scharfen Soße, dazu noch ein kaltes Bier, halt eben so, wie man(n) sich den Sonntagabend in Malaysia so vorstellt.
Am Montag besuchen wir zuerst Eric und Luanna, bevor wir den Rest des Tages in Little India verbringen,

dort über all die Strassenmärkte schlendern

und den Abend stilgerecht in einem Indische Restaurant ausklingen lassen.

Für den Rest der Woche ziehen wir kreuz und quer durch KL, besuchen wieder mal das City Center mit den riesigen Petronas Türmen

und fragen uns, als wir am 5ten Dior / Gucci oder Ralph Lauren Store vorbeikommen,

für wen all diese riesigen ‚edel-teuren‘ Shopping Malls Center wie hier z.B. das Pavillion

von draussen

von draussen

von drinnen

von drinnen

eigentlich gebaut wurden und immer noch gebaut werden.

In Little India besuchen wir noch den grössten Stoffladen Südost Asiens, auf 6 Stockwerken, jedes grösser als ein Fussballfeld nur Stoffballen, Stoffballen und nochmal Stoffballen, alles von feinster bestickter Seide bis zum groben Wollstoff. Man(n) steht, staunt und wundert sich.
Endlich ist am Freitag den 23.10. die Schlacht mit der Bürokratie erfolgreich geschlagen, wir verlassen unser Hotel, holen unseren Leihwagen ab und fahren erst einmal 200km auf der Autobahn Richtung Nord-Osten, lassen mal schnell zwei fotoscheue Affen die Strasse überqueren und erreichen Jerantut,

ein kleines, gemütliches Städtchen,

das i.A. und so auch uns als Sprungbrett in den Taman Negara Nationalpark dient.
Die Strasse nach Kuala Tahan führt durch endlose Palmöl Plantagen,

unterwegs werden wir auch mal von ‚kreuzenden Elefanten‘ gewarnt und dann nach ca. 2 Stunden gemütlicher Überlandfahrt stehen wir am Tembeling River,

zur Zeit ein kleiner Fluss, der zur Regenzeit aber gewaltig anschwellen kann. Am gegenüberliegenden Ufer, dem Eingang zum Nationalpark sahen wir eine Hochwassermarke bei 74m!!!.

Wir schauen uns heute erst mal das kleine Städtchen an, beschließen beim nächsten Mal hier in Julie’s Hostel abzusteigen,

unterhalten uns mit mehreren Touranbietern, die alle zum selben Preis die selbe 2T/1N Dschungeltour anbieten, - Bootfahrt den Fluss hoch, 6 Stunden Wanderung, Übernachten in einer Höhle, noch eine kleinere Wanderung und dann mit dem Boot zurück. Als wir erfahren, dass wir neben Isomatte und Schlafsack bei >30 º und runden 90% Luftfeuchtigkeit auch noch die ganze Zeit Verpflegung und Trinkwasser selbst tragen sollen, sinkt unsere Begeisterung erheblich. Dazuhin ist die Mindestteilnehmerzahl 4, wir befinden uns aber bereits weit in der Nachsaison, Mit-Wanderer keine in Sicht – und als dann am späten Nachmittag ein heftiger Monsun-Gewitterregen niedergeht, verschieben wir diese Aktion auf ‚den nächsten Besuch‘. Zum Abendessen gehen wir runter zum Fluss in eines der schwimmenden Restaurants,

und lassen es uns bei gedämpften Flussfisch und einem lokalen Salat so richtig gutgehen.
Am nächsten Tag setzen wir mit einem dieser kleinen bereitliegenden Boote zum NP Taman Negara über (RM1 pP, einfach),

registrieren uns im Parkbüro, bezahlen Eintritt (RM1 pP für 30 Tage), Fotografiererlaubnis (RM5 für 30 Tage) und machen uns selbst auf den Weg. Der Bereich um den Parkeingang ist etwa 1 Gehstunde weit sehr gut ausgeschildert, man wandert immer so einen Board Walk entlang,

kommt dabei an sogenannten Hides vorbei,

Beobachtungstürme, in deren Nähe sich Salzlecken befinden und von denen aus man bei Nacht angeblich auch grössere Tiere beobachten können sollte und erreichen schliesslich den Baumwipfelpfad (E=RM5 pP) der sich in ca. 50m Höhe in 7 Hängebrücken-Segmenten etwa 500m weit durch den Urwald schlängelt.

Abenteuer pur, alles schwingt, schaukelt, wackelt, es geht gegen Schluss noch ein Hängebrückentreppe hinunter,

man hat auch noch die Gelegenheit den Angstschweiß der Nachfolgenden zu bewundern,

bevor man eigentlich viel zu schnell wieder am Ausgang ist. Aber zum Glück ist ja Nachsaison, wenig los, also machen wir die Runde gleich noch ein zweites Mal.
Wir steigen 200Hm hoch bis zum Bukit (=Hügel) Teresek (343m). Hier ist das Ende der gepflegten Parkwege erreicht, es geht auf eine seilgesicherten Lehmpiste steil bergab, runter bis zum Fluss und von da über Stock, Stein und Baumwurzeln zurück zum Parkeingang, den wir nach insgesamt 5 ½ Std. Wanderung wieder erreichen. Von der vielgepriesenen Tierwelt hier haben wir ausser ein paar bunten Schmetterlingen und einigen Riesenameisen nur solche Spuren gefunden, die eindeutig einem der 200 hier im Park noch wild lebenden Elefanten zuzuweisen sind. .

Nachdem Anja sich noch drei Blutegel auf einmal eingefangen hat, finden wir noch diese schöne Blume am Wegesrand,

bevor wir uns mit einem der kleinen Boote wieder zurück ans andere Ufer bringen lassen. Heute Abend steht noch ‚Süd-Indische‘ Küche auf dem Programm, bevor wir uns zu einem Bier aus dem chinesischen Supermarkt (das steht dort gut versteckt in einem Nebenraum um die ‚Gläubigen‘ nicht in Versuchung zu führen) aufs Zimmer zurückziehen.
Da der Weg zum Bukit Indah nach dem Wolkenbruch von gestern Abend doch sehr verschlammt und schwer begehbar aussieht machen wir heute nochmals eine etwas verkürzte Runde zum Bukit Teresek, fangen uns im Unterholz wieder jeder einen Blutegel ein, sehen aber dafür heute etwas mehr von der Tierwelt in diesem Park. Einen Affen und ein Eichhörnchen hoch droben im Blätterwald, Frosch,

Schlange und ‚Riesen-Echse‘ drunten auf dem Boden, dazu ein paar seltsam anmutende Blumen,

und ein paar schöne Schmetterlinge.

Am späteren Nachmittag machen wir einen geführten Besuch in einem der Orang Asli Villages, zu den Ureinwohnern Malaysias,

die als Nomaden immer noch durch den Urwald ziehen, vom Land (und mittlerweile auch von den Touristen) leben und uns die Kunst des Feuermachens mit Liane und Hartholzstock näherbringen.

Kleinere Tiere wie Vögel und Affen werden immer noch mit Blasrohr und Giftpfeil gejagt

und auch wir durften zur Übung schon mal mit Blasrohr auf einen Stoffteddy schiessen. Der zweite Teil dieses Ausfluges (Combi Ticket RMB 65pP) bestand darin, mit einem kleinen Holzboot mit Aussenbordmotor erst einmal die 7 Stromschnellen hier hochzufahren,

um dann auf dem gleichen Weg wieder zurückzukehren. Eine feucht (nass)-fröhliche Angelegenheit, die mit einer Flussbadepause ihren krönenden Abschluss fand.

Nun, Rafting macht uns persönlich zwar noch mehr Spass, aber irgendwie war das doch ein recht gelungener Nachmittag.
Nach drei Tagen am und im NP Taman Negara ist es auch für uns Zeit weiterzuziehen.
Zuerst geht es an Jerantut vorbei zurück bis zur Autobahn E8, die uns aus KL hierher gebracht hat und von da aus den River Pahang entlang

auf abgelegenen Landstrassen, die streckenweise von unfotografierbaren Affenhorden bevölkert wurden

nach Tasik Chini, dem zweitgrößten natürlichen Süßwassersee Malaysias,

den wir morgen zumindest teilweise per Kajak erkunden wollen. Eigentlich ist das ein System aus 12 zusammenhängenden Seen, das vor allem im August und September von unzähligen weissen und roten Lotusblüten bedeckt ist. Zur Zeit sind nur noch vereinzelte Blüten neben unzähligen reifenden Fruchtständen zu sehen.

Bein Nachmittagsbummel durch die Gartenanlage des Hotels fiel uns dann neben einigen immer noch unfotografierbaren Affen vor allem diese eigenartige Palme auf,

die ich so zumindest bewusst noch nicht gesehen habe.
Hier werden 1-3stündige Seenplattebesichtigungstouren mit Motorbooten angeboten, wir ziehen es jedoch vor uns diese Gegend per Kajak anzusehen. Das Boot ist schnell gemietet (RM40) und los geht es,

gut 5 Stunden lang paddeln wir von See zu See,

genießen die Stille, die Abgeschiedenheit, beobachten gelegentlich einen Reiher / Kranich?? beim Fischen und finden draußen auf den Seen noch zahlreiche Lotusblumen in voller Blüte.

Vollauf zufrieden, aber doch leicht geschafft von dem ungewohnten Bewegungsablauf (unsere letzte Kajaktour liegt doch schon Jahre zurück) kehren wir zum Hotel zurück.
Am nächsten Morgen strahlender Sonnenschein, ein letzter Blick auf die Seen

und noch ein Rundblick durch den Frühstücksraum

bevor wir weiter Richtung Osten ziehen. Eine gute Stunde später haben wir Malaysia durchquert, stehen am Südchinesischen Meer und hoffen, dass die nächsten Strände gepflegter sind als dieser hier.

Wir verbringen den Rest des Tages in Kuantan, einer malerischen Provinzhauptstadt

in der die 3 grossen Nationalitäten direkt nebeneinander jeweils eine riesige Markthalle haben. Neben der China Town gibt es hier eine Malay Town

und eine India Town

mit ihren bunten Kleidergeschäften.

Die grösste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die riesige Masjid Negeri, die 1964 erbaute Staatsmoschee,

die über 10.000 Gläubigen Platz bietet. Noch ein letztes Bild aus dieser schönen, teils recht farbeprächtigen Stadt,

deren Flusspromenade leider noch bis nächstes Frühjahr von Bauzäunen und Baggern verunstaltet ist. Dafür fanden wir in einem der Supermärkte hier diesen Gruss aus der bayerischen Heimat,

mit dem wir morgen unseren Bussgängerfreunden aus der Ferne zuprosten werden.
Wir fahren einige km weiter bis nach Cherating, einem DER Strandorte hier an der Ostküste, auch Club Med hat sich hier in der Nachbarschaft niedergelassen, eigentlich ein Surferparadies, aber so spät in der Saison wirkt er bereits relativ verlassen, nahezu einsam. Selbst die angesagteste Strandbar hier, ‚Don’t tell Mama‘,

ist dank des langsam aber sicher einsetzenden Monsun Regens völlig leer und auch in unserem Resort

scheinen wir fast die einzigen Gäste zu sein.
Am nächsten Morgen scheint die Sonne, bei der Morgenspaziergangs-Frühstücksuche entdecken wir wieder einmal ein paar Affen, die über Dächer und entlang der Telefonleitungen turnen – und endlich gelingt es uns ein erstes Foto von diesem ‚langschwänzigen Makays‘ zu machen.

An der Hauptstrasse mitten im Ort ist die ‚grosse Kreuzung‘ mit einer der zwei Nebenstrassen die es hier gibt, ganz zeitgemäß zu einem Kreisverkehr umgebaut.

Gleich daneben ein Lokal, das bereits Frühstück serviert,

und später drunten am Strand doch wirklich ein paar badende Gäste.

Wir gehen noch kurz zum Fluss,

an dem heute gemäß ein ‚ Agenda 21 Mangroven Schutz- und Wiederanbautag‘ abgehalten wird und entdecken entlang der zweiten Nebenstrasse eine Gruppe Einheimischer, die auf offenem Feuer in riesigen Behältern eine Art Grütze kochen.

Es soll aber noch etwa 2 Stunden dauern bis dieses Gericht fertig ist, daher gehen wir zum Hotel zurück und beschliessen erst mal in den nächsten Ort, nach Cukai zu fahren um unseren linken Hinterreifen ‚untersuchen‘ zu lassen, denn irgendwie ist da seit gestern zu wenig Luft drin. Der Übeltäter, ein rostiger Nagel, ist schnell gefunden,

der Platten genauso schnell repariert (RM 6) und wir sind wieder fahrbereit. Im Supermarkt nebenan füllen wir noch schnell ein paar Vorräte auf, bewundern zwischendurch mal diese 4kg Packung Glasnudeln

und kehren dann wieder nach Cherating zurück.

© Anja & Wolfgang, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir die letzten 2 Jahre auf dem amerikanischen Kontinent verbracht haben, zieht es uns diesmal wieder gegen Osten. In den nächsten 22 Monaten wollen wir Malaysia, Neuseeland und Australien erkunden.
Details:
Aufbruch: 15.10.2015
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: 22.07.2017
Reiseziele: Malaysia
Singapur
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.