Südostasien 2011

Reisezeit: März - Juli 2011  |  von Malou und Annina

Thailand Part 2: Koh Tao - Koh Pangan

Ich wollte mir keinen Thailandführer mehr kaufen, es wäre schon der dritte auf dieser Reise gewesen. Deshalb machte ich mich ziemlich planlos von den Cameron Highlands auf Richtung Thailand. In Butterworth fand ich ziemlich schnell einen Bus der mich über die Grenze nach Hat Yai bringen würde. Von dort könnte ich dann vielleicht den Zug nehmen oder auch eine Nacht bleiben. Am Grenzposten angekommen wurde mir schnell klar, dass wir mit einer riesen Verspätung ankommen würden. Ich habe in der letzten Zeit ja viele Grenzen passiert aber hier war echt die Höhle los. Ende August ist das Ende des Ramadan und alle fahren zu ihren Familien, sprich reisen nach Thailand oder Malaysia. Somit hiess es warten. Als der Bus endlich in Hat Yai ankommt, hatte ich mich schon damit abgefunden nochmals eine Nacht im Regen verbringen zu müssen. Beim Aussteigen erwartete mich aber schon ein motivierter Thai und sagte jaja Bus nach Surathani sofort, jetzt, gleich kommen sie mit. Ich liess mich in seinem TukTuk zu der Reiseagentur seines Freundes chauffieren. Als ich dort ausstieg und mit den Herren zu verhandeln begann, entschied ich mich diesen Typen mal wieder nicht zu vertrauen. Ich fand aber irgendwie heraus, dass es eine Busstation in der Nähe gibt. Also los, vielleicht konnte ich ja doch schon morgen in der Sonne liegen. Es gab tatsächlich einen Nachtbus nach Champon, wovon ich dann am Morgen die Fähre nach Koh Tao nehmen kann. Es ist 22.45 Uhr und der Bus geht um 23.00 Uhr und ich hatte den ganzen Tag nichts richtiges gegessen. Ausser mir schien niemand gestresst zu sein. Egal ich düsste los, holte mir ein Reis Take Away und spurtete wieder los zum Bus. Nun aber stehen immer noch alle ruhig herum und keiner regt sich. Da dämmert es mir langsam. Ich bin wieder in Thailand, die Zeit hat eine Stunde zurück gewechseltJ. Egal, so setz ich mich endlich mal in Ruhe hin und packe mein Essen aus. Mmhh der alt bekannte Duft vom Thaiessen erfüllt meine Nase. Ich freue mich auf meine nächsten 2 Wochen.

Die Nacht im Bus war nicht so erholsam wie auch schon. Da es sich um einen Localbus handelte, hielt er ca. alle 20 Minuten an um jemand auf- oder auszuladen. Um 5 Uhr morgens erreichen wir den Hafen und nach 2 Stunden legt die Fähre ab Richtung Inseln. Kaum auf dem Boot hört es auch schon auf zu regnen. Genau so hatte ich das bestellt . Lasst euch unbedingt von einem der Typen die Hotels anbieten um den Finger wickeln. Denn diese fahren einem gratis an den Sairee Beach, was sonst 100 Baht kostet. Und vor Ort kann man sich immer noch um entscheiden. Ich wurde zum Phoenix Dive Center gefahren, wo ich mich mit 3 Chilenen und einer Argentinierin dazu entschied in den nächsten 4 Tagen das Padi zu machen. Wir waren mal wieder eine lustige Gruppe und so bestanden die nächsten Tage aus Tauchen, Partys und Sünnelen. Genau mein Geschmack . Einmal mieteten wir uns Roller um zu verschiedenen Stränden und Aussichtspunkten zu fahren. Natürlich hatten die Herren einen kleineren Unfall, ein Bein musste sogar genäht werden. Ich empfehle davon ab denn meistens sind das echt keine Strassen. Um nach der Fullmoonparty im Juni auch noch die Halfmoonparty mitzuerleben schiffte ich nach 5 Tagen nach Koh Pangan über. Nach einigem Suchen landete ich wieder im gleichen Hotel wie ich zuletzt mit Nina und Mich war. Und die Dame fragt mich doch tatsächlich, Sie waren schon einmal hier oder? Uiuiui ich frage mich ja ob dies nun ein gutes oder schlechtes Zeichen ist . Auch dort geniesse ich einfach das Leben und lerne viele tolle Menschen kennen.

Grenzuebergang - sehr busy

Grenzuebergang - sehr busy

Padi Divers

Padi Divers

Halfmoon

Halfmoon

Und dann in einer Nacht passiert es.... Jeder Reisende hat seine ganz spezielle Reisestory, hier kommt jetzt meine. Lehnt euch zurück und geniessts, Sie ist es definitiv wert.
Am Abend des 7. September sitze ich mit Mayra, der Argentinierin wie so oft in den letzten Tagen in einem Tattoostudio in Koh Pangan. Wir hatten uns mit den Einheimischen dort angefreundet und oft mit ihnen Karten gespielt oder Gitarre gelernt. Ich lasse mir spontan ein buddhistisches Tattoo aufs Handgelenk stechen. Es soll mich beschützen... Nach ein paar Bier im Studio schleppen wir uns an den Strand, wo jeden Abend eine Party ist. Eigentlich sind wir schon ein bisschen müde aber trotzdem trinken wir noch einen Bucket... Wie es so ist kommen wir in Stimmung und die Party wird noch ziemlich lustig. Wir lernen ein paar Jungs kennen einer spricht Deutsch, die anderen sind aber nicht aus Deutschland ich glaub einer noch aus Costa Rica oder so. Dann gibt's noch einen Bucket mehr und wir beschliessen, es uns bei unserem Bungalow gemütlich zu machen. Während ich langsam auf dem Bett einschlafe, entscheiden sich die anderen weiter feiern zu gehen. Ausser einer, dieser der glaub ich aus Costa Rica kommt. Ich bekomme noch mit wie er mit Begeisterung die Musik auf meinem IPhone hört dann schlafe ich endgültig ein. Plötzlich stürmt Mayra ins Zimmer, ist alles ok? Ich habe den Typen weg rennen sehen. Er hat mein IPhone. Sofort war mir klar dass er damit abgehauen ist. Wir rennen auf die Strassen, suchen ihn überall. Immer mehr Menschen helfen uns und schlussendlich sind wir eine richtige Suchtruppe. Mayra hat ein Thailändisches Natel und so versuchen wir auf meine Schweizer Nummer anzurufen und tatsächlich es antwortet jemand. I found this phone, ist alles was wir verstehen danach ist kein Geld mehr auf ihrem Handy. Ich stürme ein 7/11 und versuche mit einer Telefonkarte wieder anzurufen doch zu spät, das Natel scheint ausgeschalten zu sein. Jetzt geben alle auf und versuchen mich aufzumuntern, es sei doch nur ein Telefon und Hauptsache mir geht es gut. Jaja sie hatten alle Recht. Aber es ging mir weniger um mein IPhone, viel mehr die Art und Weise wie es mir abhanden gekommen ist. Als Backpacker vertraut man Tag täglich Menschen die man nicht wirklich kennt. Alle sind darauf angewiesen und wissen dass man einander braucht. Normalerweise sind es Locals die klauen und nicht die Touris untereinander. Das kann einfach nicht sein... Während der Rest schlafen geht, suche ich weiter und weiter und gehe um 6 Uhr morgens bei der Polizei vorbei. Dieser bittet mich morgen nochmals zu kommen er möchte noch ein bisschen schlafen. Irgendwann entscheide ich mich auch schlafen zu gehen und stelle den Wecker für 8 Uhr. Als ich aufwache hat Mayra immerhin ein paar gute Neuigkeiten. Sie erinnert sich dass die Jungs im Dolphin Resort schlafen und ausserdem, wir haben ein Foto von ihm. Als erstes geht es zur Polizei am Had Riin Beach. Dieser nimmt das Foto sagt mir aber für einen Polizeilichen Bericht müsse ich ins Hauptoffice in Thongsala. Die Taxis sind in Koh Pangan ja total überteuert und deshalb düsen wir mit einem Roller los Richtung Norden der Insel. Das alles um 9 Uhr morgens bei schon wieder 35 Grad Hitze und nach 1 Stunde schlaf. Der Polizist spricht ziemlich schlecht Englisch, hört uns aber geduldig zu und schreibt einen Bericht. Okay meint er, ich fasse nochmals zusammen. You were in your room with your Boyfriend but you dont know where he`s from or his name... Wir konnten uns nicht mehr halten vor Lachen und der Frust legte sich langsam. Er versprach uns zwar dass die Polizei im Dolphin Resort vorbei gehen würde, doch mir war klar dass ich das auf eigene Faust angehen musste. Also düsten wir auf unserem Roller Richtung Osten der Insel über alle Hügel. Plötzlich wurden die Strassen wieder so schlecht wie in Koh Tao. Und wir hatten ziemlich Respekt, denn das letzte Mal hatte wir ja mitangesehen wie schnell es gehen kann. Und leider traf es dann auch uns. Wir fielen hin und dass sogar 2 mal. Es hätte nichts genutzt umzukehren denn die Strasse war in beide Richtungen katastrophal. Wir sind mit vielen blauen Flecken und hässlichen Schürfwunden davon gekommen. Ausser dem Spiegel sah auch das Motorrad noch ziemlich ok aus. Es wäre aber auch komisch gewesen Asien, ohne einen Rollerunfall zu verlasse, ich hätte einfach nicht dazugehört J Meine Motivation, ihn zu finden hätte jetzt nicht grösser sein können. Dort angekommen zeigte sich das Personal nicht ganz so hilfsbereit. Ja es seien 4 Typen da gewesen aber die seien schon am Tag vorher abgereist und sie hätten keine Informationen über die. Mayra ist kurz vor dem Durchdrehen und beginnt zu fuchteln und zu schreien. Ich mache mich mit der Kamera auf und befrage die anderen Gäste doch keiner scheint die Jungs zu kennen. Also nächster Versuch. Dieses Mal drücke ich auf die Tränendrüse und bitte den Chef innständig um seine Hilfe. Diese bösen Männer hätten uns alles geklaut Geld und Pass (Ein bisschen übertreiben war hier schon erlaubt, finde ich...) und siehe da, plötzlich nimmt er das Check-In Buch hervor und ich bekomme immerhin den ganzen Namen und Passnummer des Deutschen. Dann der entscheidende Hinweis. Wir sollen doch noch im H2O Dive Center nachfragen gehen. Wie in den meisten Tauchschulen, arbeiten dort vor allem westliche, die sich von Anfang an sehr kooperativ zeigten. Und innerhalb von 5 Minuten hatte ich die Namen, Adressen und Passnummern von allen 4 Typen inklusive Mailadresse. Ausserdem bestätigten sie mir meinen Verdacht sie seien heute mit dem Boot nach Koh Tao gegangen. Ich konnte mich vage daran erinnern dass mir das einer gesagt hatte, war mir aber nicht mehr sicher. Natürlich schrieb ich ihm gleich eine Mail und drohte, er und seine Freunde können nicht ausreisen die Polizei hätte alle Passnummern (Ich glaube der Thailändischen Polizei war das alles so was von egal, aber das wusste ja nur ich . Und sofort war klar, morgen werde auch ich zurück nach Koh Tao fahren. Mir war ziemlich schnell klar dass ich mein IPhone nicht zurückbekommen werde, ich konnte ihm schliesslich nichts beweisen aber ich wollte ihn einfach sehen und ihm was Schlimmes antun. Am nächsten Morgen auf dem Boot treffe ich 4 Australier und einen Deutschen und alle sind begeistert von meiner Geschichte und wollen mich unterstützen. Auf Koh Tao gäbe es überall Roofies zukaufen und die würden ihm eine nette Nacht bereiten . Auf Koh Tao lasse ich mich gleich wieder zum Phoenix Dive Center chauffieren. Auch da ist man empört, dass ein Tourist so was machen kann und alle sind voller Motivation diesen Typen zu finden. Ich solle Kopfgeld aussetzen und mir unbedingt Einheimische holen die würden ihn für ein bisschen Geld sofort finden . Die Sache fing an Spass zu machen. Als erstes druckte ich sein Foto aus und begann es an alle Bars und Restaurants zu verteilen. Es war eine gute Nahaufnahme in Farbe. Irgendjemand musste ihn erkennen da war ich mir sicher, die Insel ist schliesslich ziemlich klein. Jeder den ich anspreche verspricht mir zu helfen und alle sind begeistert und motiviert. Was sie denn machen sollen wenn sie ihn sehen fragen sie mich? Alle haben ganz tolle Ideen Doch für mich war klar nur mein IPhone reicht nicht, ich will ihn. Hey du, kennst du diesen Typen? Mh ich glaub so einer pennt im gleichen Hotel wie ich. Was?? Bereits nach etwa 2 Stunden schien ihn ein Engländer zu erkennen und wir machen uns sofort auf zu seinem Hotel. Schon von weitem sehe ich meinen IPhonedieb vor dem Hotel stehen. Aber ist das wirklich möglich? Tatsächlich und ich konnte mich nicht mehr halten. Der Deutsche sieht mich zuerst und stupst seinen Kollegen in die Seite. Dieses Mal war mit den Händen fuchteln nicht genug es gab einen wunderschönen Chlapf. Ich habs genossen und er? You found me. Oh ja das habe ich und wie... Nun kommt seine Version: Es sei alles nur ein Missverständnis. Er sei so betrunken gewesen, dass er sich nicht bewusst war dass er mit meinem Telefon aus dem Zimmer lief und als er am Strand war und es bemerkte konnte er den Weg zu meinem Hotel nicht mehr finden. Und er hätte mir ein Mail auf Facebook gesendet. Na das hätte ich ja wohl gesehen. Und jetzt wird's komisch... Er zeigt mir auf seinem Profil tatsächlich ein Mail dass er mir gesendet hat aber ich hatte nie was bekommen hhmmm... Nun ja ich hab ja mein IPhone das ist schon mal das wichtigste. Es tue ihm alles so leid. Er leidet und fühlt sich schlecht das sehe ich und mit wiederrum tut das gut . Er würde alles tun, was er mir denn helfen könne fragt er. Naja mein riesiger Rucksack ist noch auf der anderen Seite der Insel, wenigstens den kann er mir noch ins Hotel tragen

Eine komische Geschichte mit einem Happyend. Und im Nachhinein hat es richtig Spass gemacht. Bin ich froh habe ich als Kind so viele Krimibücher und Professor Kugelblitz gelesen

© Malou und Annina, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Das ewig lange Warten hat ein Ende und wir machen uns auf zu unserer lang ersehnten viermonatige Reise durch Südostasien. Von Vietnam, Kambodscha über Laos und Thailand werden wir hoffentlich am Ende happy in Bali stranden. So oft wir die Gelegenheit haben, lassen wir euch über diesen Blog an unseren Erlebnissen teilhaben und freuen uns über Tipps, Tricks und News von euch allen aus der Schweiz! Also Achtung, fertig .... los! :-)
Details:
Aufbruch: 17.03.2011
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 21.07.2011
Reiseziele: Thailand
Vietnam
Kambodscha
Laos
Indonesien
Singapur
Malaysia
Der Autor
 
Malou und Annina berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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