on the road......
S(aukalt)A(ber)P(raktisch)A(ngenehm)
09.10.2006
Erstmal brrrr aus dem hohen Norden Vietnams, mir gehts wahrscheinlich gleich (kalt) wie euch. Natuerlich ist der Weg nach Sapa nicht ohne weitere Zwischenfaelle verlaufen und so bleibt mein Reisebericht auch weiterhin spannend.
Nachdem ich mich in der Toilette eines Internetcafes gewaschen und umgezogen hatte konnte meiner Weiterfahrt nach Sapa nichts mehr im Wege stehen. Im Tamarindcafe (handspan office)angekommen wollte ich gerade mein Gepaeck abholen, da traf ich Stine und Janus, die netten Daenen von der Ha long bay, die gerade ein Wasser schluerften. Die beiden hatten eine weitere Tour nach Sapa gebucht und baten mich an ihren Tisch, doch ich war in Eile da ich rechtzeitig am Bahnhof sein wollte. Waehrend ich mein Gepaeck holte hat Janus es mit links organisiert, dass ich im Bus mit ihnen (gratis) zum Bahnhof fahren konnte.
Nach der kurzen Fahrt zum Bahnhof stuermte ich in die Halle und konnte es kaum erwarten weiter zu jetten. Doch KatastrophenHelli kam nicht durch die Kontrolle, da das Ticketoffice vergessen hatte ihm das Ticket mitzugeben. Es war einzig und allein der Reservierungsschein fuer die Kabine den ich in Haenden hielt. Ich hatte keine Chance durch die Kontrolle zu gelangen und als ich der Resignation schon fast verfallen war, tauchte aus Nichts ploetzlich ein kleiner Junge auf, haspelte irgendwas wie I help you und zischte mit meinem Reservierungsschein auf und davon. Und jetzt??? Ich stand nun inmitten der Bahnhofshalle und hatte rein gar nichts mehr, die Frage wie ich mich in dem Moment fuehlte ist wohl ueberfluessig. Um mich von dem Schock zu erholen, ich stand ca. 20 min wie versteinert auf dem gleichen Fleck, kaufte ich mir ein Paeckchen Oreo's. Die Oreo's wuerden all meine Sorgen vertreiben und mir ein angenehmes Gefuehl verschaffen. So schnell wie er verschwunden war tauchte der Junge wieder auf und hatte tatsaechlich mein Ticket besorgt. Zum Dank gab ich ihm etwas Geld und er freute sich als habe er im Lotto gewonnen.
Erleichtert konnte ich nun meine Kabine in Augenschein nehmen und traff dabei auf Tuo, ein vietnamesiches Maedchen das als Guide fuer Handspan arbeitet. Es entflammte eine ueberaus nette und unterhaltsame Konversation und ich konnte auch weiterhin mein englisch aufpimpen. Auf dem Weg zum WC traf ich dann zufaellig auf das slowenische Paerchen, welches ich an meinem ersten Tag in Hanoi kennengelernt habe. Wir hatten uns viel zu erzaehlen und haben beschlossen dass wir in Sapa zusammen eine Tour starten werden. Es war mittlerweilen ziemlich spaet, doch der Abend schien nicht enden zu wollen, so schaute ich bei Stine und Janus noch auf ein Gute Nacht Bier vorbei.
Von der zehnstuendigen Zugfahrt hab ich ansonsten nicht viel mitbekommen, da ich in dem schmalen Zugbett ueberraschend gut geschlafen habe. In Lao Cai erwartete uns bereits ein nasskalter Mix aus Wolken und Regen. Nun sollte es mit dem Bus weiter nach Sapa gehen, doch da hat das *ichverliereundvergesseallmeinesachenSyndrom* erstmals auch in Vietnam zugeschlagen. Ich, es war nur eine Frage der Zeit, habe mein Busticket irgendwo angebaut und hatte nun keine Ahnung wie ich zu einem neuen kommen sollte. Ohne Plan B wuerde es schwierig werden, doch wie schon so oft lies Hilfe nicht lange auf sich warten. Tuo, die ich am Abend zuvor in meinem Abteil kennenlernen durfte verschafft mir die Weiterfahrt im Monkeybus, keine Ahnung warum er diesen Namen hatte.
Der glueckliche Umstand sofort eine Absteige fuer nicht Nacht gefunden zu haben befluegelte mich ein Stunde nach dem ich angekommen war bereits eine 6 stuendige Wanderung in ein Minderheitendorf in Angriff zu nehmen. Waehrend der kurzen Wartezeit auf unseren Guide konnte ich erstmals die ueberaus niedlichen Hmong Maedchen der Umgebung entdecken. Es war ein buntes Knauel kleiner aufgedrehter Maedchen, die in perfektem Englisch alle moeglichen Fragen stellten und versuchten ihre selbshergestellen Sachen zu verkaufen.
die beeindruckende Landschaft Sapa's
Zusammen mit Tas einer Amerikanerin und Do unserem Guide (Hmong Maedchen) tauchten wir im Regenschauer und von Nebelschwaben umgarnt in eine Welt voll ueppigen Gruen und atemberaubender Schoenheit. Schnell stellte sich heraus, dass wir nicht die einzigen waren die sich, trotz des schlechten Wetters, auf Entdecksungsreise begaben. Eine endlose Schlange von Touristen bannte sich den Weg ueber schlammige Haenge, enge Pfade und reisende Baeche. Es war wirklich sehr amuesant den, staendig im Schlamm ausrutschenden, Touristen zu begegnen, wobei auch ich einer dieser war. Unsere staendigen Wegbegleiter waren die kleinen quirligen Hmong Maedchen, die weiterhin neugierig und verkaufstuechtig zugleich um uns herumtanzten. Einige von Ihnen flechteten auch lustige Tiere aus Grashalmen oder schenkten uns Blumen. Natuerlich bin ich auch wieder ueber Stine, Janus und Tuo gestolpert. Ich weiss nicht wie oft wir uns noch verabschieden werden und uns Glueck fuer den restlichen Urlaub wuenschen.
Tas, To (Guide) und meine Wenigkeit
Je weiter wir vordrangen um so mehr Einheimische, eigentlich nur weiblicher Natur, (Hmong People) liefen uns ueber den Weg. Sie waren alle ueberaus freundlich jedoch begegneten sie uns mit einem wahren Verkaufswahn. Buy this from me....den Satz hoerte ich alle paar Schritte....Man muss dazu sagen, dass die Minderheiten in dieser Region unvorstellbar arm sind und so ueberfiel mich eine seltsame Traurigkeit, besonders nachdem ich die Schule und vor allem das Krankenhaus gesehen habe. Waehrend des Essens schien eine wahre Flut von Hmong Frauen auf uns zu treffen. Man wurde regelrecht belagert, jedoch wie gesagt waren sie alle immer ueberaus freundlich. Viele Souveniers fuer euch hab ich bereits besorgt, da ich, vor allem den kleinen Energiebuendeln, nicht immer ein NO, thank you entgegnen konnte. Diese Tour war eine ueberaus beeindruckende Erfahrung fuer mich, die ich nicht so schnell vergessen werde und jedem der nach Sapa faehrt empfehlen kann.
So, meine lieben Freunde und jetzt werde ich, nachdem ich mich zuvor in den Nebelschwaben von Sapa verloren habe (man sieht keine 2 Meter weit), total uebermuedet ins Bett fallen.
I'am still missing all of you.
helliL
PS> eine Tafel Schokolade hier kostet mehr als ein Essen inkl. Bier, echt schraeg!
Der Ansturm
erschreckend aber real das einzige Krankenhaus weit und breit
Aufbruch: | 30.09.2006 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 30.11.2006 |
Thailand
Kambodscha