on the road......

Reisezeit: September - November 2006  |  von helli l

Hue - ein Backofen der kulturellen Vielfalt: es gibt ja so viel zu sehen

meine freunde.............

Nach einem mehr als anstrengenden Tag, Einzelheiten folgen, sitz ich in einem Internetcafe um weiterhin mein geliebtes Weblog zu fuettern. Gerade in dieser Sekunde werde ich vom Crazy Frog (Jamba Unding), der lauthals aus den Boxen schreit, an die Grenzen meiner nervlichen Belastung getrieben. So er scheint nun weitergehuepft zu sein, also denne:

16.10.2006
Heute hat es in Hue geschneit und so fuehle ich mich fast wie zu Hause. Da mir das sowieso niemand abkauft, hier die Wahrheit:
Wie schon gestern war das Wetter unglaublich schoen und von Regen keine Spur, das hab ich spaetestens gemerkt als mir, ich hatte gerade das Hotel verlassen, der Schweiss erneut wie in Baechen herunter gelaufen ist. Anmerkung: Es ist gerade Winter in dieser Region, von kalten Fuessen jedoch keine Spur.

Da ich hart im Nehmen bin und absolut keine Lust habe allein mit einem motorisierten Gefaehrt durch den vietnamesischen Verkehr zu irren, bin ich nun mit dem Fahrrad auf Erkundungstour.

Meine erste Station am heutigen Tag war die Zitadelle Hue's. Ich war absolut begeistert. Rund um die Kaiserstadt (Zentrum der Zitadelle) fand ich jede Menge Gruenflaechen und schoen angelegte Gaerten, die nach einer sofortigen Rast verlangten. Doch der Tag war noch jung und so spazierte ich erstmal in die Kaiserstadt. Dort erwartete mich eine Fuelle von prunkvollen Tempeln, Palaesten und wunderschoene Gartenanlagen. Darueber hinaus gab es einige Ruinen und der gesamte Komplex wies einige Baustellen auf, da das krisengeschuettelte Hue immer wieder von allerei Wind und Wetterkatastropfen heimgesucht wird, befindet sich das Kulturerbe in staendiger Restauration.

Der imposante Flaggenturm steht dem Eingang zur Kaiserstadt vor

Der imposante Flaggenturm steht dem Eingang zur Kaiserstadt vor

der prunkvolle Thai Hoa Palace

der prunkvolle Thai Hoa Palace

Mein Weg fuhrte mich ueber den Thai Hoa Palast zum kaiserlichen Duyet thi duong Theater, das im Glanz heller Lampen besonders hervorstach und ueber zahlreiche Ruinen schlussendlich zum Eingang der verbotenen Purpurstadt - war frueher als Empfangsort fuer den kaiserlichen Besuch und zur Austragung festlicher Aktivitaeten vorgesehen.

Requisiten des beeindruckenden Theaters

Requisiten des beeindruckenden Theaters

Abseits der ueblichen Wege, das Gebiet wahr ziemlich gross, und Hauptattraktionen, konnte ich immer wieder kleine Oasen der Ruhe und Entspannung entdecken. In Gedanken versunken war es eine willkommene Abwechslung um den Touristenhorden zu entkommen.

ein Quell der Meditation

ein Quell der Meditation

Zusaetzlich konnte man in den kleinen Informations und Museumshaeusern viel ueber das Leben der Kaiser und desen Gefolge erfahren und so verging die Zeit wie im Flug. Voellig verdutzt schaute ich auf die Uhr, es waren tatsaechlich schon an die 4 Stunden vergangen, hoechste Zeit fuer Kaffee und Kuchen

die damaligen Kaiser hatten wohl besonders lange Arme

die damaligen Kaiser hatten wohl besonders lange Arme

Nach meiner, mitterlerweilen wieder regelmaessigen, Nachmittagsstaerkung gings per Fahrrad weiter zum Grab von Khai Dinh, ca. 15km ausserhalb von Hue. In der sengenden Nachmittagshitze radelte, eigentlich hatte ich mir die Beine schon mehr als vertreten, ich die weite Strecke und traff wiedermal auf die Freundlichkeit der lokalen Bevoelkerung.

Der Weg war nicht schwer zu finden, trotzdem fragte ich zwischendurch immer wieder nach, um sicher zu gehen, das ich mich nicht verirrte. Ich war stets am richtigen Weg, mittlerweilen bin ich zu einen ziemlich guten Navigator mutiert, so winkten mich die sypathischen Leute winkten immer wieder durch, als Draufgabe gabs sogar jedesmal eine genaue Ansage der Anzahl der Kilometer bis zu meinem Ziel. Ich kann jedem nur empfehlen nicht staendig Touren zu buchen sondern auch mal auf eigene Faust zu agieren, denn dadurch lernt man Land und Leute am besten kennen. Ausserdem waere ich um viele Eindruecke aermer wenn ich staendig, wie eine Kuh von einer Attraktion zur anderen gescheucht wuerde.

Nassgeschwitzt erreichte ich schliesslich mein Ziel und die beschwerliche Plackerei, ich hatte wieder mal ein abolut veraltetes 0 Gang Rad mit schlechten Bremsen erwischt, hat sich wirklich ausgezahlt. Die mystische Umgebung und die beeindruckende Architektur liessen mich regelrecht erstarren und die 3 prunkvollen Hallen am Gipfel des Grabkomplexes (ueber 130 Stufen zu erreichen) waren echt die Kroenung. Ein Meer aus Keramik- und Glasmosaiken in einem einmaligen Reliefstil schienen die wunderlichsten Geschichten zu erzaehlen. WOW. Leider durfte man in den Hallen nicht fotografieren, man wurde peinlich genau beobachtet. So bleibt dieser atemberaubende Anblick in meiner Erinnerung versunken.

immernochstaun

immernochstaun

Ich habe im Laufe des Tages regelmaessig neue Bekanntschaften gemacht, darunter waren ziemliche viele Nationen vertreten. Es macht Spass so viele verschiedene Menschen kennen zu lernen, doch leider fehlt oft die Zeit sich naeher mit ihnen an zufreunden.

Bevor ich es vergesse, heute war ich wirklich in einen Gasthaus der besonderen Art. Das Bun Bo Hue hat wirklich einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Nach dem Motto Gegessen wird, was auf den Tisch kommt, gab es nur ein Gericht das einem unvermittelt auf den Tisch gestellt wurde. Ein bisschen verwirrt und aufgrund des optischen Reizes hab ich schliesslich doch zugeschlagen. Es war mitunter eines der besten, und vor allem fuer Hue typischen, Gerichte die ich bisher geniessen durfte. Mit 10.000 dong (ca. 0.5 Euro) mehr als spottbillig. Wie ich feststellen konnte gibt es unzaehlige Bun bo hue's, wo es am besten schmeckt muss man selbst herausfinden.
Nach einem anstrengenden Tag werde ich morgen wohl ein bisschen ausspannen und freu mich schon auf neue Abenteuer.

Ich schicke die besten Gruesse in die Heimat und schlafe waehrend dem Schreiben schon fast weg.

helliL

PS.:
*schnarch*

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich ist es soweit...ich kann die Ketten des Alltags sprengen und mich auf eine wundersame Reise begeben. Meine Ziele stehen fest, doch bin ich mir sicher dass sich der eine oder andere spontane Abstecher ergeben wird. Abseits der Touristenpfade, wenn moeglich, mache ich mich auf um mehr als nur an der Oberflaeche zu kratzen. Ich will tiefer gehen und Land und Leute und die Lebensart entdecken und erleben. Ein wager Plan: Osterreich-Thailand-Vietnam-Oesterreich-Indien
Details:
Aufbruch: 30.09.2006
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 30.11.2006
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
helli l berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.