on the road......

Reisezeit: September - November 2006  |  von helli l

Saigon - back to the traffic hell: kann mal jemand das Licht anmachen

07.11.2006

Nachdem ich gestern so zufrieden mit Tuan war hab ich ihn auch fuer den heutigen Besuch der Cu Chi Tunnels engagiert. Die absolute Horrorvorstellung in einem Touristenbus mit ca. 15 - 30 Schaulustigen anzurollen und wie Vieh durch die Gegend gescheucht zu werden, sind mir die 10 Dollar extra ohne Frage wert.

Waehrend der normale Touristenbus ohne zu halten straight on zu seinem Ziel gelangt, konnte ich schon auf der Fahrt dort hin jede Menge neuer Eindruecke gewinnen. Es ist wirklich aufregend durch Saigon zu kurven, wenn man einmal blinzelt hat man schon etwas Spannendes verpasst. Natuerlich gab mir Tuan wiedermal massig Infos ueber Stadt und Leute und wir blieben immer wieder, aufgrund der langen Strecke und einiger kurzer Regenschauer, stehen um zu rasten und bei einem erfrischenden Getraenk ein wenig zu plaudern.

Vorbei an Schattenboxern, seltsamen Brunnen, lustigen Bauchlaeden, im dichten Wahnsinn der hier als Verkehr bezeichnet wird, ueber eine Reispapiergewinnungsstaette, diesmal noch authentischer als im Mekong, einer Rubbertreefarm und weite Ausblicke auf die zeitlosen Reisfelder erreichten wir nach einiger Zeit die so beruehmten Cu Chi Tunnels. Schon beim Betreten des Gelaendes war auf den ersten Blick zu erkennen, dass ich nicht der einzige war, der die Idee hatte sich hier umzuschauen. Die endlosen Busschlangen spuckten immer mehr Touristen aus und das Szenario glich dem hektischen Treiben in einem Ameisenhaufen.

Rush hour, doch ich hatte ja Zeit und so hab ich mich erstmals in ein schattiges Plaetzchen begeben um ein bisschen zu relaxen. Als der erste Ansturm abflaute, nach Verfolgung des interessanten Vorbereitungsfilms, hab ich mich auch auf Erkundungstour begeben. Wenn ich etwas mehr erfahren wollte hab ich mich einfach zu einer der Touristengruppen dazu gestellt um den Erklaerungen zu lauschen und wenn es irgendwo zu voll wurde bin ich ausgewichen oder hab mich ausgeruht, ansonsten konnte ich das grosse Gelaende weitgehend auf eigene Faust in einem gemuetlichen Tempo ausforschen.

meint der etwa mich

meint der etwa mich

Die Cu Chi Tunnels, ein gewaltiges Netz an unterirdischen Wegen, Bunkern und Gruben haben das Vordringen der Amerikaner in diesem Gebiet unmgemein erschwert und waren gleichzeitig von hoechster strategischer Wichtigkeit fuer die Vietkong. Die ein oder andere barbarische Falle und die Tatsache das die sehr beengten Eingaenge schlichtweg zu klein waren, haben ihren Teil dazu beigetragen die Einnehmung dieser Festung schier unmoeglich zu gestalten.
Schlafstaetten, Kueche und sogar Krankenstationen wurden von den unermuedlichen Maulwuerfen mit viel Schweiss in die Erde gebuddelt. Die Tunnelbewohner mussten oft mehrere Wochen, unter schwersten Bedingungen, im Untergrund ausharren und selbst der Einsatz toxischer Waffen und Bomben vermochte den Widerstand nicht zu brechen. Ein besonders ausgekluegeltes System, dessen Funktionalitaet und Effizienz ausser Frage steht machen die Tunnel schon lange zu einer legendaeren Attraktion.

be aware

be aware

Wer es sich zutraute konnte selbst in eine der Schaechte kraxeln um auf den Spuren der damaligen Zeit zu wandeln. Es war sehr aufregend durch die dunklen und staubigen Stollen zu kriechen, wobei zu sagen ist, dass die fuehr Touristen zugaenglichen Teile laengst an westliche Beduerfnisse angepasst sind und somit konnte man sich nur im begrenzten Ausmass vorstellen wie schwer die Fortbewegung damals wirklich gefallen ist.

auf den Weg in den Tunnel

auf den Weg in den Tunnel

Saigon im Eiltempo, ich hab verdammt viel gesehen und irgendwann ist es einfach too much. Bei einem der vielen lebendigen Buchhandlungen, die manchmal einfach so beim Fenster hereinschneien, haben ich mir ein neues Buch, how to be good, besorgt um im nahegelegenen Park noch ein bisschen zu entspannen.

Auf dem Ben Than Market, einer der groessten Maerkte im Land, hab ich dann noch meine verbliebenen Dong in Souveniers umgesetzt und mich durch die lokale Spezialitaetenwelt durchgeschlemmt.

man kann so ziemlich alles auf den Strassen kaufen

man kann so ziemlich alles auf den Strassen kaufen

Nachdem ich am Abend, ich hab ein paar nette Leute kennengelernt, doch ein wenig im Saigoner Nachtleben versumpft bin, scheinen die 4 Stunden Schlaf bei weitem nicht ausgereicht zu haben. Was soll's in wenigen Stunden geht mein Bus in Richtung Kambodscha und im Bus werd ich den verpassten Schlaf aufholen.

Wuenscht mir Glueck, hoffentlich bleibe ich nicht in der Grauzone zwischen Vietnam und Kambodscha, ohne das eine noch das andere Visum, stecken.

gruesse ins kalte Europa

PS.:

Mein E-mail account hat seit laengerem einen Streikposten errichtet und so ist es mir nicht moeglich auf eure Nachrichten zu antworten, ich hol das nach sobald es wieder funktioniert

Mum und Tina, GUTE BESSERUNG! Gruesse an alle
AdventureLeisi, wenn du weiterhin so fleissig in mein Guestbook kritzelst winkt ein Treuegeschenk...Eine Frau kann ich dir leider nicht mitbringen

fahrende Snackbar

fahrende Snackbar

© helli l, 2006
Du bist hier : Startseite Asien Vietnam kann mal jemand das Licht anmachen
Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich ist es soweit...ich kann die Ketten des Alltags sprengen und mich auf eine wundersame Reise begeben. Meine Ziele stehen fest, doch bin ich mir sicher dass sich der eine oder andere spontane Abstecher ergeben wird. Abseits der Touristenpfade, wenn moeglich, mache ich mich auf um mehr als nur an der Oberflaeche zu kratzen. Ich will tiefer gehen und Land und Leute und die Lebensart entdecken und erleben. Ein wager Plan: Osterreich-Thailand-Vietnam-Oesterreich-Indien
Details:
Aufbruch: 30.09.2006
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 30.11.2006
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
helli l berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.