Eine Weltreise
Bolvien 13.09.-18.10.06: Potosi 17.10.06
Potosi liegt auf 4100m ueber dem Meeresspiegel und ist damit die hoechste Stadt der Welt. Sie liegt am Fusse des Berges "Cerro Rico", der einst Potosi zu einer der reichsten Staedte des Kontinents machte. Heute ist hier nur noch wenig Silber zu holen und die extrem gesundheitsschaedigende Zinkschuerferei der Mineros bringt nur noch wenig Geld.
Insegsamt starben bisher bei Explosionen, ausstroemenden Gasen und Bergstuerzen acht Millonen Menschen im Berg.
Eine belebte Strasse im Zentrum Potosis
Um die Minen und die dort arbeitenden Mineros zu besuchen, buchten wir eine gefuehrte Tour.
Es war beeindruckend und erschreckend zugleich, zu sehen unter welchen Bedingungen die Mineros hier fuer 0,80€ die Stunde sechs Tage die Woche schufften.
Den ganzen Tag kauen die Mineros Coca und trinken 96 prozentigen Schnaps, um die Schmerzen, den Hunger und den Durst ertragen zu koennen.
Bevor wir jedoch die "Mina Negra" betraten, besorgten wir am "Mercado de Mineros" Geschenke: Dynamit, welches man in Bolivien uerberall auf der Strasse kaufen kann, Coca und Erfrischungsgetraenke.
"Cerro Rico"
Ich mit einer Stange Dynamit beim Geschenke kaufen
Die Arbeit ist nicht nur hart - Johannes und ich durften auch einmal einen (leeren) Wagen schieben, mussten aber schnell schweissgebadet und hechelnd aufgeben - sondern auch extrem gesundheitsschaedlich.
Von Zeit zu Zeit stroemen Gase aus, die einen Menschen innerhalb weniger Sekunden toeten. Eine Staublunge, deren prozentualer Anteil ueber die Hoehe der zu zahlenden Steuern entscheidet, hat jeder Minero. An den Waenden kleben Arsehnablagerungen.
Hier kriechen die Mineros durch Schaechte, deren Durchmesser manchmal nicht groesser als 60cm ist, bis zu 25 Jahre lang, bis sie krank aufgeben muessen. Sogar reinen 11 jaehrigen Sohn einer armen Bauernfamilie haben wir hier unten getroffen.
Es geht los - Dynamit, Refrescos und Coca Blaetter sind eingepackt (und im Mund)
Mineros beim Schieben des leeren Karrens
11 Jahre alt, Sohn einer armen Bauernfamilie und schon ein Minero
Zunaechst ist der Stollen noch geraeumig
Ein Minero nimmt dankend eines unserer Geschenke, einen "Refresco", entgegen
Johannes packt mit an
Wenigstens ein paar Meter haben wir den Wagen bewegt
Beim "Tio" - der Teufel fungiert hier als Schutz- und Gleucksgott
Hier wird das Silber und Zink aus dem Stein gewaschen - ohne Maschinen versteht sich!
Fuer uns Touristen war es ein absolut unvergessliches Erlebnis, durch die nicht fuer unsere Groesse gemachten Stollen vor heranrasenden Wagen zur naechsten Ausweichstelle (alle 40m) zu fluechten, sich mit den Mineros zu unterhalten, durch schmale, rutschige Schaechte bei 30 Grad und stickiger, duenner Luft, ohne jedes Tageslicht zu kriechen - ab und zu eine dumpfe Explosion irgendwo im Berg, dann ist wieder nur unser Hecheln zu hoeren. (Leider hat die Batterie unserer Kamera an den spannenden (schmalen) Stellen aufgegeben.)
Nie zuvor war ich so gluecklich wieder Tageslicht zu sehen und frische Luft zu riechen.
Potosi bei Sonnenuntergang
Nach der Erfahrung, zu sehen wie sich die Mineros in muehsamer Handarbeit und mit primitivsten Mitteln immer tiefer in den Berg wuehlen, glaube ich, dass der Job noch erfunden werden muss, den ich weniger gerne machen wuerde, als Minero in Bolivien sein.
Selbstverstaendlich war es in Potosi auch mal wieder Zeit fuer mich Antibiotikum verschrieben zu bekommen - nach fast 5 Tagen ohne!
Aufbruch: | 12.07.2006 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 06.03.2007 |
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