Round the world
Guatemala: Coban - Zwischenstopp mit Hindernissen
Mit dem vermeintlichen Partybus sind wir dann schon um 12h in Coban angekommen, wir hatten uns verrechnet und dachten, dass wir erst um 14 h ankaemen. Den Tag haben wir ruhig angehen lassen, Hostel gesucht, Waesche waschen lassen und versucht die Busstation zu finden von der wir am naechsten Tag weiter nach Lanquin fahren koennen.
Ich hatte einen Stadtplan in meinem Reisefuehrer, aber wir hatten den Eindruck, dass die Stadt nach dem Erscheinungsdatum der Karte durch was auch immer zestoert und komplett anders wieder neu aufgebaut wurde.
Wir haben uns dann durchgefragt, um einen Weg zu finden um am naechsten Tag nach Lanquin zu kommen. Es war ein langwieriger Prozess. Wir haben viele hilfsbereite Menschen getroffen, die uns alle einen Weg beschrieben haben. Ich kenne das mittlerweile schon und frage immer so lange, bis mindestens 2 Leute in ungefaehr die selbe Richtung deuten.
Es ist wirklich eine Seltenheit, dass man jemanden trifft, der den Weg zu einem Restaurant, einer Hostel, einem markanten Punkt oder einer Busstation nicht beschreiben kann. Ich habe den Eindruck, dass die mich lieber in die Wueste schicken, als zuzugeben, dass sie den Weg nicht kennen.
Am Anfang war ich echt frustriert, habe das immer auf meine Spanischkenntnisse zurueckgefuehrt, aber so schlecht kann mein Spanisch nicht sein.
Wir haben dann einen Schuhputzer - die man hier an jeder Ecke trifft - gefragt, er hat dann seine 7 Sachen gepackt und ist mit uns losgezogen. Dem Stadtplan zufolge waren wir direckt um die Ecke, aber er ist dann 5 Minuten im Sauseschritt mit uns durch den Regen zur Busstation getrottet. Wahrscheinlich wollte er nur, dass wir uns die Schuhe einsauen. Aber egal, er hatte sich dann redlich ein Trinkgeld verdient. Wir haben dann auch einen Busfahrer getroffen, der uns die Abfahrtszeiten und Preise nennen konnte.
"Mission erfuellt! Sie haben die Busstation gefunden."
Der naechste Auftrag lautete:
"Heben Sie Geld an einem Geldautomaten ab, in Lanquin gibt es keine Bank"
Warum auch immer, die Automaten haben meine Karten nicht akzeptiert. Ich konnte die Mission nicht erfuellen. Ich hatte umgerechnet noch ca. 10 Euro, fuer 2 Tage nicht genug. Naja Geld gab's nicht, ich habe dann drauf gehofft, dass es in dem Dorf vielleicht doch ne Bank gibt, oder ich mit Reiseschck oder Dollar bezahlen kann.
Am naechsten Morgen klingelte der Wecker dann wieder um 5h. Eigentlich bin ich ja nicht so der Fruehaufsteher, aber es laesst sich hier nicht immer vermeiden. Einige Busse fahren nur einmal taeglich und wenn, dann morgens, gefuehrte Touren starten frueh, weil sie entweder den ganzen Tag dauern, oder um der Mittagssonne zu entgehen und wenn man den Sonnenaufgang sehen will muss man auch frueh raus.
Aber an das fruehe Aufstehen habe ich mich mittlerweile schon gewoehnt, ich starte jetzt auch freiwillig so frueh, um recht frueh an dem Zielort anzukommen.
So war es auch heute, wir wollten den Bus um 6 h nehmen um gegen 9 h anzukommen. Wir haben uns also im Morgengrauen auf den Weg zu der Busstation gemacht und hoerten dann "Lanquin, Lanquin, Lanquin" durch die Strassen hallen. Ein Collectivo, ein Kleinbus, nach Lanquin, der die Leute an jeder Ecke aufpickt. Die Fahrer und meistens ein bis zwei Begleiter geben wirklich alles um den Wagen voll zu kriegen. Ihr Geschrei ist in allen groesseren Durchgangsstrassen zu hoeren. Die obligatorische Preisvereinbarung vor Einstieg ergab dann auch, dass der Preis ca. 2 Euro anstatt ca. 4 Euro mit dem Bus von der Busstation war. Wir konnten es kaum glauben und fragten in spanisch und englisch nach "15 Quetzal?", "Si, si 15 Quetzal".
Es ging also ueber Holperpisten nach Lanquin. Nur als wir ankamen war der Preis aufeinmal nicht mehr 15 sondern 25 Quetzal. Er haette es auch schon beim Einstieg gesagt, wir waren uns aber so sicher, dass er 15 sagte und wollten nicht mehr zahlen, aus Prinzip! Schliesslich wurden wir ja schon am Vortag abgezogen. Und ausserdem hatte ich ja auch nicht mehr soviel Cash uebrig. Wir diskutierten also und es war einfach nur klar, dass er beim Einstieg 15 Quetzal sagte. Aber er beharrte auf seinen 25, als sich dann mehr und mehr Leute um uns versammelten haben wir ihm 20 gegeben und er war zufrieden.
Er hat uns dann noch ein Hotel empfohen, aber wir haben es dankend abgelehnt. Wir sind dann in die Hostel gegangen, die wir uns bereits aus dem Reisefuehrer ausgesucht hatten und sind dort eingecheckt.
P.S.:Wie wir spaeter erfahren haben ist der Preis fuer das Collectivo 25 Quetzal fuer Auslaender und 15 Quetzal fuer Guatemalteken. Ich bezweifel, dass er uns fuer Guatemalteken gehalten hat.
Das waren meine Tage in Guatemala am 10. und 11. November 2005
Aufbruch: | 16.10.2005 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | Juni 2006 |
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