Südostasien 2011

Diesmal machen wir den Grenzuebertritt nach Laos im Bus. Wieder gibts einen Busverantwortlichen der alle Paesse einsammelt und die noetigen Formalitaeten am Grenzposten erledigt. Als wir ihm stolz unsere roten Schweizerpaesse hinstrecken, meint er schon "ah die Schweizer, ihr braucht ja gar kein Visum fuer euch gibts nur einen Stempel". Wie, wo was? Am Morgen haben wir extra nochmals die Website der Laos-Botschaft gecheckt und da heissts genau, dass es fuer Schweizer ein Visum on arrival fuer 30 Tage gibt. Nach einigem Diskutieren erklaert er uns dass wir ohne Visum einfach einen Stempel fuer 14 Tage Aufenthalt erhalten wuerden. Wir wollen aber laenger bleiben doch er meint der Grenzposten wuerde diese Visa on arrival in letzter Zeit nich mehr auststellen...

Gut dann gehen wir halt selbst hin und regeln die Sache, denken wir uns. So steigen wir an der Grenze mit unserem "Guide" aus und lassen uns mal erst bei den Kambodschandern "ausstempeln", dies kostet weil grad Wochenende ist noch 1 USD Schmiergeld. Weiter gehts zum laotischen Grenzposten, welcher in einer Baubaracke untergebracht ist. Es herrst ein getuemmel und sie schicken uns von Schalter 1 zu Schalter 2 und wieder zurueck und erst will da wirklich niemand was von Visa on arrival wissen... Doch wir geben nicht auf und als wir dann das Zauberwort "Money" in den Mund nehmen, gehts ploetzlich doch, auch hier mit nur zuesaetzlichen 4 USD Wochenendzuschlag. Wenn man nicht alles selber macht...

Nach diesem kurzen "Stress" werden wir nach der Grenze auch schon ausgeladen und auf einen typisch laotischen Transporter verfrachtet der uns zu unserem Boot bringt. So tuckern wir in der Daemmerung von Ban Nakasang nach Don Det, eine der Touriinseln im Gebiet der "4000 Islands". Als wir anlegen ist es schon dunkel und wir stolpern ueber die holprigen Wege (Strassen gibts nicht) auf der Suche nach einem Bungalow. Dieses finden wir dann auch mal, sogar an der Riverfront. Wir geben uns nach dem ersten "Siff"-Schock auch mit dem shared Bathroom zufrieden. Das Bungalow ist sehr einfach. Vier Waende aus Brettern zusammengenagelt und in der Mitte ein Bett mit so etwas wie einer Matratze. Es war eine sehr harte Angelegenheit aber auch daran gewoehnt man sich.

Don Det ist eine ca. 4 KM lange Insel wo urspruenglich ein paar Reisbauern gelebt haben. Heute lebt die Insel von den Touristen, was hier hauptsaechlich Backpacker sind. So gibt es unzaehlige Bungalows alle in einem aehnlichen Stil. Unseres lag, dank Olis Tipp, auf der Sonnenuntergangsseite der Insel, was sich sehr gelohnt hat! Sonst findet man hier noch ein paar Restaurants und Bars und das waers. Genauso einfach und gemuetlich lebt es sich dann auch.

Morgens erwacht man eher frueh, wenn man nicht super gute Oropax und Schlafbrille hat. Doch bei Annina wirkt auch das nicht mehr fuer langes Ausschlafen. Vielleicht sind wir einfach schon zu entspannt? Danach verlegen wir uns vom Bett in die Haengematte, welche auf dem Balkon des Bungalows haengt. Da haengen wir nun also und schauen auf den Mekong raus... Gegen Mittag schleppen wir uns mal ins Doerfli, essen was und zurueck gehts in die Haengematte. Zwischendurch ein Bad im Mekong was eigentlich zur Abkuehlung gedacht waere aber der Fluss ist so warm, dass es eher der Abwechslung dient. Wieder Haengematte, wieder Baden dann doch mal Abendessen und in einer Bar abhaengen. Und wers sehr entspannt moechte, der kann sich alles was es in einer Bar gibt in der "Happy"-Version liefern lassen...

Einen Tag haben wir dann doch etwas aktiver Verbracht. Nach dem spaeten Morgenessen mieteten wir uns Velos (wieder viel zu klein und mit sehr tiefem Sattel...) und kurvten die Insel runter, ueber die Bruecke zur naechsten Insel "Don Khon". Beim ersten Stopp gabs, wie so oft in Asien, Wasserfaelle zu bestaunen, danach fuhren wir nochmals 4 km in den Sueden dieser Insel, dort gibts die seltenen Irrawady-Delphine zu sehen und diese haben wir schliesslich in Kratie in Kambodscha ausgelassen. Wir mieteten ein Boot mit einem deutschen Paar zusammen und fuhren raus. Kaum sind wir ein bisschen von der Insel weg hoert man sie auch schon. Zuerst ein kurzes Ausschnaufen und dann, wenn man gut hinschaut, die Rueckenflossen von ca. 3-4 Delphinen. Wow, obwohl man sie nur kurz sieht, ist es extrem beeindruckend. Dolphin-Watching ist extrem entspannend! So sitzen wir still im Boot und schauen auf den Mekong raus und immer wieder sieht man hier und da die Delphine auftauchen. Es ist eine wirklich schoene Stimmung und wir halten es gut eine Stunde aus bevor wir zurueck an Land fahren. Die Rueckfahrt mit dem Velo wurde dann etwas weniger entspannt. Nach etwa der Haelfte der Strecke fiel die Kette von meinem Velo immer wieder raus. Zuerst konnten wir diese fachmaennisch wieder einsetzten, doch irgendwann mal war "fertig lustig". So ging ich halt den Rest der Strecke bei untergehender Sonne ueber die Reisfelder von Don Det zu Fuss und Malou fahrend nebendran zurueck, was im Nachhinein auch seinen Reiz hatte. Ja so laueft das Leben in Laos einfach immer ein bisschen gemuetlicher.

Nach vier Naechten im Bungalow besteigen wir nun wieder das Boot zum Festland. Schweren Herzens! Don Det war einfach das Paradies, als wuerde die Zeit stillstehen.

Als Zwischenstopp waehlen wir Pakse, die naechst groesste Stadt in Richtung Norden. Da das Angebot hier aber wieder einmal aus Trekking und Wassenfaellen besteht und wir das 1) bekanntlich schon gemacht haben und 2) Malou es definitiv kein zweites Mal machen will, ziehen wir nach einer Nacht schon wieder weiter nach Tha Khaek.