L'autentica Sardegna - Tour durch das eher unbekannte Sardinien

Reisezeit: August - Oktober 2017  |  von Uschi Agboka

Teil 2 - Streckenverlauf - 7.-15.09.2017: Donnerstag, 14.09.2017 - 15. Tag

Donnerstag, 14.09.2017 15. Tag

Donnerstag, 14.09.2017 15. Tag
Sorgono – B & B Vesta affittacamere
Austis / Teti / Lago di Cucchinadorza / Olzai / Mamoiada / Oliena / Sorgente Su Gologone – Chiesa Nostra Signora della Pieta – Rio Cedrino / Oliena / Mamoiada / Fonni / Tonara / Sorgono
7 Std. 111 Meilen = 179 km

Auch heute fahren wir um 9.30 Uhr los.

Unsere Route: SS 128, SP 31 Austis, SP 4 Teti, vorbei an dem schönen See Lago di Cucchinadorza, Olzai, SS 128, SP 22 Mamoiada, Oliena, SP 46 Sorgente Su Gologone, Oliena, Mamoiada, SS 389 Fonni, SP 7 Tonara, weiter Sorgono.

Der See Cucchinadorza liegt am Fuße des Gennargentu-Gebirges und bietet einen atemberaubenden Blick auf die drei umliegenden Orte – Ollolai, Ovodda und Teti. Immer wieder sind wir von den Murales, die wir unterwegs sehen, begeistert.

Vor Oliena nehmen wir einen asphaltierten Feldweg quer durch die Weinberge, sehr schmal. Hier werden wir doch tatsächlich von einem LKW-Fahrer bedroht, dabei ist Rolf schon ganz rechts stehen geblieben, damit der LKW passieren konnte. Unfassbar. Angenehmer ist da schon die Begegnung mit einer Kuh. Die schaut nur und lässt uns fahren. In Oliena machen wir eine kleine Trinkpause, ehe es weiter geht zur Sorgente Su Gologone. Ein Teil der Straße ist gesperrt, aber erst nach der Abfahrt zu der Quelle. Leider alles sehr schlecht ausgeschildert. Dank Rolfs guter Karte auf dem Handy finden wir aber den Weg dorthin. Es sind nur wenige Besucher dort, was wir natürlich als sehr angenehm empfinden.

An der Nordflanke des Supramonte-Massivs (1.463 m) und am rechten Ufer des Rio Cedrino sprudelt aus einer turmhohen, senkrechten Felsklamm Sardiniens wohl schönste und berühmstete Quelle (Karstquelle), Su Gologone, hervor, mit bis zu 300 l pro Sekunde im Normalfall.

Die Quelle ist der Ausgang eines riesigen, bis zu einer Tiefe von 135 Metern erforschten Karsthöhlensystems. Das Wasser entspringt einem bläulich schimmernden Quelltopf, an dessen Grund sich die Austrittstelle, eine Spalte im Kalkfelsen, befindet. Der dort entspringende Bach mündet schon nach wenigen Metern in den Fluss Cedrino, der in das Tyrrhenische Meer (Mittelmeer) fließt. Die Karstquelle wurde als Naturdenkmal ausgewiesen. Die Schüttung kann in Spitzenzeiten auf über 50.000 l/Sekunde ansteigen. In unmittelbarer Nähe der Quelle befinden sich drei Grotten.

Das Wasser aus der Quelle füllt den Stausee des Cedrino ganzjährig mit Wasser. Der Cedrino hat eine Länge von 70 km. Er gehört zu den wasserreichsten Flüssen Sardiniens. Der Lago del Cedrino mit seinem grünblauen Wasser liegt, umrahmt von einer imposanten Bergkulisse mit grüner Vegetation, in der Nähe von Dorgali.

Bei starken Regenfällen wird das Gebiet um die Quelle Su Gologone komplett überschwemmt.

In dem Gebiet um Orgosolo, Oliena, Dorgali und Urzulei sickern Regen und Wasser aus Bächen durch zahlreiche Risse und Schlucklöcher in die Erde und fließen unterirdisch weiter. Über Jahrtausende hinweg hat das Wasser eine weit verzweigte unterirdische Höhlenlandschaft geformt, welche bis zur Quelle reicht.

Um die Ausdehnung genauer zu bestimmen, gossen Höhlenforscher 1999 ein biologisch unbedenkliches Farbmittel in den unterirdischen Fluss der Höhle S’Edera (Urzulei). Das Mittel floß durch das Herz des Supramonte und kam bei der Quelle Su Gologone nach einem Monat wieder zutage. Damit war bewiesen, dass die Karstquelle den Endpunkt eines weit ausgedehnten Karstsystems darstellt, die Stelle, an der sich Licht und Wasser zum ersten Mal begegnen.

Von üppigem Grün umrahmt, sammelt sich das an Spurenelementen reiche und kristallklare Wasser, welches sich im Laufe der Jahre seinen Weg durch die Bergfelsen geebnet hat, in einem unergründlich tiefen Felsenbecken. Das Wasser ist viel tiefer als es erscheint und in dem engen Felsspalt herrschen gefährliche Strömungen.

Man steht hier einem einzigartigen Naturerlebnis gegenüber: gewaltige Wassermassen tosen aus einer breiten und vielgestaltigen Kalkschlucht und werden bei Hochwasser zu einem reißenden Strom, der nach einer kurzen Wegstrecke in den Cedrino mündet, für den er im Sommer die einzige Wasserzufuhr darstellt. Diese im Sommer angenehm frische, im Winter reißende und eisige Quelle liegt inmitten eines grünen und angenehm kühlen Eukalyptuswäldchens, in dem man im Schutz vor der Hitze picknicken kann.

Zur Erkundung der tiefen unterirdischen Grotten, die seit Jahren unter Wasser stehen, stiegen Gruppen von Höhlenforschern jedes Mal tiefer in das ständig unter Wasser stehende Innere hinab.

Der gut sichtbare Grund der Quelle zieht jedes Jahr viele Unterwasserspeleologen an, die zu den weltbesten gehören. Die erfolgreichste Entdeckung wurde 2010 von dem Italiener Alberto Cavedon durchgeführt. Er erreichte eine bis heute nicht überschrittene Tiefe von 135 Meter, ohne sich jedoch dem Grund der Quelle zu näheren. Der Tauchgang wurde nach 8 Stunden und einer Dekompression von 6 Stunden abgebrochen.

Also hat Su Gologone wieder einmal gewonnen. Sie hat den Entdeckern ihr steinernes Herz niemals offenbart und sie hingegen mit ihrer Kraft und Gewalt zurückgewiesen. Vielleicht ist das auch besser so – so bleiben das Mysterium und die Faszination von Su Gologone unberührt.

Über der Quelle wacht die auf einem Felsvorsprung stehende Chiesa Nostra Signora della Pieta, die geöffnet hat und die wir uns natürlich anschauen. Die kleine Kirche ist zum Teil in den Fels gebaut und sehr schlicht gehalten.

Am Rio Cedrino entdeckt Rolf eine wacklige Holzbrücke. Er muss unbedingt ausprobieren, ob sie noch hält. Viele Schafe, nur begleitet von einem Hund, der sich im Schatten niederlässt, kommen zum Trinken an den Fluss. Interessant ist, dass sie nur wenig trinken und dann gleich wieder verschwinden. Ich bin natürlich total begeistert und mache viele Bilder von den Schafen.

Bevor wir den schönen Ort verlassen, kaufen wir noch ein Sardinien-T-Shirt für Rolf und ein Bild für unsere Küche Zuhause.

Auch auf der Rückfahrt fahren wir wieder durch die Weinberge. Einige Leute sind hier bei der Arbeit, sie winken uns freundlich zu. Es dauert, bis wir wieder auf eine „normale“ Straße kommen. Weiter Mamoiada, Fonni und dann wieder die „Straße der Tiere“ von gestern: Ziegen, Schafe, Rinder, Schweine. Ich bin begeistert und fotografiere wie wild.

Gegen 16.30 Uhr sind wir zurück, nach 7 Stunden, 111 Meilen = 179 km. Schnell noch etwas einkaufen, dann Haare waschen, duschen, relaxen.

Neue Gäste sind wohl gekommen. Die haben ihre Sachen alle in die Gegend geschmissen. Zimmertür steht offen. Alles sehr merkwürdig. Keiner zu sehen.

Später kommen sie, es sind Franzosen, die nicht kapiert haben, wie die Schlüssel funktionieren. Rolf erklärt es ihnen.

Zum Abendessen haben wir Fisch, Trauben, Brot, Tomaten und Wein. Wir genießen jeden Abend die Ruhe in dem schönen Garten.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meinen Facebook Seiten

Uschi & Rolf – L’autentica Sardegna – das authentische Sardinien @Uschi.Rolf.Autentica.Sardegna
https://www.facebook.com/pg/Uschi.Rolf.Autentica.Sardegna/about

Uschi & Rolf – Italien Schweiz Slowenien @Uschi.Rolf.Italien.Schweiz.Slowenien
https://www.facebook.com/Uschi.Rolf.Italien.Schweiz.Slowenien/about/

© Uschi Agboka, 2018
Du bist hier : Startseite Europa Italien Donnerstag, 14.09.2017 - 15. Tag
Die Reise
 
Worum geht's?:
2017 - Italien - Tour durch das eher unbekannte Sardinien - L'autentica Sardegna Teil 1 - Anreise 31.08. bis 06.09.2017 Teil 2 - Sorgono 7. 15.09.2017 Teil 3 - Arbus 16. bis 21.09.2017 Teil 4 - Villamassargia - 22.09. bis 2.10.2017 Teil 5 - Heimreise 3. bis 5.10.2017
Details:
Aufbruch: 31.08.2017
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 05.10.2017
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors