L'autentica Sardegna - Tour durch das eher unbekannte Sardinien

Reisezeit: August - Oktober 2017  |  von Uschi Agboka

Teil 4 - Streckenverlauf 22.09.-02.10.2017: Samstag, 23.09.2017 - 24. Tag

Samstag, 23.09.2017 24. Tag

Samstag, 23.09.2017 24. Tag
Villamassargia, B & B Il Castello di Gioiosa Guardia di Betty Mascia
Villamassargia: S’Ortu Mannu – Sa Reina / Siliqua: Castello di Acquafredda
4 Stunden 24 Meilen = 39 km

Frühstück um 8.30 Uhr. Es gibt sehr leckeres, knuspriges Brot, 4 Sorten selbstgemachte Marmelade. Besonders die Zitronenmarmelade ist ein Gedicht. 4 verschiedene Sorten kleine Kuchen, Butter. Kaffee, Tee, Saft, Wasser. Was will man mehr. Betty ist eine sehr freundliche und umsichtige Gastgeberin. Wir sind so begeistert von allem, dass wir uns entschließen, bis zum 3. Oktober hier zu bleiben. Wir teilen das Betty gleich mit, die sich natürlich darüber freut.

Um 9.30 Uhr starten wir zu unserer heutigen Tour. SP 2 und Abzweigung zum Naturdenkmal S’Ortu Mannu (der große Garten) mit dem berühmten Baum Sa Reina.

S’Ortu Mannu ist ein sehr geschätztes Naturdenkmal der Gegend. Als Gemeindepark hat dieser historische Olivenhain eine Ausdehnung von ca. zwölf Hektar mit über 700, sehr alten Olivenbäumen.

Besonders interessant unter diesen Olivenbäumen ist einer, der auf Sardisch Sa Reina, die Königin, genannt wird. Sein Stamm hat einen Umfang von 16 Metern und damit ist der Baum ein echtes Naturdenkmal von historischer Bedeutung. Sa Reina wurde im Jahr 1100 gepflanzt und hat eine Höhe von ca. 10 m. Sa Reina soll der größte Olivenbaum im mediterranen Gebiet sein.

Die Ursprünge des Parks reichen bis ins Mittelalter zurück, als Benediktinermönche die ersten Oliven des "S'Ortu Mannu" pflanzten. Die eindrucksvollen Bäume haben mächtige, teils gewundene Stämme und Äste, die von dichten silbrig-grünen Laubkronen überdeckt werden.

Es wird berichtet, die Pisaner hätten damals die Bevölkerung aufgefordert, die wilden Olivenbäume zu veredeln, und sie ihnen dann überlassen. Ob diese Geschichte nun wahr ist oder nicht: Der Olivenhain ist heute ein Naturschutzpark mit etwa 700 mehrere jahrhundertealten Olivenbäumen, die bis vor kurzen einzelnen Bürgern des Ortes gehörten. Nachdem S'Ortu Mannu dann in den Besitz der Gemeinde Villamassargia überging, wurde jeder Baum seinem ursprünglichen Besitzer für 99 Jahre zur Betreuung übergeben; so kümmert sich fast jede Familie des Ortes um einen Baum des Parks, an dessen Stamm die Initialen des Familienoberhaupts vermerkt sind

Die Olivenernte ist einer der Höhepunkte des Jahres und zieht regelmäßig zahlreiche Besucher in die Città dell’Olio (Olivenöl-Städte) der Insel. Das Fest der Gemeinde steht deshalb auch immer im Zeichen der Olivenblüte.

Dieses Fest – Sagra delle Olive – findet am letzten Sonntag im Oktober in S’Ortu Mannu statt; es werden Brot und das neue Olivenöl angeboten. Bei diesem Fest dreht sich alles um das grüne Gold des Mittelmeeres. Ölbauern und Aussteller gestalten ein vielfältiges kulturelles Rahmenprogramm und bieten allerlei Köstlichkeiten und Gerichte mit Olivenöl an.

Mediterrane Genüsse, Folkloredarbietungen, Musik, ein Eselrennen, ein Showkochen und andere Attraktionen erwarten die Besucher in S’Ortu Mannu, dem Hain von uralten Olivenbäumen mit unglaublich knorrigen Stämmen, südöstlich des Städtchens an der Südwestküste der Insel.

Heute ist kein Besucher an diesem schönen Ort zu sehen. Sa Reina ist wirklich riesig und sehr beeindruckend, aber auch die anderen Olivenbäume in dem Naturpark sind eine Augenweide. Wir sind begeistert von diesem Ort. Bei Nacht müssen die gewundenen Bäume gespenstisch ausschauen.

Wenige Meter vom Gemeindepark S’Ortu Mannu führt eine Straße zu den Ruinen der Festung Gioiosa Guardia. Der Name zeigt die Kontrollfunktion als Militärfestung über das ganze Territorium. Sie wurde während der Herrschaft der Pisaner auf der Insel errichtet, kam in den Besitz der Gherardesca und übernahm die Kontrolle und den Schutz des gesamten Tales des Cixerri. Der rechteckige Grundriss nahm eine Fläche von 1.560 Quadratmeter ein. Zentraler Teil der Festung war ein großer Turm, von dem wenige Reste übrig sind. Das ganze Gebäude war aus Andesit gebaut, einem vulkanischen Gestein von grünlich-grauer Farbe aus der Gegend.

Unsere Tour geht weiter, SP 2, bis zum Castello di Acquafredda. Rolf will das schöne Wetter nutzen und auf den Berg kraxeln, um die Ruinen der geschichtsträchtigen Burg anzuschauen. Dieser Weg ist mühsam und steil, wie uns Ornella gesagt hat. So verzichte ich auf die Tortur und mache es mir unten am Fuß des Berges, an dem kleinen Kiosk, gemütlich. Etliche Hunde und Katzen leisten mir Gesellschaft.

Ich kaufe mir ein Heftchen mit Informationen über die Burg. Hier die Geschichte, die echt gruselig ist.

Nach 12 Uhr ist Rolf zurück. Er ist geschafft und muss erst einmal etwas trinken. Für heute haben wir genug angeschaut. Nachdem ich noch eine La Dea Madre erstanden habe, fahren wir heim. Dort machen wir es uns auf unserer Terrasse gemütlich.

Zum Abendessen gibt es Rindersteaks, Pilze, Salat, Brot, Melone und dazu den guten Rotwein aus Sorgono, den uns Carolas Vater zum Abschied geschenkt hat.

Das Brot kaufen wir immer in der Bäckerei, wo auch Betty das Brot für das Frühstück kauft. Die Besitzerin kennt uns noch von unserem Besuch von vor Jahren. Sie schenkt mir verschiedene Brötchen, die Rolf mal probieren solle. Ich bin immer wieder überrascht, so etwas zu erleben.

Wir sitzen lange draußen und genießen die Ruhe in dem schönen Garten.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meinen Facebook Seiten

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© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
2017 - Italien - Tour durch das eher unbekannte Sardinien - L'autentica Sardegna Teil 1 - Anreise 31.08. bis 06.09.2017 Teil 2 - Sorgono 7. 15.09.2017 Teil 3 - Arbus 16. bis 21.09.2017 Teil 4 - Villamassargia - 22.09. bis 2.10.2017 Teil 5 - Heimreise 3. bis 5.10.2017
Details:
Aufbruch: 31.08.2017
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 05.10.2017
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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