Südostasien 2011

Nach all den ernüchternden Berichten welche ich über Jakarta erhielt, entschied ich mich entgegen meinen Plänen direkt nach Singapur zu fliegen. Morgens um 7 gings von dem superkleinen Flughafen in Yogyakarta mit AirAsia für 40USD nach Singapur. Bei der Passkontrolle wurde ich genau geprüft. Are you Indian? Öh nein nicht wirklich. Ok, Welcome to Singapore. Keine Ahnung was das genau ablief, schliesslich lässt weder mein Pass, mein Aussehen noch mein Name darauf schliessen dass da irgendwo Indische Wurzeln wären und ausserdem ist ganz Singapur voll von Indern, also wäre es nichts neues. Egal mir gefiels vom ersten Augenblick an, auch wenn mich die Preise staunen liessen. Bin ich noch in Asien?
Ich hatte mir bereits im Voraus ein Bett in einem Dormitory im Green Kiwi Backpacker Hostel reserviert. Für 16SD, was so ziemlich das billigste war, genoss ich dafür Bett und Dusche nach westlichem Standard. Es gibt überall Food Corners auf der Strasse wo man Essen aus jedem asiatischen Land für ca. 5 USD findet. Und so konnte ich endlich wieder meine Lieblings Menus aus Thailand verschliengen. Gleich am ersten Abend fuhr ich mit 2 anderen Frauen aus dem Hostel zur obligaten Night Safari. Mit einem kleinen Zug (man kann natürlich auch laufen) liessen wir uns durch den Dschungel chauffieren wo wir über Löwen, Tiger, Zebras, Nashorn etc. so ziemlich jedes Tier zu Gesicht bekommen haben. Das spezielle ist, dass all die Tiere wie auch im Singapurer Zoo nicht in Käfigen leben und verhältnismässig viel Platz haben. So fährt man mit dem Zug manchmal bis zu 2 Meter nahe an die Tiere heran. In einigen Teilen des "Waldes" fliegen einem riesige Fledermäuse um die Ohren. Da Fotografieren mit Blitz verboten ist, kann ich euch leider keine Fotos davon zeigen.

Am nächsten Morgen gings auf zur Citytour. Als echte Backpackers entschieden wir uns für die billige Variante, Singapur auf eigene Faust zu entdecken. Auch die Hop On Busse sind hier eben etwas teurer aber eigentlich super praktisch. Zuerst gings ins Little India und Chinatown, danach in die Luxus Shoppingmeile Orchard Road. Nach jeder Metrofahrt zu einem anderen Quartier hatte ich das Gefühl in einem anderen Land zu sein. Gegen Abend wollten wir Singapur von oben sehen. Um auf die Terrasse des Marina Bay Sand Hotel zu kommen bezahlt man 20SD. Das war uns definitiv zu teuer und wir sagten einfach in der Lobby wir würden gerne etwas in der Skybar trinken gehen und so fuhren wir gratis hinauf. Nach 18 Uhr ist Dresscode angesagt, egal wir genossen einfach die Aussicht und tranken halt nichts. Am Flussufer assen wir umgeben von Lasershows und Musik das Znacht. Wenn ich in Singapur leben würde, würde ich wohl jeden Abend am Robertson Quay verbringen. Diese Stimmung, die Lichter und die Leute ich kanns gar nicht beschreiben aber es gefiel mir so unglaublich gut, ich hätte ewig dort bleiben können. Auf dem Rückweg liefen wir durch kleine Strassen und als wir unter einer Brücke durchgingen bemerkt Celina von den Philippinen ertstaunt, nicht mal unter den Brücken gibt es Obdachlose Ja sogar mir als Schweizerin fällt auf wie sauber und geordnet hier alles abläuft.
Dann kam auch schon der letzte Tag, den wir nochmals mit Sightseeing verbrachten und natürlich auch noch zur Sentosa Island fuhren. Diese, ist ein einziger Vergnügungspark. Dort wird so ziemlich jede Out- und Indoor Attraktion angeboten inklusive Universal Studios. Ich beliess es dem Geld zuliebe beim zuschauen, aber ich hätte dort locker ein paar Tage und ein paar Hundert SD ausgeben können. Am Abend gingen wir ins Kampong Glam, das Arabische Quartier. In unzähligen kleinen Bars und Restaurants wird gegessen, getrunken und Shisha geraucht. Auch dort eine super schöne Stimmung in all den kleinen Gassen voll von Laternen.
Nach nur 3 Tagen bin ich nun im Bus unterwegs nach Malaysia. Ich verlasse Singapur mit einem weinenden Auge, unglaublich gerne wäre ich länger dort geblieben. Für mich ist es die perfekte Mischung aus der Asiatischen Kultur, die mich so fasziniert und den Europäischen Standards. Ich bin froh dass ich mich so spontan entschieden hatte doch noch hierher zu kommen. Da würde ich gerne einmal leben.