Eine Weltreise
Peru 20.08-12.09.06: Santa Cruz Track 25.08.-27.08.06
Der Santa Cruz Track ist wohl einer der bekanntesten Tracks Suedamerikas. Ausgangsort ist das "Trekking-Mekka" Huaraz. Die meisten Gringos buchen hier eine organisierte und gefuehrte Tour, die 4-5 Tagen fuer dauert. Wir machten den Track in drei Tagen - ohne Guide.
In Huaraz nahmen wir den fruehen Bus, der normalerwiese 4 Studen nach Vaqueria, dem Ausgangspunkt des Tracks, braucht. Leider war unser Bus eher ein Fall fuer die Schrottmuehle als fuer die Strasse. Das Kuehlwsser wurde andauernd waehrend der Fahrt ca. einen Meter von mir entfernt nachgefuellt und wir mussten mehrfach anhalten, damit der Busfahrer bis zu einer Stunde unter dem Bus verschwinden konnte. Ein weiteres Erlebnis dieser Fahrt war, als ein Amerikaner einen der vielen Verkaeufer, die zusteigen um erst 20 Minuten laut ihre Ware (meistens irgenwelche Kraeuter, die gegen irgendwelche Krankheiten gut sein sollen) anzupreisen und dann einen mit selbiger fuer weitere zehn Minuten belaestigen, recht unsanft unterbrach und ihm deutlich in gutem Spanisch zu verstehen gab, dass er ihm nicht zuhoeren wolle. Selbstverstaendlich entbrannte daraufhin -waehrend wir an tuerkis-blauen Gletscherseen vorbeifuhren- ein gluehender Streit ueber die verschiedenen Kulturen und die Arroganz der Amerikaner.
Beim Nachfuellen des Kuehlwassers
Die spektakulaere Kulisse auf dem Weg nach Vaqueria
Panne, wir brauchen das Werkzeug vom Dach
Vaqueria (3300m) besteht eigentlich nur aus zwei Reataurantes, wo wir uns von anderen Wanderern noch die letzten Informationen einholten, um dann endlich loszutrekken. Die erste Etappe fuehrte zunaechst in eine steile Schlucht und dann durch urtuemliche Doerfer, in denen man sich zurueck im Mittelalter fuehlte, weiter immer auf die schneebedeckten 6000er der Cordillera Blanca zu.
Zunaechst saeumen kleine Doerfer den Weg
Endlich wieder Trekken!
Zurueck im Mittelalter
Immer auf die schneebedeckten Berge zu
Leider endete die eigentlich idylische Mittagspause mit grandioser Kulisse in einer Flucht vor Tausenden von Muecken.
Ohne Muecken waere es so schoen gewesen!
Nach nur vier Stunden erreichten wir unser erstes Camp, wo wir zu unserem Glueck auch genug Feuerholz fuer ein gemuetliches Lagerfeuer unter dem fantastischem Sternenhimmel fanden.
Unser Camp
Johannes besorgt Feuerholz
Das gemuetliche Lagerfeuer
Trotz viel zu kurzem Zelt (Johannes und ich versuchten auch die digonal-uebereinander-Varinate.), bekamen wir relativ viel Schlaf, sodass wir uns am naechsten Morgen schon frueh ausgeschlafen auf den Weg zur anstrengendsten Etappe des Santa Cruz Tracks machen konnten. Es ging von unserem Camp auf 3700m in sechs Stunden hoch ueber den Pass "Punta Union" auf 4750m. Von dort weitere zwei Stunden runter zu unserem zweiten Camp auf 4200m. Waehrend des gesamten Tages wurden wir mit atemberaubenden Blicken auf die Berge, Lagunen, Gletscherseen und weiten Taeler verwoehnt. Antregend war es aber trotzdem! Nach einer Woche auf Meeresniveau merkten wir die duenne Luft auf 4700m erneut deutlich. Kurz bevor wir am Abend unser Camp erreichten galt es noch an einer Gruppe von Stieren, die gerade erbitterte Revierkaempfe an einer schmalen Stelle des Tals mitten auf dem Wanderweg austrugen, vorbeizukommen. Als auch diese Huerde dank einer Gruppe von Mountainbikern ueberwunden war, konnten wir den herrlichen Blick auf den Sonnenuntergang bei Lagerfeuer und Rum an unserem Zeltplatz geniessen. Zu Abendessen gab es natuerlich wie immer Kartoffelbrei aus der Tuete mit einer Thunfisch-Tomaten-Sosse, was nach einem solchen Tag so gut schmeckt, wie Essen nur schmecken kann.
Der perfekte Tag!
Ab nach Punta Union
Anstregend
Chinanudeln mit super Blick auf das Tal, aus dem kommen
Die letzten Schritte bergauf
Wir haben es geschafft! Sechs Stunden nur bergauf haben wir hinter uns.
Vorbei an Gletscherseen in Richtug Tal
Im Santa Cruz Valley
Unser zweites Camp
Sonnenuntergang am Camp
Der dritte Tag war weniger anstrengend. Wir folgten sieben Stunden dem Santa Cruz Tal flussabwaerts bis in das kleine Andendorf Cashapampa. Je weiter man dem Flusslauf talabwaerts folgt, desto sanfter wird die Natur und desto mehr und mehr Strohhuetten und weidene Tiere saeumen den Weg, was die Idylle aber nicht im geringsten stoert. Viel mehr ist es ein schoenes Gefuehl sich der Zivilisation immer mehr anzunaehern.
Talabwaerts im Santa Cruz Valley
Kurze Pause nach fuenf Stunden
Mehr und mehr Tiere saeumen den Weg
In Cashapampa warteten bereits Colectivos, um uns nach einem (nach drei Tagen Trekking sehr gut schmeckenden) Bier ueber Caraz zurueck nach Huaraz zu bringen. Hier nahmen wir noch am selben Abend einen Nachtbus nach Lima. Leider war der Touristenbus bereits ausgebucht, sodass ich mit einem Platz neben einer Frau mit zwei Kindern auf dem Schoss Vorlieb nehmen musste.
Cashapampa, ein kleines Andendorf
Fazit:
Der Santa Cruz ist ohne Probleme ohne Guide zu machen und verglichen mit anderen Tracks weniger anstrengend. Auch wenn er kein Geheimtip mehr ist und wegen der vielen Wanderer und des guten Weges die Abentuerkomponente vermissen laesst, ist er auf Grund des grandiosen Naturerlebnisses auf jeden Fall zu empfehlen!
Aufbruch: | 12.07.2006 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 06.03.2007 |
Peru
Ecuador
Cuzco
Bolivien
Salar De Uyuni
Neuseeland
Australien
Indonesien
Singapur
Kambodscha
Vietnam
Laos
Thailand