on the road......

Reisezeit: September - November 2006  |  von helli l

Hue - ein Backofen der kulturellen Vielfalt

Ein Servus in die Heimat,

Durch meine Weiterreise von Ninh Binh nach Hue kam ich erstmals in den Genuss mit einem Open Tour Bus zu fahren. Das Open Tour Konzept ist zwar ganz praktisch und vor allem billig, aber meiner Meinung nach nicht sehr attraktiv. Meine slowenischen Freunde und ich haben, nachdem der Bus fast eine Stunde Verspaetung hatte, die ersten 20 min eingequetscht im Mittelgang verbracht, da kein Platz mehr frei war. Wir hatten fix gebucht und anscheinend haben die Veranstalter zu viele Tickets ausgegeben. Nach einem kurzen Stop, wir wurden aus dem Bus gescheucht, konnten wir doch noch unsere Plaetze einnehmen. Der Grund der Verwirrung war glaube ich niemanden so wirklich klar.

Der Weg nach Hue war weit und da wir in der Nacht fuhren wuerde ich endlich mal zu ein bisschen Schlaf kommen. Denkste, neben wir war eine kleine Vietnamesin die offenbar sehr liebesbeduerfig war, denn ihr Kopf sank staendig auf meine Schulter nieder und so bekam ich nicht wirklich viel Schlaf.

15.10.2006

Nach 12 Stunden Busfahrt erreichten wir endlich Hue, leider hiess das gleichzeitig auch das sich die Wege von Mat, Anna und mir von hier ab trennen sollten, da es fuer die beiden nach Hoi An (es hat ja nicht jeder so viel Zeit wie ich)weiterging. Der slowenische CSI Ermittler und seine grafikdesingende Freundin haben mir wirklich eine sehr angehnehme, abenteuerliche und lustige Zeit beschert und sie meinten, dass ich gerne mal bei Ihnen in Slowenien vorbei schauen kann.

Wie schon so oft hatte ich das Glueck sofort eine billige und akzeptable Bleibe zu finden und so stand ich nun voll Tatentrang in den Strassen von Hue. Ich sollte auch hier nicht lange alleine bleiben, denn wie aus dem Nichts stand ein lustiger alter Vietnamese vor mir und fragte mich nach meiner Herkunft. Als er hoerte dass ich aus Oesterreich komme fing er an ueber beide Ohren zu grinsen und wollte mich sofort auf ein Bier einladen. Seine Tante ist mit einem Oesterreicher verheiratet und lebt in Wien und er meinte die Oesterreicher seien die Besten ueberhaupt. Wir sassen schliesslich in einer kleinen feinen Bar am Stadtrand, tranken ein Bier und quatschten ueber Oesterreich, Vietnam und unsere Familien. Anscheinend stossen die Vietnamesen sehr gerne an, denn Nuhr hat eigentlich jedesmal bevor er einen Schluck getrunken hat lauthals YOH (Prost) gerufen. Es war echt ein Erlebnis der besonderen Art und ich konnte vielen neue Eindruecke gewinnen.

Den restlichen Tag verbrachte ich damit die Stadt zu erkunden und stellte schnell fest das Hue einfach grossartig ist. In meinem Reisefuehrer steht das es in Hue sehr oft regnet und es regelmaessig zu Ueberschwemmungen kommt und das vor allem zwischen September und Dezember (Regenzeit) und doch scheint den ganzen Tag die Sonne und es ist fast unerstraeglich heiss. Juhu, so konnte sich meine Sonnencreme endlich mal in Szene setzten.

Der Verkehr ist unglaublicherweise ziemlich geordnet, d.h. die Ampeln werden hier auch von den Menschen registriert. Die kulurelle Vielfalt Hue's scheint unermesslich. Neben der vielen Sehenswuerdigkeiten gibt es auch jede Menge Kunstgalerien und es scheint bestimmt keine Langeweile aufzukommen. Hue konnte sich einen gewissen Kleinstadtcharakter bewahren und man merkt es auch an der Freundlichkeit, die hier nicht zu klein geschrieben wird. Das Gemaehliche Wesen, es scheint alles ein wenig langsamer zu laufen, der Stadt hat mich ganz klar ueberzeugt.

Nach einem herrlich entspannenden Tag, ich hab auch schon ein Kaffehaus (die haben lecker kuchen) entdecken koennen, stuertzte ich mich ins Nachtleben der ueberaus charmanten Stadt. Das einzige Problem in Hue ist, dass einfach zu viele Touristen hier sind, aufgefallen ist mir das erst als ich Abend etwas Essbares finden wollte. Ganze Bereiche, vor allem die Restaurants und Bars, sind voll mit Touris und so hat man manchmal das Gefuehl als sei man irgendwo in Europa.

Gleucklich, ich hatte ein fantastisches Huenchen suess sauer verspeist, konnte ich meinen Augen nicht trauen, denn keine 2 Meter von meinem Tisch entfernt winkten mir Stine und Janus zu. Meine daenischen Freunde, die ich schon des oefteren verabschiedet hab, freuten sich genauso ueber das Wiedersehen wie ich. Sie waren schon laenger hier und es war ihr letzter Abend. Witzig, denn die beiden kamen gerade vom Internetcafe, Stine die auch Deutsch spricht hatte mir gerade einen Eintrag ins Weblog verpasst und keine 10 Minuten spaeter traffen wir uns. Stine, ist Optikerin und hat einige Zeit in Deutschland gelebt und Janus, ein aenlicher Tolpatsch und Chaot wie ich einer bin, hatten noch nix gegessen und so gesellten sie sich zu mir. Wir hatten viel zu erzaehlen und gingen schliesslich zum erneuten Abschied auf ein Bier in die DMZ Bar. Es war wirklich klasse und der erneute Abschied viel uns allen schwer.

PS.:
Hilfe meine Fotos sind im Aparat gefangen, ich konnte leider immer noch keinen Pc finden der die Fotos zu befreien vermochte.

Stine und Janus - obwohl wir uns so oft getroffen haben, hab ich es nicht geschafft ein besseres Foto zu machen

Stine und Janus - obwohl wir uns so oft getroffen haben, hab ich es nicht geschafft ein besseres Foto zu machen

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich ist es soweit...ich kann die Ketten des Alltags sprengen und mich auf eine wundersame Reise begeben. Meine Ziele stehen fest, doch bin ich mir sicher dass sich der eine oder andere spontane Abstecher ergeben wird. Abseits der Touristenpfade, wenn moeglich, mache ich mich auf um mehr als nur an der Oberflaeche zu kratzen. Ich will tiefer gehen und Land und Leute und die Lebensart entdecken und erleben. Ein wager Plan: Osterreich-Thailand-Vietnam-Oesterreich-Indien
Details:
Aufbruch: 30.09.2006
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 30.11.2006
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
helli l berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.