L'autentica Sardegna - Tour durch das eher unbekannte Sardinien

Reisezeit: August - Oktober 2017  |  von Uschi Agboka

Teil 3 - Streckenverlauf - 16.-21.09.2017: Info Antas Tal-Tempio di Antas-Sardus Pater Babai

Antas Tal - Tempio di Antas - Sardus Pater Babai - Informationen

Antas-Tal - Dieses archaeologische interessante Gebiet ist von wesentlicher Wichtigkeit für Fluminimaggiore. Die Gegend, die schon zur Nuraghenzeit bewohnt war, weckte das Interesse der Karthager (Punier) und später der Römer wegen seiner Eisen und Bleilagern. Aus dieser Zeit 1200-900 v. Chr. bis 3. Jahrhundert n. Chr. sind beachtliche archäologische Ueberreste erhalten. Ein antiker Weg führt zur Grotte von Su Mannau, zu den Ruinen einer Siedlung aus der Nuraghen und Römerzeit und zu der imposanten Ruine des römisch-punischen Tempels, die dem Sardus pater Babai gewidmet war.

Das Tal des Antas bietet dem aufmerksamen Besucher, außer dem historischen und kulturellen Aspekt, eine unberührte Landschaft. Schon immer haben die Menschen das Geheimnisvolle und Sakrale dieses Ortes gespürt. Eben ein schöner Ort, mit einer mystischen heiligen Ausstrahlung, die fast greifbar ist und die einen fesselt.

Der Tempel von Antas - Tempio di Antas - ist ein ursprünglich punisches, später römisches Heiligtum auf Sardinien, das dem Sardus Pater geweiht war. Sardus Pater war ein Gott phönizisch-punischer Prägung, den die Karthager nach Sardinien brachten. Er war einer jener Staats- oder Stadtgötter, wie sie die Völker der Levante kannten und bei unterworfenen Völkern installierten. Diese Implantation wurde von den südwestlichen Sarden angenommen, denn der Gott überlebte den Niedergang der Punier und behielt während der römischen Besatzungszeit ab 241 v. Chr. weiter Geltung.

So trägt der von Caracalla (211–217 n. Chr.) erbaute Tempel von Antas eine Widmung an den Sardus Pater. Der Tempel des Sardus Pater Babai ist dem Kaiser Caracalla gewidmet.

Der Gott der Sarden - Sardus Pater Babai - wurde über 1.000 Jahre angebetet, bis zum 4. J. n. C. Da begann die erst Christianisierung der Sarden.

Caracalla (188-217) war von 211 bis zu seinem Tod römischer Kaiser. Sein offizieller Kaisername war – in Anknüpfung an den beliebten Kaiser Mark Aurel – Marcus Aurel(l)ius Severus Antoninus.

Nach der literarischen Tradition stammte Sardus Pater aus Libyen und wurde zum Herrn der Insel, die seinen Name bekam. Pausanias (X, 17) schrieb, dass die barbarischen Einwohner des westlichen Sardiniens eine bronzene Statue ihres Gottes Sardus nach Delphi sandten, um dem Heiligtum eine Gabe zu machen. Diese Statuen sind nicht mit den als Bronzefiguren der Nuraghenkultur bekannten Exemplaren identisch. Sie wurden in Gesturi und Genoni gefunden.

Der Kopf des Sardus Pater ist auf römischen Münzen dargestellt, die auf Sardinien vor allem in jenem Gebiet entdeckt wurden, das einst von den Karthagern beherrscht wurde. Wahrscheinlich lag die Münzprägeanstalt in Sulcis.

Die Ikonographie des Sardus Paters ist sowohl bei dem Exemplar von Genoni als auch auf den Münzen eher griechischer oder, was die Federkrone betrifft, philistischer Natur. Der bärtige Gott trägt eine lange Tunika und eine Keule oder Lanze.

Der Tempel liegt nördlich von Iglesias in der sardischen Provinz Sud Sardegna in der Umgebung von Fluminimaggiore an den Hängen des Berges Conca ‘e s’Omu im Tal des Flusses Antas.

Claudius Ptolemäus aus Alexandria beschrieb im zweiten Jahrhundert n. Chr. ein Heiligtum, das dem Sardus Pater geweiht war. Nach seinen Angaben soll es an den Quellen des sacer fluvius, des heiligen Flusses gelegen haben, bei dem es sich nur um den heutigen Riu Antas handeln könnte. Als die Punier um 500 v. Chr. ihren Tempel im Antas-Tal errichteten, war der Ort bereits von einer der sardischen Kulturen als sakral markiert.

1984 fanden Archäologen in der Nähe der Kultstätte mehrere Gräber der Nuragher. In der Zeit des Kaisers Caracalla (211-217) wurde der Tempel von den Römern abgerissen und neu errichtet.

Das von den Puniern für den Gott Sid (einem Sohn Melkarts) errichtete Heiligtum wurde nun dem Sardus Pater geweiht. Die Inschrift lautet: Templ(um) De Sardi Patris Bab. Von dem punischen Tempel sind nur noch Relikte der Grundmauern zu erkennen. Auch vom römischen Heiligtum blieb wenig erhalten. Es sind sechs Säulen und die Fundamentplattform mit Mosaiken.

Üblicherweise richteten die Römer ihre Tempel nach Osten aus. Dieser römische Tempel ist, wie sein punischer Vorläufer, in nordwestliche Richtung gewandt. Der Ort des Heiligtums mit den umgebenden antiken Kalksteinbrüchen und den Abbaustätten von Blei- und Eisenerz wurde mit dem an der Straße von Tibula an der Nordspitze Sardiniens nach Sulcis im Süden verlaufenden Straße liegenden Ort Metalla identifiziert.

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© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
2017 - Italien - Tour durch das eher unbekannte Sardinien - L'autentica Sardegna Teil 1 - Anreise 31.08. bis 06.09.2017 Teil 2 - Sorgono 7. 15.09.2017 Teil 3 - Arbus 16. bis 21.09.2017 Teil 4 - Villamassargia - 22.09. bis 2.10.2017 Teil 5 - Heimreise 3. bis 5.10.2017
Details:
Aufbruch: 31.08.2017
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 05.10.2017
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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