Südostasien 2011

Reisezeit: März - Juli 2011  |  von Malou und Annina

Kambodscha: Modulkiri - Sen Monorom

Nach einer kurzweiligen Fahrt kamen wir in Sen Monorom, der Hauptstadt der Provinz Mondulkiri an. Stadt ist auch hier uebertrieben. Der Ort besteht aus ein paar Haeusern an ca. drei groesseren Strassen und einem Markt, hier aus Wellblechhaeusern. Irgendwie haben wir manchmal ein bisschen das Gefuehl in Afrika gelandet zu sein. Gerade die Strassen aus roter Erde und die durch die Trockenzeit bedingten Grassteppen bringen uns auf solche Gedanken. Sonst ist Mondulkiri aber eine eher gruene Gegend bestehend aus Pinienwaeldern und Dschungel. Was sehr traurig ist, dass wir während der Busfahrt viele Waldstücke sehen die für Plantagen gerodet werden. Einfach furchtbar doch die Leute hier sehen vor allem den kurzfristigen Profit und nicht die langfristigen Schäden.

Angekommen deponieren wir den Rucksack im Hotel (Rekord, wir sind jetzt bei 5 Dollar pro Zimmer und Nacht angekommen!) und schon gehts los zum "Tour Operator", welcher den Ausflug zum Elephant Valley Project organisiert. Nebst uns sind noch zwei deutsche Jungs, Nico und Mario sowie schon wieder Schweizer, Evelyne und Marc (sogar in Bern lebend) da. Es vergeht keine Minute und unsere Vorfreude kehrt sich in Entaeuschung. Ein Mitarbeiter ist gestorben weshalb die Elephantenstation gerade diese Woche nicht fuer Besucher geoeffnet ist! Ach, wir hatten uns so gefreut und sind schlussendlich auch eigentlich deswegen dorthin gefahren! Na ja so schauen wir halt, was wir stattdessen am naechsten Tag machen wollen. Das Angebot beinhaltet hauptsaechlich Trekkings im Urwald, was besonders Malou erfreut... Trotzdem entschliessen wir uns nach langem diskutieren und abwaegen mit den anderen vier fuer ein eintaegiges Trekking. Wir koennen die Wanderzeit sogar von 6 auf 4 Stunden herunterhandeln

Am naechsten Morgen um 8 Uhr gehts los. Wie? Wir quetschen uns zu 6 in einen kleinen PKW Da es aber nur eine kurze Strecke ist, koennen wir es in diesem Fall mit Humor nehmen.

Unser Guide bringt uns zu einem Dorf eines Pnong-Stammes. Diese leben hauptsaechlich in der Mondulkiri Provinz. Dort sehen wir eines der typischen Haeuser, was hier mal nicht auf Stelzen steht. Danach gehts los, wir wandern einen Weg runter in den Dschungel. So gehts weiter durch den Urwald fuer ca. 2 Std. bis wir zu einem Wasserfall kommen.

Hier schwingen wir uns ins Badeoutfit und machen einen kleinen Schwumm im Becken unter dem Fall. Nach einigem Zoegern kann sich Annina dann sogar ueberwinden auf den Wasserfall hochzuklettern und runterzuspringen. Man was fuer ein Flug, hoeher und laenger als gedacht aber ein Erlebnis mehr!
Unser Guide ist gut vorbereitet und so gibt es nach dem Badespass fuer jeden eine Schale Reis und gaaaanz viele frische Fruechte und sogar ein Guetzi zaubert er noch hervor. Das tut gut, nach der Wanderung! Gerade als wir uns wieder anziehen und zum weitermarschieren bereit machen wollen, beginnt es zu regen. Aber nicht einfach so ein kleiner Regen, nein, riesige Regentropfen fallen runter, so dass wir keine Chance hatten irgendwie trocken zu bleiben. Also wandern wir durchnaesst weiter und nach 10 Minuten wars vorueber. Nun gehts bergauf und unser Guide legt ein ziemliches Tempo vor. Belohnt werden wir aber indem, dass wir frei lebende Affen zu sehen bekommen. Wir haetten sie wahrscheinlich nicht bemerkt aber unser Guide, der jeden Tag im Dschungel umherstreift, sah sie sofort. Echt ein cooles Erlebnis. Froh sind wir aber,als der Guide ploetzlich etwas von Tarantel sagt, es nur die Loecher sind wo sie drin wohnen und nicht wirklich die Spinnen!

So wandern wir also weiter und sind dann doch froh, als unser Fahrer uns mit dem Auto entgegenfaehrt. Auf der Fahrt zurueck machen wir noch bei einer einheimischen Familie Stopp und goennen uns ein Flaeschchen Reiswein mit Honig. Sehr sehr lecker und zum Glueck nicht so stark wie man erzaehlt

Zum Abendessen gibts nochmals ein gemeinsames Znacht, fuer die meisten von uns das hier bekannte Khmer-Barbecue. Dazu wird in der mitte des Tisches so etwas wie ein Grill aufgestellt wo man dann einfach seine Fleischstuecke drauf legt. Eine sehr gesellige Sache!

Typisches Haus der Pnong-Staemme

Typisches Haus der Pnong-Staemme

Aufbruch zum Trekking. Zuerst gings hinunter in den Dschungel bis zum Wasserfall

Aufbruch zum Trekking. Zuerst gings hinunter in den Dschungel bis zum Wasserfall

Unser Grueppchen am Wandern

Unser Grueppchen am Wandern

Malou im Dschungel...

Malou im Dschungel...

...und Annina im Dschungel

...und Annina im Dschungel

Oh da hats mal ein Aeffli erwischt

Oh da hats mal ein Aeffli erwischt

Der Baum hatte schon so ein verrusstes Loch und dieses steckte unser Pnong-Guide dann auch noch in Brand. So ganz hat niemand verstanden aus welchem Grund aber wir glauben sie sammeln so Harz. Auf die Frage ob das denn dem Baum nichts mache meinte er äh nein nein kein problem". ja ja so sind sie im Umgang mit der Natur...

Der Baum hatte schon so ein verrusstes Loch und dieses steckte unser Pnong-Guide dann auch noch in Brand. So ganz hat niemand verstanden aus welchem Grund aber wir glauben sie sammeln so Harz. Auf die Frage ob das denn dem Baum nichts mache meinte er äh nein nein kein problem". ja ja so sind sie im Umgang mit der Natur...

Annina macht sich bereit zum Sprung...

Annina macht sich bereit zum Sprung...

noch mehr dschungel

noch mehr dschungel

Stoesschen auf ein paar Glaeschen Reiswein... Hier mit Evelyne, auch aus Bern

Stoesschen auf ein paar Glaeschen Reiswein... Hier mit Evelyne, auch aus Bern

Das deutsch-schweizerische Khmer-Barbecue

Das deutsch-schweizerische Khmer-Barbecue

Da wir auch hier nicht unser geplantes Programm machen konnten und es ausser Trekkings nicht so viel zu machen gibt, gehts nach zwei Naechten schon wieder auf zur Weiterreise.

Nach Kratie, wo wir hinwollen, sind die Busverbindungen nicht so gut, also kaufen wir ein Ticket fuer einen dieser ominoesen Minivans. Meistens sieht man diese voellig ueberfuellt auf der Strasse und wir hoffen, dass es uns besser trifft. Unser Touragent vom Green House, wo wir nun schon das ganze Trekking gebucht hatten, versichert uns, dass es nicht zu vollgestopft sein wurde. Wir werden sehen...

Als Annina am naechsten Morgen beim Morgenessen sitzt, kommt er ihr mitteilen, dass der Minivan schon am vorabend losmusste und wir nun einfach einen PKW haetten. Klingt ja grundsaetzlich gut aber wie viele Leute sollen denn da rein? Vier auf die Rueckbank, ist seine Antwort. Also doch eine enge Sache! Aber wie wir sind, lassen wir das natuerlich nicht auf uns sitzen. Und so erheben wir wiedermal die Stimme und diskutieren und verhandeln und schlussendlich gibts dann das verlangte Geld zurueck und wir quetschen uns dann mit 3 Kindern (was doch fuenf Personen macht...?) in das enge Auto.

Hier merken wir ein weiteres Mal, dass die Leute in Kambodscha zwar immer sehr nett, hoeflich und freundlich sind aber mit der Zuverlaessigkeit happerts ein bisschen. Sicherlich ist das kein Vergleich mit anderen Orten auf dieser Welt aber in Vietnam hatte immer alles so extrem gut funktioniert, dass es uns nun doch ein bisschen nervt.

Immerhin ist die Strecke mit dem Auto aber etwa in der Haelfte der Zeit bewaeltigt als sie mit dem Bus dauern wuerde, so dass diese Fahrt nicht so unangenehm wie befuerchtet endet.

Ja und nun sind wir in Kratie und auch dieses Staedtchen ist wie diejenigen davor. Klein, voellig untouristisch - einfach nicht so ein Ort zum Verweilen. Ratlos setzen wir uns wiedermal auf eine Parkbank und diskutieren ueber den Weiterverlauf unserer Reise. Geplant war, dass wir eine weitere "Bergprovinz" besuchen, Ratanakiri. Doch dort gibts auch hauptsaechlich Trekkings zu machen und davon hat vor allem Malou genug Stung Treng die naechst groessere "Stadt" bietet gemaess Beschreibung und Erfahrung auch nicht viel mehr. Einen Homestay bei Einheimischen gibts erst ab 3 Personen und kosten tuts auch ziemlich viel. Nach vielem hin und her und abwaegen, entscheiden wir uns schlussendlich und auch schweren Herzens, Kambodscha nach "nur" zwei Wochen wieder zu verlassen und am Samstag die Grenze nach Laos zu ueberschreiten.

Kambodscha hinterlaesst bei uns sehr unterschiedliche Gefuehle. Eigentlich koennte man denken, dass es uns nicht so gefallen hat, wenn wir nach zwei Wochen schon wieder ausreisen. Dies ist aber nicht so. Wir haben das Gefuehl, gerade in der zweiten Woche, Kambodscha und so auch die asiatische Kultur sehr nah erlebt zu haben. Wir haben viel mehr ueber das Leben in Kambodscha erfahren als in Vietnam. Wir dachten einfach, dass wir 1) viel langsamer vorwaerts kommen wuerden und 2) deutlich laenger an den einzelnen Orten bleiben wuerden. Beides war nicht so weshalb es uns nun weiterzieht, dies aber mit einem positiven und sehr bereicherten Gefuehl.

© Malou und Annina, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Das ewig lange Warten hat ein Ende und wir machen uns auf zu unserer lang ersehnten viermonatige Reise durch Südostasien. Von Vietnam, Kambodscha über Laos und Thailand werden wir hoffentlich am Ende happy in Bali stranden. So oft wir die Gelegenheit haben, lassen wir euch über diesen Blog an unseren Erlebnissen teilhaben und freuen uns über Tipps, Tricks und News von euch allen aus der Schweiz! Also Achtung, fertig .... los! :-)
Details:
Aufbruch: 17.03.2011
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 21.07.2011
Reiseziele: Thailand
Vietnam
Kambodscha
Laos
Indonesien
Singapur
Malaysia
Der Autor
 
Malou und Annina berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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