Eine Weltreise
Ecuador 20.7.-20.8.06: Riobamba und Artillo
Samstag ist Marktag. Folgerichitg verbringen wir die meiste Zeit des Tages auf den verschiedenen Maerkten Riobambas. Jeder Haendler versucht lautstark seine Ware an den Mann zu bringen, was bei mehreren tausend Haendlern auf engem Raum zu einem einzigen Stimmenmeer wird. Und obwohl meine Verdauung wieder topfit ist, lehne ich dankend ab, als mir eine Fleischverkaeuferin Teile eines Schweinekopfes ins Gesicht haelt. Das einzige, was wir uns goennen, sind CDs. Wer in Suedamerika schon mal Bus gefahren ist, weis die dort gespielte Musik nach einiger Zeit zu hassen. Wenn es sich gerade nicht um eine herzzerreissende Ballade handelt, wird eine Mischung aus Buena Vista Social Club, Marschmusik und Supermario-Hintergrundmusik gespielt. Da wir schon vergeblich versucht hatten den Busfahrern ihre CD abzukaufen, suchen und finden wir in Riobamba die "Orginal-Busmucke", die der eine oder andere von euch bestimmt auch noch oefter als ihm lieb ist zu hoeren bekommt.
Obststand
Verkaeuferin auf dem Markt in Riobamba
Lecker!!!
Man achte auf das kleine Maedchen in der Luke
Am Abend geht es noch fuer eingige Bierchen und eine Runde Skat in eine Bar. Im Bezug auf den Gaestebucheintrag von Hans-Peter will ich an dieser Stelle auch das Resultat dieser Skat-Runde nicht fuer mich behalten: Nach einer Runde mit drei "Raemschen" und sechs "Boecken", von denen ich sechs mal einen Grand gewinnen konnte, stand es am Ende:
Jonas: -1399; Johannes: -1154 und Moritz: -60
Unwichtig zu erwaehnen, dass ich es wohl damit auch mit den grossen Meistern der Zunft aufnehmen kann.
Am naechsten Morgen geht es frueh mit dem Bus nach Artillo. Der Bus ist hoffnungslos ueberfuellt und bringt uns ueber abenteuerliche Pisten nach drei Stunden, in denen die Rucksaecke und Taschen nichts mehr in der Gepaeckablage haelt (ich habe Glueck und bekomme nur eine Tasche auf den Kopf), ans Ziel.
Der hoechste Berg Ecuadors, der Chimborazo; vom Busbahnhof aus
Eigentlich hatten wir uns Artillo als ein kleines Dorf im Andenhochland vorgestellt, von aus wir Tagestrecks in den "Sangay Nationalpark" unternehmen wollten, doch als wir ankommen, stellt sich heraus, dass Artillo aus genau einem Haus, welches Shop und Restaurante zugleich ist, besteht. Gluecklicherweise kann uns die Wirtin eine Strohhuette anbieten. Wir nehmen dankend an.
Unsere Huette
Unsere Huette von innen
Waren wir in Riobamba noch bei Sonnenschein losgefahren, so kommen wir im Regen an. Trotzdem unternehmen wir einen kurzen Track zu den Lagunen von Artillo. Der Regen auf dem Weg dorthin kommt horizontal und von vorne. Fast wie in den schottischen Highlands! Durchnaesst und ausgekuehlt erreichen wir die Lagunen, die uns -obwohl sie wahrscheinlich bei Sonnenschein specktakulaerer wirken- faszinieren. Wir stellen uns im Bezinlager einer Militaeranlage unter und staerken uns mit Schokolade und Wasser.
Die Lagune von Artillo bei Regen
Das maessig begeisterte Ankunftsfoto vor dem Bezinlager
Wieder beim Haus zurueck, platzen wir auf der Suche nach einer heissen Schokolade in eine feucht-froehliche Familienfeier herein. Die Stimmung ist super, alle Baenke zum Tanzen an die Wand geschoben. Sofort werden wir auf den einen oder anderen Schnaps eingeladen und dann von 50-70 Jahre alten Ecudorinaerinnen zum Tanzen aufgefordert. Wer kann da wiederstehen? Ich jedenfalls nicht!
Ausser uns waren alle ziemlich blau!
Waehrend es draussen zu schneien begann, gab es drinnen (die Feier war im Alkohol ertrunken) zum Abendessen Meerschweinchensuppe. Ausgesprochen koestlich - auch wenn die Krallen in der Suppe gewoehnungsbeduerftig sind.
Meerschweinchensuppe
Hier sieht man die Krallen etwas besser
Nach diesem schmackhaften Abendessen, konnten wir die beiden Kinder des Hauses voll und ganz von unseren Kameras faszinieren. Leider haben sie nicht ganz verstanden, dass man mit von Fett triefenden Haenden nach Moeglichkeit nicht auf die Linse grapschen sollte.
Sichtlich fasziniert
Er hats kappiert!
Die Nacht in der Strohhuette war dank vier Decken und meinem Schlafsack sehr komfortabel.
Waehrend des Fruehstuecks klart der Himmel auf und wir entscheiden uns, einen Berg in der Umgebung zu besteigen. Zunaechst fuehrt uns ein kleiner Pfad den Berg herauf, doch schon nach einer Stunde loesst sich dieser mehr oder weniger auf und das ganze wird immer mehr zu einer Kletterpartie.
Erst ganz normales Trekken...
...doch es wird steiler...
...und noch steiler!!!
Nur auf allen Vieren kommen wir schliesslich oben an. Der aufgeweichte Boden macht das ganze nicht unbedingt einfacher!
Eine gemuetliche Pause auf dem Gipfel mit umwerfenden Ausblicken entschaedigt aber wiedereinmal fuer alles.
Hier noch beim Aufstieg
Der Weg zurueck nach unten ist alles andere als einfach. Durch den rutschigen Untergrund und die mitunter heftige Steigung ist es unmoeglich ohne Hinzufallen herunterzukommen. Die Sturtzstatistik konnte ich fuer mich entscheiden(5mal, knapp vor Jonas mit 4mal, wobei ich bei ihm einmal nachgeholfen habe).
Beim Abstieg
Im Restaurante angekommen nahmen wir nach einer frisch gefangenen Forelle und einem Fussballmatch( in Wanderschuhen und zwischen Felsen und Pfuetzen) gegen vier Ecuadorianer(1:1)den Bus zurueck nach Riobamba. Der Bus transportierte auf dem Dach uebrigends zwei nicht angebundene Schafe.
Bus mit Schafen auf dem Dach
Aufbruch: | 12.07.2006 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 06.03.2007 |
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