Südostasien 2011
Indonesien: Bali - Candikuning
Nach unserem Ausflug zum Vulkan hat uns so das balinesische Bergfieber gepackt, dass wir dachten die nächsten Tage im Bergort Candikuning zu verbringen... Nein, nicht ganz aber Candikuning liegt auf dem Weg nach Ubud und ist Ideal um Zentralbali zu entdecken. Diesmal wollten wir unsere Anfahrt mit dem öffentlichen Verkehr versuchen, welcher in Bali nicht so ausgereift ist wie anderswo in Asien. Um zur Bushaltestelle in Singaraja zu gelangen, mussten wir in Lovina ein Bemo finden. Bemo sind eine Art Sammeltaxis. Sie verkehren auf vorgegebenen Strecken den ganzen Tag über, jedoch ohne bestimmten Fahrplan oder Haltestellen. So stellt man sich an den Strassenrand, wartet und winkt dann mit der Hand um auf sich aufmerksam zu machen. Mit unseren leuchtenden Rucksäcken fallen wir aber so gut auf, dass schon nach ein paar Minuten ein Bemo neben uns hielt. Die Fahrt war entgegen unseren Vorstellungen ganz angenehm. Zum einen waren wir alleine im Minibussli. Im Reiseführer lasen wir, dass die Bemo's oft überfüllt seien und so zum Abenteuer werden... Der nette Chauffeur änderte, gegen Aufpreis natürlich, seine Route und fuhr uns direkt zum richtigen Busbahnhof. Und hier hiess es wiedermal Stimme erheben. Oder na ja, irgendwie klappte es diesmal nicht so ganz...
Da wir mittlerweilen doch auch noch einen Bali-LonelyPlanet haben, konnten wir uns über die Buspreise schon vorinformieren. Natürlich waren die aber grad etwas anders, was wir auf unser Touriaussehen abschrieben. So stiegen wir Sturköpfe schon mal im ersten Bus nicht ein, mit dem Ziel, dass sich der Preis noch unseren Vorstellungen anpassen würde. Nichts da. Schlussendlich überwog unser Interesse nach Candikuning zu kommen und wir fuhren zum angegebenen Preis mit, welcher wahrscheinlich sogar offiziell war.
In Candikuning angekommen, gingen wir direkt zum einzigen Hotel, welches im LonelyPlanet angegeben ist. Und jetzt, Balireisende aufgepasst! Das "Pondok Wisata Dahlia Indah" ist zwar ein sauberes aber überhaupt nicht ansprechendes Hotel. Die Zimmer sind dunkel, kalt und nicht wirklich gut unterhalten. Die Farbe blättert von der Wand ab etc. und der Preis ist auch nicht billig. Doch wir dachten uns, dass es wohl das einzige in diesem kleinen Ort ist und checkten ein. Beim Herumspazieren fanden wir aber plötzlich noch andere Hotels wie z.B. das "Melati Hotel" in der Strasse zum botanischen Garten. Gleicher Preis nur neuer, einfache aber hübsche Zimmer und nette Besitzer. Mit viel sorry und lächeln und bla bla verabschiedeten wir uns ohne Übernachtung wieder vom Dahlia Indah und zogen um. Wir trafen sogar eine Familie aus Holland die mit uns im Dahlia Inn eincheckte und genau wie wir auch ohne übernachten wieder auscheckte. Diese Übernachteten im wunderschönen "Wurung Rekreasi Bedugul". Eine Anlage mit Bungalow, Restaurant und einem superschönen Park (Einfahrt am Ortseingang kurz vor dem Markt auf der linken Strassenseite). Auch hier ist der Preis nur wenig teurer. Soviel zum Thema Übernachten in Candikuning und der Recherchequalität von LonelyPlanet...
Candikuning liegt mitten in den Bergen Bali's an einem kleinen See. Das Klima hier ist komplett anders. Wolken und Nebel verhängen die Sicht und es ist eher kalt. Wir tragen nach langer Zeit jedenfalls wiedermal lange Hose, Turnschuhe, Faserpelz und Windjacke. Natürlich gibts keine Heizung im Hotel und so erinnern wir uns, unter dicken Wolldecken liegend, an unsere erste Nacht in Hanoi zurück...
Wir besuchen Bali's grössten Botanical Garden. Eine riesige Grünfläche die sehr gepflegt angelegt ist. Da der Tag nach der "Ceremony" als Ferientag gilt, pilgern wieder viele Einheimische zum Pick Nick hierhin und wir sind unter vielen Balinesen fast die einzigen westlichen. So spazieren wir gemütlich durch die Gegend und besuchen Kakteen- und Orichdeenhaus.
In Candikuning gibts einen sehr schönen Markt, der zwar hauptsächlich Touristen Ware anbietet aber sich daher sehr gut für ein paar Schnäppchen eignet Nebenbei gibts aber auch viele Stände mit vielem frischem, knackigem Gemüse. Schade können wir nicht selber kochen und uns hier eindecken!
Als wir uns am nächsten Tag einen Roller mieten und zu den malerischen Reisterrassen von Jatiluwih fahren, fühlen wir uns fast ein bisschen wie zuhause. Die Luft riecht nach frischem Stroh, blühendem Holunder oder schlicht und einfach nach Mist Dazu die nebelverhangenen Berge, da werden Heimatgefühle wach. Natürlich holen uns die Reisfelder wieder nach Bali zurück. Die Fahrt ist absolut empfehlenswert und dauert auch nicht lange. Wir fuhren durch viele kleine Dörfer und erlebten so ein "ursprüngliches" Bali ohne viele Touris. Routenhinweis: Von Chandikuning südwärts vorbei an Bedugul bis nach Pacung. Dort biegt eine beschilderte Strasse nach rechts ab. Alles weitere ist beschildert.
Rollerfahren macht hungrig und so machen wir unseren Roadstop im "Strawberry Stop" in Candikuning. Die Gegend hier ist bekannt für die vielen Erdbeerfarmen und so lassen wir es uns bei Erdbeershake und Erdbeerpankace schmecken. Und wir dachten schon, wir verpassen die Erdbeersaison zuhause
Vor unserem letzten Znacht im Wurung Rekreasi Bedugul, spatzierten wir durch deren wunderschönen Park welcher zugleich eine Organic Farm ist. Und dann ist da noch die Kinderecke wo wir uns mal wieder ausleben konnten
Candikuning ist eine gute Möglichkeit ein noch weniger touristisches Bali kennenzulernen. Wer kalte Temperaturen meidet, dem gefällts hier wohl weniger. Alle anderen, einfach genügend warme Kleider mitbringen oder nur für einen Tagesauflug hier halt machen.
Aufbruch: | 17.03.2011 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 21.07.2011 |
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