L'autentica Sardegna - Tour durch das eher unbekannte Sardinien
Teil 2 - Streckenverlauf - 7.-15.09.2017: Informationen Laconi + Eleonora d'Arborea
Laconi - Eleonora d'Arborea - Informationen
Laconi, das kleine Städtchen ist das Zentrum des Tourismus in dieser einsamen Gegend. Der Ort liegt auf einem Hügel, umgeben von Wald und Nuraghen. Laconi ist eine kleine Gemeinde, 1.880 Einwohner. Das Dorf nennt sich „Dorf der Menhire“. Es ist Sitz der ursprünglich katalanischen Adelsfamilie Aymerich.
Anziehungspunkt für die sardischen Besucher ist der Parco Marchesi Aymerich. Inmitten der herrlichen grünen Oase mit jahrhundertealten Bäumen, zahlreichen Höhlen, plätschernden Quellen - besonders schön hier auch die Cascata Maggiore - und einem Bach liegen die romantischen Ruinen des gotischkatalanischen Castello Aymerich aus dem 15. Jh., in dem einst die sardische Volksheldin Eleonora d’Arborea gewohnt haben soll.
Eleonora d'Arborea (1350-1404) war in der Periode der sardischen Judikate ab 1383 Regentin im Judikat Arborea, das an der Westküste Sardiniens liegt und etwa der heutigen Provinz Oristano entspricht.
Eleonora wird von den freiheitsliebenden Sarden als Freiheitskämpferin, Volksheldin und Mutter Sardiniens sehr verehrt.
Die vier sardischen Judikate (Herrschaft durch einen Richter) entstanden im 9. Jh., als die Insel zu Byzanz gehörte, das sie aber wegen innerer Probleme nicht schützen konnte. Auf der Insel entwickelten sich daher autonome politische Strukturen.
Es entstanden die vier im 11. Jh. belegten Judikate Cagliari, Torres, Arborea und Gallura. Jedes der unabhängigen sardischen Gebiete wurde von einem Richter regiert.
Eleonora war die Tochter von Mariano IV., dem Richter von Arborea. Er verheiratete sie mit Brancaleone Doria, einem genuesischen Adligen, um Allianzen mit seinen Nachbarn zu stärken. Mariano starb 1376, wodurch sein Sohn Ugone die Herrschaft übernahm, der 1383 bei einem Aufstand ermordet wurde. Als Thronerbe folgt Eleonoras Sohn namens Frederick.
Eleonora besiegte die Rebellen und übernahm die Führung Arboreas für ihren Sohn. Von 1383 bis 1387 lag Arborea im Krieg mit Aragon. Frederick starb in diesem Krieg und die Erbfolge ging an ihren zweiten Sohn, Mariano V.
Nach dem Krieg gründete Eleonora eine Allianz mit Genua, wodurch Arborea bis 1410 seine Unabhängigkeit behielt.
Eleonora entwickelte die Carta de Lógu, einen Kodex, der 1395 in Kraft trat und auf Sardinien bis zur Bildung des italienischen Staates 1861 die Gesetzesgrundlage blieb. In diesem fortschrittlichen Werk, wurden auch die Falken der Insel unter strengen Schutz gestellt. Es war das erste verbindliche Zivil- und Strafgesetzbuch auf Sardinien, das aus den traditionellen sardischen Kodizes und Traditionen herrührte. Die eigenständige und fortschrittliche Rechtsprechung, die die sardischen Besonderheiten berücksichtigte, wurde von den Aragoniern übernommen und auf der ganzen Insel verbreitet.
Eleonora spielt für die Ornithologie eine wesentliche Rolle. Als Vogelfreundin war sie die erste, die ein umfassendes Gesetz zum Schutz von Greifvögeln durchsetzte. Der Eleonorenfalke (Falco eleonorae) ist nach ihr benannt. Er ist ein rasanter und wendiger Flieger, besitzt eine Spannweite von 1 m und ist dunkelbraun gefärbt.
Der Parco Marchesi Aymerich, erstreckt sich um die Überreste der Aymerich-Burg, deren Ursprünge wahrscheinlich auf das Jahr 1053 zurückgehen. Er umfasst ein Gebiet von fast 22 Hektar. Die Ruinen der Burg weisen unterschiedliche Schichtungen auf, die dem Gebäude im Laufe der Jahrhunderte sein heutiges Aussehen verliehen haben. Der Park trägt den Namen der letzten Herrscherfamilie von Laconi (Ende 18. Jahrhundert). Das Gebäude entstand jedoch im Mittelalter (auf den Resten eines byzantinischen Schutzlagers gegen Barbareneinfälle), um die Grenzen des Reiches von Arborea gegen das Reich von Cagliari zu verteidigen.
Der rechteckige Hauptturm stammt aus dem 11. bis 12. Jahrhundert und wurde im 18. Jahrhundert in ein Gefängnis verwandelt. Daneben erhebt sich die eigentliche Burg über zwei Stockwerke: Das untere stammt aus derselben Zeit wie der Turm, während das obere an den Fenstern elegante Verzierungen im katalanisch-aragonesischen Stil aufweist.
Diese Burg war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts Sitz der Herren von Laconi. Markgraf Ignazio Aymerich Ripoll hatte damals bereits einen großen botanischen Garten mit exotischen Pflanzen anlegen lassen. Wahrscheinlich sind auch die Wälder um das Schloss den Herren von Laconi zu verdanken. In ihnen findet man einzigartige, nicht aus der Gegend stammende Bäume, wie eine ungeheure Libanonzeder und die Korsische Pinie. Der Park ist seit 1990 im Besitz der Region Sardinien und wird von deren Forstverwaltung erhalten.
Aufbruch: | 31.08.2017 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 05.10.2017 |