L'autentica Sardegna - Tour durch das eher unbekannte Sardinien
Teil 4 - Streckenverlauf 22.09.-02.10.2017: Informatonen Iglesias
Iglesias - Informationen
Iglesias ist eine Stadt im Südwesten Sardiniens mit ca. 27.200 Einwohnern. Bis 2016 war sie Mithauptstadt der Provinz Carbonia-Iglesias, die dann in der Provinz Sud Sardegna aufging. Bevor Iglesias im Jahr 2005 gemeinsam mit Carbonia zur Provinzhauptstadt ernannt wurde, war die Stadt deren historisches, über 700 Jahre altes Zentrum noch zum Teil von antiken Festungsmauern umgeben ist, bereits Hauptstadt des Iglesiente.
Die Stadt ist Sitz eines katholischen Bistums. Die Verwaltungsorgane der 2005 neu eingerichteten Provinz Carbonia-Iglesias befanden sich auch in Carbonia. Iglesias ist der Hauptort des ehemals für seine zahlreichen Kohle-, Zink- und Bleigruben bekannten Gebietes Sulcis-Iglesiente. Seit einigen Jahren sind die Städte Carbonia und Iglesias wegen teilweise ähnlicher Entwicklungen im Bereich des Strukturwandels offizielle Partnerstädte der Stadt Oberhausen im Ruhrgebiet.
Bis ins 14. Jahrhundert trug Iglesias den italienischen Namen Villa di Chiesa (Kirchdorf). Als Sardinien 1324 an die Aragonier kam, nahm der Ort den heutigen spanischen Namen an (spanisch Iglesia(s) – deutsch Kirche(n)).
Die Region des Iglesiente und das Sulcisgebirge waren mit ihren reichen Vorkommen an Silber, Kupfer, Blei, Eisen und Zink einst die wichtigsten Bergbaugebiete der Insel und sogar gesamt Italiens. Bereits in prähistorischer Zeit wurde in diesem Gebiet Erz abgebaut und die Römer errichteten hier eine unter dem Namen „Metalla“ bekannte Siedlung.
Iglesias selbst wurde im 13. Jh. als Villa Ecclesiae durch den pisanischen Grafen Ugolino della Gherardesca gegründet, um die umliegenden Silberminen weiter ausbeuten zu können. Dies war die Blütezeit Iglesias. Der Graf ließ die Stadt von einer mächtigen Wehrmauer mit 20 Türmen schützen. Zahlreiche Arbeiter vom Festland strömten in das sardische Eldorado, um in den Minen zu arbeiten.
Unter den Pisanern erhielt Iglesias das Stadtrecht „Breve di Villa di Chiesa“, doch unter der spanischen Herrschaft verfielen die Bergwerke zusehends und wurden im 15. Jh. vollkommen stillgelegt.
Erst in der Mitte des 19. Jh. gelangte der Bergbau und mit ihm die Stadt zu einer zweiten Blüte, nachdem man die überreichen Zinklager und Bleivorkommen des Iglesiente entdeckt hatte. Grund war ein 1859 erlassenes Gesetz, das die Grund- und Minenbesitzer enteignete und alle Bodenschätze des Iglesiente verstaatlichte. Ein wahrer Rausch lockte Tausende von Glückrittern in die Region, die mit Schaufel und Spitzhacke ihr Glück versuchten.
Eine letzte kurze Blüte erlebte die Stadt im Faschismus, als die Region Bodenschätze und Energie für Mussolinis Tausendjähriges Reich liefern sollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg verloren die Minen ihren Schutz im abgeschotteten Markt des Faschistenstaates und mussten mit den Weltmarktpreisen konkurrieren und so wurde nach und nach jedes Bergwerk geschlossen.
Den Bergbau live kann man in der stillgelegten Miniera Monteponi erleben, die einst eine der größten Blei- und Zinkminen Europas war.
Heute bilden die Bergwerke Iglesias ein von der UNESCO anerkanntes industriearchäologisches Erbe.
Iglesias liegt inmitten einer waldreichen Hügellandschaft am Fuße des Colle di Buon Cammino. Der quirlige Ort, vom Tourismus noch ziemlich unberührt, besitzt ein historisches Zentrum mit viel Flair. Die Altstadt besitzt neben den Sehenswürdigkeiten viele schöne, von kleinen Geschäften gesäumte, Gassen sowie lauschige Plätze mit Bars und Cafes. Prächtige Palazzi, zahlreiche Kirchen, Reste einer imposanten Stadtmauer mit Wehrtürmen und ein über der Altstadt thronendes Castello zeugen vom einstigen Reichtum der Stadt.
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Aufbruch: | 31.08.2017 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 05.10.2017 |