L'autentica Sardegna - Tour durch das eher unbekannte Sardinien
Teil 3 - Streckenverlauf - 16.-21.09.2017: Sonntag, 17.09.2017 - 18. Tag
Sonntag, 17.09.2017 18. Tag
Sonntag, 17.09.2017 18. Tag
Arbus, bei Ornella Locatelli und Mauro Mellis
Besichtigung Arbus: Chiesa San Sebstiano Martire
Von unserem Zimmer aus haben wir einen herrlichen Blick über Arbus und ins Gebirge. Es ist ein wunderschöner Tag heute.
Nach dem Frühstück, Kaffee, Brot und Butter, machen wir uns zu Fuß auf, den Ort ein wenig zu er-kunden.
Zunächst schauen wir uns die Chiesa San Sebastiano Martire im Zentrum des alten Dorfes an.
Die Ursprünge der Kirche gehen auf das Ende des 16. Jh. zurück, obwohl der Ort der Verehrung in eine fernere Zeit führt. San Sebastian Martire ist der Schutzpatron des Dorfes Arbus, das jedes Jahr feierliche Feiern veranstaltet, um an den Heiligen zu erinnern.
Die Struktur der Kirche von San Sebastiano ist einfach und unkompliziert. Nachdem der Bau mehr-fach erweitert und restauriert wurde, ist es schwierig, einen präzisen architektonischen Stil zu erkennen.
Wir wandern weiter durch die steilen, engen Gassen bis hin zum privaten Museo del Coltello von Paolo Pusceddu, der uns heute persönlich begrüßt. Außer uns ist niemand da, sich das schöne Museum anzusehen. Der Eintritt ist frei, aber ich denke, jeder, der hierher kommt, kauft auch etwas.
Das Museum befindet sich in einem alten Gebäude aus dem 18. Jh. und es besteht aus vier Ausstellungsräumen. Im ersten Raum sind antike Messer zu sehen, z. T. aus dem 16. Jh. Im zweiten Raum gibt es Messer von bedeutenden sardischen Messermeistern. Im 3. Raum findet man die Meisterwerke von Paolo Pusceddu. Im 4. Raum ist die alte Meisterwerkstatt aus dem 19. Jh. zu sehen.
Paolo hat schon als Kind bei seinem Vater gelernt und vertiefte später seine Kenntnisse in Richtung Eisenschmiede. In den 1970er Jahren übernimmt er die Schmiede von seinem Vater. Er fertigt die Messer der sardischen Marke L’Arboresa, das typische Messer der Gegend. Vor 30 Jahren begann er, historische Messer und Waffen zu sammeln, die aus verschiedenen Berufen stammen und als Schneidwerkzeug jahrelang benutzt wurden. Aus dieser Idee entstand das Museo del Coltello hier in Arbus. Das Kultusministerium hat Paolo für diese Idee ausgezeichnet.
Man findet hier auch ein riesiges Taschenmesser, das auch im Guinnes Buch der Rekorde steht: Gewicht 295 kg, Länge 4,85 m. Die Klinge ist 22 mm dick und aus Edelstahl. Der Griff wurde aus Teak-holz gefertigt, von den Gebrüdern Gianni und Franco Lampis und Herrn Begliutti. Das ist das zweite Riesenmesser, das Paolo angefertigt hat. Das erste Messer ist auch im Museum ausgestellt.
Ein Schild steht da, etwas mit Fotografieren. Wir schauen nicht näher hin, denken, wir dürfen nicht fotografieren. Doch alle die interessanten Dinge, die zu sehen sind und nicht fotografieren? Also frage ich Paolo, ob wir nicht doch Fotos machen können … Er lacht und meint, wir hätten das Schild nicht richtig angeschaut. Dort steht nämlich, es ist verboten, nicht zu fotografieren! Wir lachen auch und sind froh, dass wir los legen können. Rolf und ich, wir mögen Messer und haben schon einige in unserer Sammlung Zuhause. In diesem Museum kann man Messer jeder Art und Preisklasse erwerben, alles Handarbeit vom Feinsten. Paolo zeigt uns seine Werkstatt, erklärt alles bis ins Detail.
Eigentlich gibt es auch einen Film, aber das Gerät ist defekt, der wütende Sohn hat es unbrauchbar gemacht. Paolos Tochter stellt Masken der verschiedensten Arten und Größen her. Klar, dass ich da eine für Zuhause erstehe.
Rolf und ich sind begeistert, machen viele Fotos und verabschieden uns erst nach langer Zeit von dem freundlichen Paolo.
Draußen im Hof steht noch ein altes Auto, keine Ahnung, welche Marke, aber es sieht toll aus.
Wir wandern gemächlich nach Hause zurück. Ornella wartet auf uns mit dem Mittagessen, 13 – 15 Uhr.
Es gibt Schweinebraten (vom Contadino) mit Myrthe aus dem eigenen Garten, gegart im Ofen. Dazu Kartoffeln mit Rosmarin, auch aus dem Ofen. Oh, wie gut das im ganzen Haus riecht.
Dazu Wasser, Rotwein und als Nachtisch Melone und Mirto rosso. Ein wunderbares Festmahl.
Mauro erlaubt Rolf, seine Bankgeschäfte am PC zu erledigen. Danach machen wir Siesta. Mails an-schauen, Facebook Bilder hochladen, lesen.
Zum Abendessen, gegen 20 Uhr, gibt es Agnellotti mit Ricotta, profumato mit Apfelsinen, mit Butter und Salbei. Dazu Wasser, Rotwein und Melone.
Wir sitzen lange und erzählen. Erst spät gehen wir schlafen.
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Aufbruch: | 31.08.2017 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 05.10.2017 |