In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien
Queensland 2: Teil 12 - von 16.08.bis 22.08.2016 500km
Ziel: Von Brisbane Richtung Süden nach Wallangarra an die Grenze zu New South Wales.
Wetter: trotz Sonnenschein winterlich frisch +/- 20°, nachts < 10°.
Wir sind wieder heil in Brisbane angekommen,
SL3 steht noch genauso da, wie wir ihn vor gut 3 Wochen verlassen haben und den ersten Tag verbringen wir hier zur Jet Lag Bekämpfung mit Räumen, Packen, Einladen, einem kleinen Stadtbummel und dem Erledigen von einigen bürokratischen Kleinigkeiten.
Am nächsten Morgen bringen wir SL3 zur Inspektion in eine Autowerkstatt und nach etlichen Diskussionen und Verhandlungen über ein völlig anderes Thema stellt sich heraus, dass wir in ca. 4 Wochen nochmals hierherkommen werden um eine größere Umbaumassnahme durchführen zu lassen – es darf schon mal geraten werden, was jetzt noch ansteht.
Wir verlassen Brisbane Richtung Süden, füllen unsere Vorräte auf und finden bereits nach wenigen km einen netten SP auf dem wir den nächsten Tag mit Planungsarbeiten für die Route der nächsten 4 Wochen verbringen.
Wir beschließen New South Wales (NSW) von Nord-Ost nach Süd-West zu durchqueren und dabei einige 4WD Tracks zu befahren. Anschließend geht es zurück in die Blue Mountains, weiter bis ans Meer und von da aus mehr oder weniger direkt Richtung Norden nach Brisbane, wo dann hoffentlich alle einzubauenden Teile schon auf uns warten werden.
Es geht weiter, in den Tamborine NP wo wir erst einmal zu den Cedar Falls wandern
und dort dabei diesen handzahmen gelben Papagei mit seinem roten Halsring entdecken,
den sein stolzer Besitzer auf einen Wochenendausflug mitgenommen hat. Nachdem ja Hunde in den NP’s verboten sind, sicher auch eine Idee. Wir durchstreifen Tamborine North, ein dem Tourismus geweihtes Städtchen (eher ein Dorf) voller Kunst- und Kunstgewerbe Läden, die Hauptzeile ist der Gallery Walk, der Name ist Programm. Noch eine kleine, knapp 3km lange Wanderung zu den Curtis Falls
mit dieser Giant Strangler Fig (Riesen-Würge Ficus) am Wegesrand
und eine weitere 3km Wanderung zu den Cameron Falls, denen langsam aber sicher das Wasser auszugehen scheint,
bevor wir diese Gegend Richtung Boonah verlassen, wo direkt neben der Tourist Info ein netter SP für durchreisende Touristen eingerichtet wurde.
Die Nacht war bitterkalt (<5°?), umso mehr genossen wir die wärmenden Sonnenstrahlen bei unserem ausgedehnten Sonntagsfrühstück am nächsten Morgen. In Warwick dann ein erster Stopp am Rotary Park, bei diesen Kunstwerken drunten am Fluss,
wo uns eine Schautafel auf die fast regelmäßigen Überschwemmungen hier hinweist. Im Rekordjahr 1976 stand dieser Frosch etwa 9m unter Wasser und auch zwischen 2010 und 2013 stand das Wasser hier 3mal über 8m hoch. Beim Bummel durch die Stadt die üblichen Sehenswürdigkeiten wie Town Hall (Rathaus)
Postamt
und Kirche im neogotisch-romanischen Stilmix.
Wir folgen für einige Zeit der Granit Belt Weinstrasse, machen einen kurzen Halt in Castle Glen,
einem an ein schottisches Schloss erinnern sollendes Weingut, in dem unter anderem Köstlichkeiten wie Portwein mit Chiligeschmack (0,7l = AUD 25) hergestellt werden. Leider kann uns keines der vielen farbenprächtigen Produkte so wirklich überzeugen,
wir fahren weiter nach Stanthorpe , dem kältesten Ort von Queensland, wo uns anhand dieses Kunstwerkes den Hintergrund des Spruches „it‘s so cold to freeze off the balls of a brass monkey“ erklärt wird.
Es ist so kalt, dass eine Messingplatte (= brass monkey) auf der eiserne Kanonenkugeln (= balls) gestapelt sind, so weit schrumpft, bis diese herunter purzeln. Noch ein schönes altes Hotel mitten im Ort
und weiter geht es bis Wallangarra, wo mitten im Ort am Lions Park ein netter SP auf uns wartet.
Wallangarra ist seit jeher Grenzort zwischen Queensland (QLD) und New South Wales (NSW)
und das wird ganz besonders am alten Bahnhof deutlich, dessen rechtes Vordach, das auf der NSW Seite ein Flachdach ist, während auf der QLD Seite eine halbrunde Form bevorzugt wurde.
Viel schlimmer aber noch, man konnte sich damals um 1880 auf keine einheitliche Spurweite einigen, so dass die Züge auf der QLD Seite auf um etwa 30cm schmäleren Schienen fuhren, also hier alles umgeladen werden musste, bevor an einen Weitertransport in die andere Provinz zu denken war (Obelix lässt grüßen). Wir fahren nochmals ein paar km zurück in den Girraween NP, wandern dort am Granite Arch
und solchen Wackelsteinen vorbei,
denn wir wollen hoch auf The Pyramid,
ein gut 230m hoher, blanker Granitklotz, der praktisch in der Direttissima begangen wird und seine Besucher am Gipfel droben mit diesem Wackelfelsen begrüßt.
Noch ein Bild vom Abstieg, das die Steilheit dieses Felsen aber immer noch nicht so richtig veranschaulicht,
bevor wir dann einige km weiter den Underground Creek besichtigen. Hier ist schlichtweg ein Teil dieser Felswand abgebrochen
und der einst friedlich vorbeifließende Bach muss sich nun durch das Geröll quälen. Ein schnelles Foto vom direkt am Weg liegenden Dr. Roberts Waterhole,
bevor wir zurück nach Stanthorpe fahren um unsere Vorräte wieder einmal zu ergänzen. Das war ja ursprünglich für gestern geplant, aber alle Geschäfte waren zu, anscheinend wird hier auf dem Land das mit der Sonntagsruhe noch irgendwie ernst genommen. Unsere Vorratskisten und Schränke sind gefüllt, es wird Zeit QLD zu verlassen und neuen Abenteuern in NSW entgegenzublicken.
Aufbruch: | 15.10.2015 |
Dauer: | 21 Monate |
Heimkehr: | 22.07.2017 |
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