Eine Weltreise
Ecuador 20.7.-20.8.06: Galapagos Inseln 13.08.-20.08.06
Die Galapagos Inseln liegen 970km vor der ecuadorianischen Kueste, direkt auf dem Aequator. Dieses weit verstreute, vulkanische Archipel war die Grundlage fuer Darwins Evolutionstheorie und ist noch heute ein einzigartiger Flecken Erde.
Trotz vorheriger Bedenken verlief unser Flug reibungslos und wir konnten die spektakulaeren Blicke auf die "Alle der Vulkane" geniessen.
Hier der Cotopaxi
Der Landeanflug; vorne: die Insel Baltra
Vom Flughafen werden wir direkt abgeholt und zur Yolita, unserem Schiff, auf dem wir die naechsten vier Tage verbringen sollten, gebracht. Die Yolita ist ein kleines Schiff mit 16 Passagieren und vier Mann Besatzung.
Schon am Hafen bekommen wir einen ersten Eindurck vom Naturparadis Galapagos, als sich zwei Seeloewen ohne Furcht vor Menschen auf einer Bank einen Meter entfernt von uns sonnen.
Am Hafen von Baltra
Unser erster Landgang findet an einem Strand auf Santa Cruz statt. Es ist voellig unmoeglich alle Tiere an diesem schneeweissen Sandstrand zu bewundern und man muss aufpassen auf keines zu treten, da weder die Leguane, noch die Robben oder Flamigos Anstallten machen, sich auch nur im geringsten von einem weg zu bewegen.
Meerleguane beim Sonnen
Isla Santa Cruz
Den Abend verbringen wir an Deck mit Karten spielen, Sonnenuntergang bewundern und Leute kennenlernen. Nach den vier Tagen sollten wir Einladungen nach Italien, Spanien, Neuseeland und Israel in der Tasche haben.
Sonnenuntergang vor Isla Santa Cruz
Wie jeden Morgen, gibt es Fruehstueck schon um 6:30Uhr - kurz nach Sonnenaufgang. Unser erster Tagesausflug fuehrt uns auf die Insel "South Plaza". Bei der Anlandung zeigt sich die Natur auch einmal von ihrer grausamen Seite, als eine noch lebende Robbe mit von einem Hai abgebissenden Hinterleib mit dem Tod kaempft. Luis, unser Guide, der nomalerweise mit Vorliebe Geschichten ueber das Sexualverhalten der Tiere von sich gibt (Leguane haben zwei Penise), verraet uns, dass an dieser Insel frueher auch Schnorchelgaenge geplant gewesen seien, aber seitdem er fast von einem Hai gefressen wurde, dieses auf ein anderes Revier verschoben worden sei. Noch am selben Abend erreicht und die Nachricht, dass der Ingeneur eines anderen Boots bei einem Haiangriff fast seinen Arm verloren habe, als er einen Fisch aus der Schiffsschraube befreite.
Ein lebender Landleguan..
...und ein vertrockneter Landleguan.
Weiter geht es nach Santa Fé, eine Insel weiter suedlich im Archipel. Ich muss zugeben, dass mir nach den Geschichten des Vormittags etwas komisch zu mute ist, als wir vor Santa Fé einen Schnorcheltrip unternehmen. Die Attracktion hier sind aber nicht Haie, sondern Robben, die einen im Spiel in die Flossen und manchmal auch in Arme oder Beine beissen, einem Luft vor die Maske pusten oder mit einem irren Tempo um einen herumschwimmen. Zwischen all den Robben lassen sich auch immer wieder Meeresschildkroeten blicken. Trotz relativ kaltem Wasser: Ein einmaliges Erlebnis!
Santa Fé steht den anderen Inseln um nichts nach: Ueberall Leguane, die in Kaktuswaeldern Schatten suchen, Robben, die vor weniger als 20Minuten ihr Baby geboren haben muessen, und Pelikane und Blaufusstoelpel, die auf der Jagd aus 30Metern senkrecht ins Wasser stuerzen.
Unter Seeloewen
Ein Landleguan beim Abendessen
Nachts geht es bei starkem Seegang (etwa die Haelfte der Gaeste wird seekrank) weiter auf die abgelegene Insel Española.
Beim Landgang werden wir von Heerscharen von urtuemlich wirkenden, dinosaurierartigen Meerleguanen und einer Robbenplazenta mitten auf dem Fussweg, an welcher sich ein kleiner Vogel labt, ueberrascht.
Im Vordergrund Meerleguane und hinten Seeloewen
Hier die versprochene Plazenta: lecker!!!
Es folgt der erste Tauchgang(, den ich nicht so schnell vergessen werde). Relativ schnell, in 20m Tiefe, reisst ein Riemen an meiner Taucherbrille, was zur Folge hat, dass ich mehr mit dem Ausblasen meiner Brille als mit Fischbeobachten zu tun habe. So bekomme ich auch nicht mit wie ein vier Meter lager Hammerhai bis auf fuenf Meter auf mich zuschwimmt. Dafuer durchlebe ich ein weiteres unvergessliches Ereignis voll und ganz. Beim Aufstieg bleibt mir in 12Metern Tiefe die Luft weg. Zunaechst verstehe ich nicht, warum ich immer weniger Luft aus meinem Atemgeraet bekomme. Als ich dann aber gar nichts mehr atmen kann, schaue ich hektisch auf meine Anzeige, die mir in roter Schrift "0 bar" verraet. Da ich 5min zuvor noch Luft fuer 20min hatte, musste es irgendweinen Materialfehler gegeben haben. In einem mittelmaessigen Anflug von Panik mache ich meinem Tauchbuddy wild gestikulierend klar, dass ich sein Ersatzgeraet benoetige, was er zum Glueck auch schnell kapiert. So koennen wir unseren Sicherheitstopp (wegen Taucherkrankheit) ohne grosse Schwierigkeiten beenden.
Auf dem Rueckweg zum Hauptboot kreuzt eine Gruppe Killerwale unseren Weg.
Es folgt Ausspannen an einem der vielen perfekten Straende zwischen Seeloewen, bevor ein erlebnisreicher Tag an Deck bei einem gemuetlichen Bier zu ende geht.
Ich denke weder ueber die Farbe des Wassers, noch ueber die des Strandes kann man meckern!
5:00 Uhr: Muede mache ich mich auf zum zweiten Tauchgang. Es ist noch relativ kalt und dunkel, doch dieses mal sollte alles perfekt laufen. In 15-22m Tiefe sehen wir massenhaft Haie, Schildkroeten, Rochen und zahlreiche andere Fische. Das Highlight war zweifelsfrei einer Robbe bei der erfolgreichen Jagd zuzuschauen.
Nach der Besichtigung einer Flamigokolonie und eines Lavatunnels auf Floreana, der Insel auf der schon so viele Menschen verschollen seien (Laut Luis sind alle von der geheimnisvollen, menschenhassenden deutschen Margaret Wittmer ermordet und vergraben worden), steht noch das obligatorische Fussballmatch Crew gegen Gaeste auf dem Programm.
Florena
Johannes, ich und ein toter Kugelfisch
Ein Spiel bis drei Tore, fuer welches diese Auswahl der verschiedenen Boote normalerweise mit 10-30min rechnet. Zuvor hatte uns Luis, der ebenfalls mitspielt, zu Sandalen geraten, was uns bei einem lockeren Strandkick nicht weiter ungewoehnlich erscheint. Als wir jedoch am Fussballfeld ankommen, stehen wir auf einem mit Steinen durchzogenen Hartplatz mit zwei richtigen Toren. Die Ecuadorianer haben alle Schuhe. Ueberrascht nehmen wir die Herrausforderung an und gehen auch zwei mal in Fuehrung. Nach einer Stunde und beim Stand von 2:1 fuer uns, wird das Spiel ruppiger, da die Ecuadorianer noch nie gegen die Passagiere verloren haben und nach Hause zu ihren Familien wollen. Schliesslich - nachdem einige neue Regeln eingefuehrt worden waren- gewinnen sie doch noch 3:2. Wir haben verloren und Blutblasen unter den Fuessen. Es hat aber trotzdem Spass gemacht!
Der letzte Abend
An unserem letzten Abend ankern wir bereits in Puerto Ayora, sodass wir an Land mit einigen Bieren den Abschied von den anderen Passagieren in Bars und Diskos feiern koennen. (Im "Café Limon" spielt der DJ gegen 2:00Uhr "Moskau, Moskau.." - in deutscher Version.) Als wir um 3:00Uhr zurueck auf die Yolita kommen, lassen wir uns von einer der Schweizerinnen zu einer letzten Runde "Janif"(israelisches Kartenspiel) ueberreden, da der Schiffsjunge noch mit ihrer Freundin in ihrer Kabine "zugange" ist.
Waehrend alle anderen am naechsten Morgen (Fruehstueck: 5:30Uhr)den Flieger direkt im Anschluss zurueck auf das Festland nehmen, bleiben wir noch weitere drei Tage in Puerto Ayora auf Santa Cruz. Abgesehen von einem Besuch eines Galapagosschildkroeten-Reservats verbrachten wir die drei Tage an dem perfekten Strand der "Tortuga Bay", wo wir auch unsere Surfkuenste ausprobierten.
Landschildkroete auf Santa Cruz
Lavatunnel auf Santa Cruz
Tortuga Bay
Am Strand fressen einem die Darwinfinken aus der Hand
Ob Johannes die Finken auch dort so gerne hat?
Peter hat das mit dem Surfen auch noch mal versucht- mit maessigem Erfolg!
Aufbruch: | 12.07.2006 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | 06.03.2007 |
Peru
Ecuador
Cuzco
Bolivien
Salar De Uyuni
Neuseeland
Australien
Indonesien
Singapur
Kambodscha
Vietnam
Laos
Thailand