on the road......
Siem Reap - talk, talk, talk
13.11.2006
Eigentlich sollte ich mich schon auf Erkundungstour im Angkor Wat begeben. Gestern hatte ich ein Motorradtaxi gebucht, dass mich durch die mystische Welt vergangener Dekaden chauffieren sollte. Zu einem stolzen Preis, versteht sich von selbst, versprach mir der junge Mann mich nicht nur von einem Tempel zum nächsten zu bringen, darüber hinaus sollte ich, sein Englisch war echt gut, mehr über die Geschichte und Kultur erfahren. Am Morgen stand dann sein kleiner Bruder vor mir, Englisch ist nicht gerade seine Stärke, und erklärte mir dass sein Bruder wie jeden Tag arbeiten muss. Geschickt eingefädelt, der Preis war zwar durch diesen Umstand ein wenig zu drücken, doch die Abhängigkeit eines motorisierten Vehikels, allein durfte man sich kein Motorrad ausleihen, schien plötzlich wenig lukrativ zu sein und so lehnte ich die Dienste vorerst ab.
Inzwischen bin ich ins Garden Village umgezogen und konnte dort, im Gegensatz zum Guesthouse in Phnom Penh, jede Menge netter Leute treffen. Wie viele Menschen und verschiedene Nationalitäten kann man an einem Tag kennen lernen? Die Frage kann ich leider auch nicht beantworten, da man schnell den Überblick verliert. Im Laufe des Tages hab ich mir den Mund fusselig geredet und bin von einem Lokal zum anderen gewandert, die Varianz und Vielschichtigkeit meiner Gesprächspartner war beeindruckend.
Da ich ein wenig krank bin, bei näherer Betrachtung brühte ich eigentlich immer irgendwas aus, hab ich die Option den Angkor Wat mit dem Fahrrad zu erleben eigentlich ausgeschlossen. Back in the sattel...mmhhh sehr verlockend...darüber hinaus traue ich den meisten Fahrern ohnehin nicht über den Weg. Natürlich haben alle Fahrer gemeint, dass der Weg mit dem Rad viel zu weit und zu beschwerlich sei, doch die Vorstellung auf einem Moped an den schönsten Plätzen vorbei zu rauschen und den Launen der Fahrer ausgeliefert zu sein hat mir die Entscheidung schlussendlich ziemlich leicht gemacht.
Während ich darauf wartete Zugang zum Gratis Internet, die zwei trägen PC`s waren rund um die Uhr besetzt, in meinem Guesthouse zu bekommen, kam ich mit einer netten Schweizerin ins Gespräch. Sie hatte schon 2 Tage mit dem Rad im Angkor Wat verbracht und meinte, dass es zwar recht weit ist aber grundsätzlich kein Problem ist dorthin zu strampeln. Netterweise erklärte sie sich bereit mir am morgigen Tag den Weg zu zeigen.
Ein gemütlich entspannter Abend in den schmuddeligen Gassen von Siem Reap, zusammen mit Tati, die morgen leider schon wieder weiter fährt um 10 Tage in einem Schweigekloster die Grenzen des menschlichen Geistes auszutesten, hat mich wiedermal ziemlich lange wach gehalten. Man lernt in Laufe seiner Reise die verschiedensten Menschen kennen und trotz der kurzen Zeit kann man so manchen in sein Herz schliessen, es fällt schwer immer wieder goodbye zu sagen, doch nimmt man von jedem ein Stück auf seine weitere Reise mit und dank der modernen Technologie kann man zumindest elektronisch den Kontakt aufrecht erhalten.
Aufbruch: | 30.09.2006 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 30.11.2006 |
Thailand
Kambodscha