on the road......

Reisezeit: September - November 2006  |  von helli l

Saigon - alte und neue Gesichter

Die Vernunft hat gesiegt, angesichts meiner sonst so typischen Leitsinnigkeit habe ich die Motorradtour mit Nam in den Wind geschossen und die Fahrt mit dem Bus bestaetigt. UND NUN?

Auf dem Rueckweg ins Hotel entdeckte ich eine Filiale der Vietnam Airlines, irgendwie erinnerte ich mich an das Gespraech mit dem Schweizer im doc let resort, der mir waermstens empfohlen hat nach phu quoc zu jetten, da es dort anscheinend atemberaubend schoen sein soll.
Why not. Nach der Regenpleite koennte ich ein paar Sonnenstrahlen gut gebrauchen. Ich huepfte die Stufen empor und 2 Minuten spaeter war ich stolzer Besitzer eines Ticket"s nach phu quoc island, yeah.

Doch zuerst gings mit dem Bus nach Saigon, hoffentlich nicht wieder eine Horrorfahrt wie das letzte mal? Diesmal habe ich auf die Dienste des Open Tour verzichtet, die Alternative war ein privates Unternehmen und vom Preis her schien kein Unterschied zu sein.

Ohne jedliche Erwartungen betrat ich mein Schlafquartier, es stand mir wieder mal eine 10 stuendige Reise bevor. Zu meiner Verwunderung blickte ich auf einen mehr als sauberen und nagelneuen Innenraum eines von aussen unscheinbar wirkenden Gefaehrts.Bunte Stimmungslichter, angenehme fernoestliche Klaenge und die Tatsache dass der Platz neben mir frei blieb begleiteten mich in die hereinbrechende Nacht.

Trotz des unerhofften Komforts, machte ich kaum ein Auge zu, Helli - Schlaf - Bus bilden nicht wirklich eine wirksame Mischung.

29.10.2006

Als ich ploetzliche aufwachte, war der Bus bereits leer. Es war 5 uhr morgends, eigentlich sollten wir so gegen 7 eintrudeln, doch wir waren bereits DA. Eindeutig, denn einige Haende fummelten gerade an meinem Rucksack, der lieblos auf den Gehsteig plaziert wurde, herum. Stuermender Weise, unglaublich wie schnell ich wach war, schnappte ich mir meinen Kleidersack und wollt nur noch auf und davon. Starr vor Schreck, bei naeherer Betrachtung waren die dunklen Schatten um einiges beaengstigender, war ich im ersten Moment wie gelaehmt. Die grimmigen Zeitgenossen schauten mir noch eine ganze Weile hinterher, als ich die dunkle Seitenstrasse verliess.

Auf der Suche nach etwas Essbarem passierte ich einen grossen Park, unter den vielen fruehmorgendlichen sportwuetenden Einheimischen fuehlte ich mich wieder sicher. Selbst in einer Metropole wie Saigon schien nicht wirklich etwas geeignetes zu dieser fruehen Stunde geoeffnet zu haben. Dem Kollaps nahe, so ein Rucksack kann mit der Zeit recht schwer werden, liess ich mich von einem Motorradtaxi an einem Cafe/Restaurant absetzen.

Dort erwarteten mich bereits Tische voll mit den Ueberbleibseln der vergangenen Partynacht. Die Landung auf einem Tisch mit 3 vietnamesischen Maedchen, 1 Australier und 1 Kanadier schien recht unterhaltsam zu werden. Die schraege Runde schien noch voll in Partylaune zu sein und so liess ich mich gerne anstecken.

Nach unbestimmter Zeit, wir hatten alle eigentlich nicht geschlafen, stapften wir in die Wohnung von Loi. Schicksal oder Zufall, auf dem Weg dorthin, hab ich Tati, die Wahlinderin aus Sapa, wiedergetroffen. Leider ging ihr Bus in Richtung Mekong Delta bereits in ein paar Minuten. Eine stuermische Begruessung, ein paar hektische Worte und ein trauriger Abschied, mehr Zeit blieb leider nicht.

In der Wohnung von Loi konnte ich eine heisse Dusche nehmen und mich noch ein paar Stunden aufs Ohr hauen, echt nett die Leute hier in Vietnam.

Augen auf Schlafmuetze. Wie spaet ist es? Verwirrender- und halb schlafenderweise konnte ich die Zeit auf meiner Armbanduhr nicht wirklich erkennen. Es ist 12 Uhr, mein Flieger geht um 12:50. OH GOTT, 12 Uhr. Ich sollte eigentlich gerade einchecken. Waehrend die anderen noch schliefen, stopelterte ich die 5 Stockwerke auf die Strasse und schien irgendwie immer noch zu schlafen.

Einige Sekunden spaeter sass ich bereits auf einem Motorrad in Richtung Flughafen. Doch die Zeit schien gegen mich zu arbeiten, denn 10 Minuten vor dem Start war noch nichts flughafenaehnliches zu sehen. Erstaunlicherweise blieb ich ziemlich ruhig, schliesslich konnte ich die Zeit ja nicht anhalten.

5 Minuten spaeter stand ich am Check in schalter, mittlerweilen war es bereits 12:45, und die freundliche Dame erklaerte mir dass der Flieger 1 Stunde Verspaetung hat. Gott sei dank.

Nach einem spektakulaeren Flug ueber das Mekong Delta, wir flogen ziemlich tief, mit Fensterplatz konnte ich die herrliche Landschaft geniessen, war ich endlich an meinem Ziel angekommen. PHU QUOC Island, liegt im thailaendischen Golf und ist im Bereich des westlichen Endes des Mekong Deltas.

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich ist es soweit...ich kann die Ketten des Alltags sprengen und mich auf eine wundersame Reise begeben. Meine Ziele stehen fest, doch bin ich mir sicher dass sich der eine oder andere spontane Abstecher ergeben wird. Abseits der Touristenpfade, wenn moeglich, mache ich mich auf um mehr als nur an der Oberflaeche zu kratzen. Ich will tiefer gehen und Land und Leute und die Lebensart entdecken und erleben. Ein wager Plan: Osterreich-Thailand-Vietnam-Oesterreich-Indien
Details:
Aufbruch: 30.09.2006
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 30.11.2006
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
helli l berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.