Südostasien 2011
Thailand: Elefanten Camp
In Chiang Mai's Umgebung gibt es über 300 Elefantencamps. Da wird's schwieg sich für eines zu entscheiden. In der Sendung "SF unterwegs - Nordthailand" wurden wir auf das etwas speziellere Elephantspecialtours (www.elephant-special-tours.de) aufmerksam. Dieses Camp wurde von einem Deutschen gegründet und ihr Konzept ist es, den Touristen die Welt der Elefanten auf die bestmögliche Art, was Tiere in Gefangenschafft betrifft, zu zeigen. Und natürlich die vom Aussterben bedrohte Spezies weiter zu erhalten.
Morgens um 8 Uhr wurden wir im Hotel von unserem Trainer Didi abgeholt. Didi ist Österreicher und lebt seit 8 Jahren in Thailand und erwies sich somit auch gleich als super Touriführer und erzählte uns viel über Land, Menschen und Kultur Thailands. Mit einem etwas älteren Auto gings zum etwa 50km entfernten Camp, wir hatten Glück den einen Tag später gab die alte Kiste den Geist auf. Auf dem Land angekommen gabs ein kleines Frühstück, dann mussten wir sofort los zu unseren 2 Elefanten.
Für die Zeit im Camp bekommt jede von uns einen eigenen Elefanten. Ich bekam den grossen lieben Bullen. Nini die etwas kleinere dafür umso eigenwilligere Kuh Mae Gaeo. Nun sehr wichtig, mussten wir uns kennenlernen. Das heisst unser Elefant soll sich an uns gewöhnen indem wir viel mit ihm sprechen und er unsere Stimme und unseren Geruch kennen lernt. Ihr Geruchssinn ist stärker als der von Hunden. Etwa 15 Minuten lang waren wir alleine mit unserem Elefant und versuchten auf Bärndütsch ein Gesprächsthema zu finden. Jedes Tier bekommt von klein auf einen Mahout zugeteilt welcher für seine Erziehung zuständig ist. Dieser lehrt ihm alle Kommandos, sich an Menschen zu gewöhnen und ihn zu reiten. Unglaublich wie die Tiere auf ihren Mahout reagieren und ihn bereits von weitem erkennen. Dieser ist die ganze Zeit dabei spricht aber natürlich kein Englisch. Es handelt sich meistens um junge Männer aus Bergstämmen.
Bevor wir die Elefanten satteln können, müssen wir sie waschen gehen um Sand und Steine herunter zu waschen. Also machen wir uns auf und laufen mit runter zum Fluss. Nach ein paar Mal ziehen und schieben und dem richtigen Kommando des Mahouts, legen sie sich bereitwillig in den Fluss und geniessen es von uns gründlich gesäubert zu werden. Auf dem Weg zurück merken wir bald, dass Anninas Elefant tatsächlich nicht so einfach ist. Während meiner mir brav folgt, macht ihre Dame etwa alle 10 Meter einen Zwischenstopp und verdrückt einen halben Baum. Naja eigentlich ist es ja auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sie 200 Kilo täglich essen muss. Irgendwann kommen aber auch die zwei wieder im Camp an.
Jetzt ist es endlich soweit, wir steigen das erste Mal auf. Annina macht es ganz elegant vor. Ihre Elefantendame bückt sich hinunter und mit einem "Bocksprung" sitzt sie bereits oben. Da einen ziemlich langen Stosszahn hat kann er sich nicht wirklich weit hinunter beugen. Also muss ich ziemlich hoch springen und mich heraufziehen. Zum Glück darf ich mich mit einem Fuss auf seinem Rüssel abstürzen und dann noch ein kräftiges Stossen von Didi und auch ich komme oben an. Wir geniessen kurz die Aussicht bevor es dann zum schon fast alltäglichen Regenguss kommt. Wir verbinden das gleich mit dem Mittagessen und machen uns dann mit Regenschutz bewaffnet auf zum ersten längeren Ritt durch die Reissfelder im Norden Chiang Mais. Kaum sind wir aufgestiegen scheint auch schon wieder die Sonne und es wird heiss. Das ganze sieht natürlich viel einfacher aus als es ist. Immer ein bisschen mit dem Hintern wackeln und Kommandos schreien. So siehts bei mir aus, Annina hingegen muss da schon strenger vorgehen. Immer wieder zieht sie Mae Gaeo mit vereinten Kräften von einer Bambusstaude weg und schreit und sticht mit dem Hacken, man könnte meinen sie hätte nie was anderes gemacht.
Später schauen wir uns noch ein Dorf eines Karenstamms an und fallen abends total erschöpft in unsere Betten. Während dem Nachtessen gabs etwa 10 Meter entfernt von uns plötzlich ein Feuerwerk. Kurzschluss beim Strommast und damit ist der Strom für diese Nacht weg. Dafür kommen jetzt die Glühwürmchen besser zur Geltung. Am nächsten Morgen geht's natürlich schon früh wieder los. Unsere Elefanten erheben sofort den Rüssel als sie uns sehen es scheint als sei ihnen unser Duft bekannt. Wir haben ja schliesslich auch extra kein Deo benutzt damit sie uns wieder erkennen; sehr wichtige Mahoutweissheit! In der brütenden Hitze machen wir uns auf zu einem langen Ritt durch den Dschungel, was vor allem für Annina wieder viel Arbeit bedeutete. Dieses Mal erwischte es aber auch mich und mein lieber Elefant lief mit mir auf dem Rücken quer durch Büsche und Bäume. Wir haben gelernt wie wir uns da auf den Elefantenrücken legen sollten aber trotzdem waren wir voll von Blätter und Ameisen. Natürlich war es auch für die 2 Elefanten ein heisser Tag und sie freuten sich über jedes kleine Bächlein das wir fanden. Dann wird eine grosse Portion Wasser, am liebsten noch mit ein bisschen Schlamm, in den Rüssel gesaugt und dann über den Körper und die ganze Haut gespritzt. Bitte vergesst nicht: Wir sassen immer noch oben auf dem Rücken Annina nahm den Hüften zuliebe auch mal im Korb Platz und erholte sich vom anstrengenden Führen. Den Korb tragen die Elefanten, damit sie gewöhnt bleiben falls es mal gebraucht wird. Übrigens empfehlen wir eine dicke Stoffhose anzuziehen denn die süsse, schrumpelige Haut des Elefanten hat unglaublich viele kratzige, lange Haare. Nur so falls ihr nächstens Mal auf einen steigen solltet.
Aufbruch: | 17.03.2011 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 21.07.2011 |
Vietnam
Kambodscha
Laos
Indonesien
Singapur
Malaysia