on the road......
Hue - ein Backofen der kulturellen Vielfalt: this is absolutley my city
winke winke aus der Ferne,
Mittlerweilen bin ich schon in Da Nang (Kueste) Es gibt jedoch noch einiges von meinem letzten Tag in Hue zu berichten.
17.10.2006
Nach den Anstrengungen des gestrigen Tages wollte ich endlich mal so richtig chillen, meine Wahl fiel auf das ein bisschen ausserhalb gelegene Thanh Tan. Heisse Quellen und ein Wasserpark sollten mir die notwendige Erholung bescheren. Wiedereinmal charterte ich ein Motorrad mit Fahrer, ich kann es einfach nicht lassen, doch es war notwendig da ich keine 34 km mit dem Rad strampeln. Immerhin stand heute mal ein bisschen relaxen auf dem Programm.
Nuan mein Fahrer, die vietnamesische Antwort auf Speedy Gonzales, raste mit einem Affentempo den Highway entlang. Der verwirrte Mann der im Schlafanzug mit einer Weihnachtsmannmuetze und einem Schirm bewaffnet (der Inzinger Rudl is ein kleiner Fisch dagegen) umherirrte konnte gerade noch den Fahrstreifen wechseln Trotz der Tatsache das Nuan seit 36 Jahren, ohne Unfall, im Geschaeft ist liessen mich bei seinen oft waghalsigen Einlagen nicht aufatmen. Nach jedem Stunt, Hollywood wir kommen, grinste er und wartete auf mein staundendes Gesicht.
Trotz der Raserei bin ich sehr zufrieden gewesen, da er mir allerhand ueber die Region erzaehlt hat und vor allem oftmals stehengeblieben ist um mir die interessantesten Dinge zu zeigen. Ein Highlight war ein kleiner Markt ausserhalb der Stadt. Es war aeusserst spannend das Treiben zu beobachten. Eh ich mich versah hatte ich schon zwei lebendige Enten in der Hand und befand mich mitten in den Preisverhandlungen. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, ich war mit der Situation ein wenig ueberfordert, handelte ich einen sagenhaften Preis von 25.000 dong pro Ente (ca. Euro 1.25) heraus.
Natuerlich konnten die beiden Enten nicht mit ins Spa, schliesslich kann ich nicht jeden einladen. Die Badehose ausgepackt stuerzte ich mich ins Vergnuegen, doch die meisten Becken waren geschlossen, da ja Winter ist. So blieb nur ein Pool mit mittelmaessigen Rutschen und die heissen Quellen. Eigentlich pervers bei einer solchen Hitze in 36 - 60 Grad heisses Wasser zu springen. Aber da der Fluss voll mit Menschen war, entschied ich mich es wenigstens aus zu probieren. Welch eine Erleichterung, mein gesamter Koerper schien sofort auf das Chill-Programm um zu schalten.
Die Anlage war in mehrere Bereiche eingeteilt, wobei sich die Temperatur von 36 - 60 Grad (fuer alle die es "durch" bevorzugen)erhoehte. 100 Grad brodelndes Wasser gab es dann am Ende zu bestaunen. Meine Badegenossen waren alle recht neugierig, immerhin war ich der einzige Tourist, und so wurde ich mit tausend Fragen bombardiert. Schliesslich kam ich mit einer jungen Vietnaesin ins Gespraech und wie sich zeigte war sie Kunstlektorin an einer der hiesigen privaten Universitaeten. Es war total aufregend und spannend, da in mir ja auch ein Kuenstlerherz schlaegt, sich mit der ueberaus sympathischen Frau zu unterhalten. Vinh und ich plapperten nun stundenlang ueber Vietnam, meine Reise und natuerlich ueber Kunst und Krempl. Sie hat mich sogar in ihre Universitaet eingeladen um mir hautnah die vietnamesiche Kunst naeher zu bringen. Leider sind zur Zeit Pruefungen und eine Moeglichkeit der Einladung zu folgen besteht erst in einer Woche. Wer weiss, vielleicht werde ich bevor ich nach Nha trang weiter fahre, noch eine (oder mehrere) Tage in Hue verbringen. Immerhin ist das die bisher interessanteste und ueberhaupt aller beste Stadt die ich bisher besucht habe. Nach ca. 4 Stunden hievte ich meinen mittlerweilen verschrumpelten Kadaver aus der warmen Bruehe und machte mich auf den Rueckweg, denn am Nachmittag stand wieder Action auf dem Programm. Leider Gottes hatte ich meine Kamera im Hotelsave verstaut, aus Angst sie koennte mir gestohlen werden und so blieben jede Menge Fotos nur verpuffende Gedankenbilder.
Am Nachmittag war wieder *ich kaempf mich mit einem uralten Rad durch Vietnams Verkehr* angesagt. Ich zischte bei einigen Pagoden, nichts erwaehnenswaertes, und Kunstgalerien vorbei um schliesslich am Dong Ba Market auf neue Eindruecke zu treffen. Der Markt war echt sehenswert. Die dicht aneinander gepressten, in die Hoehe schiessenden Staende zogen sich ziemlich weit. Es gab so ziemlich alles und noch viel mehr, seltsame Speisen Gefaesse und Dinge aller Art, und so kam ich aus dem Staunen fast nicht mehr heraus. Mit Fotografieren war leider nix, jedesmal wenn ich die Kamera ausgepackt habe blickte ich in kopfschuettelnde Gesichter. Also hab ich mein Baby dann zum schlafen in die Tasche gelegt.
der Parfuemfluss, der seinen Namen eigentlich gar nicht verdient hat
die Bewohner des Parfuemflusses
Am spaeten Nachmittag schlenderte ich dann durch die vielen Parks, die mit den schoensten Statuen und Skulpturen verziert waren. Hue ist echt ein Traum. Zum Abendessen gabs dann die vietnamesische Variante des sonst mexikanischen Tacos. Reispapier, Schweinfleisch und Gemuese konnte man selber wutzeln um die Rolle dann mit einem Gedicht von einem feurigen Erdnussdip zu vereinen. Als Vorspeise gabs eine lokale Spezialitaet, banh khoai = Art Pfandkuchen gefuellt mit Gemuese, Huehnerfleisch, Garnelen, gruenen Bananen uvm, auch sehr lecker.
Sodala meine Weblogstunde ist nun vorbei, da mein Magen knurrt und ich mich auch in da nang nach lokalen Koestlichkeiten umsehen will.
schoene Gruesse in die Heimat
helliL
eine der abgefahrenen Skulpturen in Hue
Aufbruch: | 30.09.2006 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 30.11.2006 |
Thailand
Kambodscha