In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien
Teil 2 – von 22.06. bis 25.06.2017 760km
Ziel: Erneut auf dem 4WD Track 66, dem Birdsville Track, von Birdsville aus 200km Richtung Süden bis zum Warburton Track. Auf diesem Richtung Nord / Nordwesten bis zur Kreuzung mit dem K1 Track und der Rig Road, weiter auf der Rig Road Richtung Westen bis zum Erabena Track, Richtung Norden bis zum WAA Line, Richtung Osten bis zum Knolls Track, auf dem Richtung Norden bis zur French Line und dann auf bereits bekannter (im letzten Kapitel schon mal beschriebener) Strecke über Poeppels Corner und der Big Red zurück nach Birdsville.
Wetter: Sonnschein > 25°, nachts < 15°.
Schon 8km hinter Birdsville, sind wir zurück in SA, folgen dem 4WD Track 66, dem Birdsville Track entlang einer Kette von Dünen für 100km Richtung Süden
und machen uns dann auf die Suche nach dem Grab der Page Family.
Im Dezember 1963 hatte diese Familie (Vater, Mutter und 3 Söhne) Probleme mit ihrem Auto auf ihrer Fahrt von Marree nach Birdsville. Der Versuch die nächste Station zu Fuss zu erreichen schlug leider fehl, alle fünf Personen konnten nur noch tot (verdurstet) aufgefunden werden. Die Route zu diesem Mahnmal ist nicht ausgeschildert, nur per GPS Daten, Fahrspuren und solchen Reifen-Hinweisen – hier muss man links abbiegen -
kann dieser doch sehr nachdenklich stimmende Ort gefunden werden. Vorbei an Walkers Crossing, an der die 4WD Only ‚Abkürzung nach Innamincka‘ abzweigt,
geht es weiter bis zur Kreuzung mit dem Warburton Track, der uns zurück in die Simpson Desert Reserve bringt.
Die ersten 50km führen über topfebene Tonpfannen,
nur ausgetrocknete Rinder und Kamele am Strassenrand tragen zu etwas Abwechslung bei.
Auf den nächsten 50km sind ganze 10 kleine, einfach zu befahrende Sanddünen zu überqueren, meist fährt man jedoch an Tonpfannen (Claypan) vorbei,
heraus und hinein,
oder auch immer wieder mal quer durch, was dank der Auswaschungen immer noch der aufregendste Teil des Tracks ist.
Direkt an der Kuncherinna Kreuzung, ab der der Warburton Track K1 Track genannt wird und an der zugleich die Rig Road abzweigt, haben wir genug für heute, wir schlagen unser Nachtlager auf.
Wir fahren auf der Rig Road Richtung Nord-Westen und benötigen für die nächsten 110km gerade mal 3h. Die Rig Road wurde einst zur Beförderung von Ölbohr- und Förderausrüstung angelegt und damit die schweren Road-Trains einfacher durchs Gelände, über die Dünen kommen, wurde der Track ‚clay capped‘, der Sandboden wurde mit einer dicken Tonschicht überdeckt, verdichtet. So bekam man eine tolle Piste, die heute jedoch nicht mehr für schwer Lastverkehr benötigt und daher auch nicht mehr gewartet wird. Da Ton ja so schön wasserabstoßend ist hat das den Nebeneffekt, dass selbst der kleinste Regenguss reissende Sturzbäche erzeugt, die den Strassenrand langsam aber sicher unterspülen – und entsprechend sind die Auf-
und Abfahrten zu den nächsten 20 Dünen.
Dann müssen auf toller, glatter Piste 2 grosse Salzseen umfahren werden,
bevor man die nächsten 65 hohen Dünen
in bewährter Manier
in Angriff nehmen darf.
Nahe der augelassenen Poolawanna Oequelle
biegt die Rig Road Richtung Westen ab, während geradeaus der Knolls Track eine Verbindung zur French Line bietet. Wir folgen der Rig Road weitere 35km Richtung Westen, überqueren dabei in 1,5h knapp 100 weitere hier relativ niedrige und einfach zu befahrende Dünen, bis wir die Kreuzung mit dem Erabena Track erreichen. Weitere 6km auf der Rig Road, die jetzt Richtung Süden führt, bringen uns zum Lone Tree,
einem Naturwunder mitten in der Wüste. Es gibt keine Erklärung dafür, wie dieser Baum, der normalerweise in Flussniederungen lebt, hierherkam, wie alt er ist, wie er hier durchhält. Mittlerweile wird er bewundert, gehegt und gepflegt.
Wir legen eine kurze Fahr- und Rechenpause ein, diskutieren darüber ob wir diese Schleife um weitere 120km ausdehnen sollen / können, aber nach den letzten Erfahrungen mit SL3’s Dünendurst beschliessen wir ‚auf Nummer sicher‘ zu gehen, den Umkehrpunkt für diese Wüstenrundfahrt erreicht zu haben. Wir hätten damals halt doch für AUD 1.500 den 90l Zusatztank durch einen 180l grossen Tank ersetzen lassen sollen, aber hinterher ist man(n) immer schlauer…
Wir fahren zurück zum Erabena Track und auf dem 12km nach Norden bis zur Kreuzung mit der WAA Line, einem West – Ost Track parallel zur French Line, aber wesentlich weniger befahren. In unseren Augen zu Unrecht, durch den geringeren Verkehr sind die Dünen wesentlich fester, aber mindestens genauso hoch und schwierig wie die auf der French Line.
Dünen-Fahrvergnügen Pur. Wir folgen der WAA Line Richtung Osten für 30km, überqueren in 1,5h ganze 70 Dünen deren Kuppe teils so schmal ist, dass die Vorderräder bereits bergab zeigen, während die Hinterräder erst noch über die Kuppe müssen.
Wir erreichen den letzten Salzsee für heute, am anderen Ufer die Kreuzung mit dem Knolls Track, der uns Morgen nach Norden zur French Line bringen wird,
am hiesigen Ufer ein netter Stellplatz, Schluss für heute.
Auf dem Knolls Track, der sich durch ein Dünenfeld mäandert und so fast nur gute Schrittgeschwindigkeit erlaubt geht es langsam Richtung Norden,
immer mehr dieser Gipsbrocken liegen im Sand vergraben, müssen überquert werden,
bevor wir an den Knolls vorbeikommen, die wir ja vor ein paar Tagen schon besichtigt haben und dann die Kreuzung an der French Line erreichen. Ab hier fahren wir genau auf dem selben Weg wie vor ein paar Tagen zu Poeppels Corner, hier noch ein zwei Bilder von den 100 Dünen die hier zu überqueren sind,
nochmal Poeppel Salzsee überquert,
bevor wir QLD erreichen, diesmal geradeaus bis zur K1 Line fahren um dieser dann Richtung Norden zur QAA Line zu folgen. Auf dieser dann wie gehabt immer Richtung Osten
bis wir 120km westlich von Birdsville unseren heutigen SP finden. Im Abendrot noch etwas kochen,
den Samstag ausklingen lassen,…
Zurück auf der QAA Line ein paar Bilder von den Dünen,
ein paar Bilder von den Wüstenpflanzen am Pistenrand,
noch mehr Bilder von den Dünen der QAA Line
und schon sind wir an der Big Red angekommen.
Früher Nachmittag, diesmal genug Diesel im Tank, also Grund genug uns mal im Sandkasten so richtig auszutoben, wir fahren die Big Red auf der linken Piste, der schwierigsten, Rauf
und Runter,
machen noch ein paar Gipfelbilder,
und fahren dann weiter nach Birdsville, gehen dort ins Hotel auf ein Wüstendurchquerungsbier.
Die Nacht verbringen wir wieder einmal auf dem SP RVFT in Birdsville, Schwermut setzt ein, das Abenteuer Simpson Dessert ist erfolgreich abgeschlossen und auch dieser Aufenthalt in Australien neigt sich langsam dem Ende zu. Vor uns liegen noch gut 1.000km auf allzu bekannten Strecken zurück nach Brisbane, Ende Juli der Heimflug, die Rückkehr nach Deutschland – und dann???, Quo Vadis.
Wie es von hier weitergeht erst mal in den nächsten Queensland Kapiteln und unsere nächsten Reiseziele, na dann schau mer mal,…
Aufbruch: | 15.10.2015 |
Dauer: | 21 Monate |
Heimkehr: | 22.07.2017 |
Singapur
Neuseeland
Australien