Round the world
Nicaragua: Isla de Ometepe - Weihnachten und danach
Am 24. bin früh mit dem Fahrrad nach Moyogalpa gefahren, weil ich kurz ins Internet wollte und dann anschliessend noch nach Charco Verde, einer nahegelegenen Lagune fahren wollte. Ich bin dann aber etwas länger im Internet geblieben, so dass ich vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr zurück gewesen wäre und da ich mit dem Fahrrad fahren wollte wäre das nicht so praktisch gewesen. Also bin ich dann mit Detlef zu seiner Finca gegangen haben nach dem Rechten gesehen und ich habe ihm sein Weihnachtsgeschenk präsentiert.
Am Nachmittag haben wir dann mit seiner Familie und Verwandten bei ihm im Haus Weihnachten gefeiert, mit viel Bier und Rum. Ich war nicht in Weihnachtsstimmung, weil das ganze drumherum nicht gestimmt hat, ich glaube der Hauptgrund war, das es war warm, und ich in Short und T-Shirt in dem Innenhof sass. Es gab keine Weihnachtslieder, keinen Weihnachtsstress und Plastikweihnachtsbäume mit Lametta und bunten Blinklichtern. Geschenke gab es auch keine für mich und so war es eigentlich ein normaler Tag. Am Abend bin ich dann noch mit Xavier und Rambo in die Dorfdisco gegangen und siehe da, da gab es dann doch noch ein Weihnachtsgeschenk für mich.
Ich habe Andrea kennengelernt, eine Einheimische von der Insel. Habe sie am nächsten Tag wieder getroffen und sie war der Grund dafür, dass ich nicht wie geplant am 27. Dezember weiter gefahren bin um zu Silvester in Panama zu sein, sondern bis Silvester auf der Insel geblieben bin.
Mit ihr bin ich dann doch noch nach Charco Verde gekommen und es war gewiss besser als wenn ich dort alleine hin gefahren wäre. Ich hatte eine nette Begleitung und einen kompetenten Führer gleichzeitig. Charco Verde ist ein ruhiger Ort, mit Strand am See und einer Lagune dahinter, an einigen Orten hatte man Wasser auf beiden Seiten und einen super Ausblick. Habe dann noch viel über die Geschichte des Ortes, die Pflanzen und die Tiere gelernt und Affen gesehen. Die sind direkt vor uns rumgeturnt, aber ich konnte leider keine Fotos machen, weil hier meine Akkus nicht aufladen kann und es auf der Insel schwer ist, Batterien zu finden, mit denen ich mehr als 5 Fotos machen kann.
Am einem Tag sind wir mit den Pferden ausgeritten, es war das erste mal seit ca. 18 Jahren, dass ich geritten bin. Aber ich hatte nicht viel zu tun, ich sass mit ihrem Sohn auf dem Pferd und er hat das Ruder äh die Zügel übernommen. Und ich konnte mich voll drauf konzentrieren, mich in dem Sattel zu halten.
Wir sind zu einer Halbinsel geritten, haben dort ne Rast eingelegt und dann ging es wieder zurück.
An einigen Tagen sind wir zu einer ihrer, ich glaube insgesamt 6, Schwestern gegangen die am Strand wohnt. Dort habe ich öfter die Chance ergriffen und mich gewaschen, ich hatte ja kein fliessendes Wasser in der Finca. Und sich im See zu baden hat mehr Spass gemacht als sich in der Finca das Wasser mit ner Kelle über den Kopf zu schütten. Am See habe ich auch meine Wäsche gewaschen.
Seit meinem Ersten Mal am 15. Dezember habe ich bis zum verlassen der Insel meine Wäsche immer von Hand gewaschen. Auch wenn es ein bisschen anstrengender war, wenn Andrea dabei war. Sie bestand darauf, dass ich auch die Stellen schrubbe, die meines Erachtens sauber waren. Und die Sachen anschliessend so lange mit klarem Wasser ausspüle bis wirklich keine Rückstände von Waschpulver mehr drinnen waren, was fast unmöglich war.
Einen Abend sind wir auf den 15. Geburtstag eines Mädchens gegangen, der 15. Geburtstag ist hier für die Mädchen sehr wichtig, er wird pompös gefeiert. Während der Gottesdienst in der Kirche war, haben wir vor der Kirche auf dem Marktplatz gewartet. Fast das ganze Dorf hatte sich dort versammelt, als ich den Platz später nochmal gesehen habe war er menschenleer, ich habe ihn kaum wiedererkannt.
Als der Gottesdienst zu ende war haben wir uns dann der Feiergemeinde angeschlossen ich hatte schon sehnsüchtig auf mein Bier gewartet. Als endlich die Getränke serviert wurden gab es die Ernüchterung, es gab aber kein Bier, es gab ein typisches Getränk für solch eine Feier. Irgend ein süsses Zeug mit Ingwer angemacht, sau ekelig.
Ich bin dann mit Andrea, einer ihrer Schwestern und ihrer Cousine kurz in eine Bar und wir haben ein paar Bier getrunken. Wir wären auf der Feier sonst verdurstet, den Trank konnte ich beim besten Willen nicht trinken.
Auf der Feier ist mir aufgefallen, dass es dort sehr viele behinderte Leute gab. Wie ich erfahren habe ist der Grund dafür, dass es ein kleines Dort ist und sich dort die Familienmitglieder untereinander vermehren.
Aber sie waren die, die für Stimmung auf der Feier gesorgt haben und ausgelassen getanzt haben.
Silvester habe ich mit der Familie von Andrea im Haus der Oma gefeiert. Es war nicht wie meine üblichen Silvesterfeiern. Es war sehr ruhig und es gab kein Bier ich habe mich dann mal mit Andrea aus dem Staub gemacht um ein Bier in einer Bar zu trinken, hatte mich richtig drauf gefreut und dann servieren die uns ein gefrorenes Bier in der Flasche, also mussten wir noch weitere 5 Minuten warten, bis wir es trinken konnten.
Es gab immer mindestens 2-3 Stromausfälle pro Tag auf der Insel, oft habe ich es gar nicht mitbekommen, wenn ich tagsüber unterwegs war. Aber am 31. waren es abends besonders viele. Ich finde Stromausfälle ja romantsich, dann kommen immer die Taschenlampen und Kerzen raus und alles ist ruhig. So hatten wir dann ein gefrorenes Candle/Flashlight-Bier.
Haben nachher noch ein paar Liter Bier mit zur ihrer Oma genommen und haben sie dort mit der Familie im Schein einer Öllampe getrunken. Die Wasserpumpen auf der Insel haben durch die ganzen Stromausfälle auch Schaden erlitten und so kam es dass es vom Abend des 31. bis zum Mittag des 2. kein Wasser gab. Aber ich konnte mich ja im See baden.
Um 10 Minuten vor Neujahr sass ich mit Andrea im Haus der Oma, als die anderen auf einmal alle rein kamen und uns ein frohes neues Jahr gewünscht haben. Wir waren ein bisschen irritiert, aber der Grund dafür war, dass die Uhr auf die wir geschaut hatten 10 Minuten nach ging.
Am Anfang war es echt sau anstrengend, den ganzen Tag spanisch zu sprechen und ich war froh, wenn ich Detlef oder Xavier getroffen habe und wir ein bisschen deutsch sprechen konnten. Denn auf spanisch dauert es manchmal doch etwas länger, etwas zu erklären oder zu verstehen. Und nach 2 oder 3 Tagen nur spanisch hat mein Schädel echt nur noch gebrummt.
Es war auch das erste Mal während der Reise, dass ich für ca. 2 Wochen kaum englisch gesprochen habe. Abgesehen von ein paar Wörten, die Andrea mir auf englisch gesagt hat, weil ich sie auf spanisch nicht verstand und sie das englische Wort kannte.
Oder um mir etwas zu sagen, was nicht jeder verstehen sollte. z.B., als die Oma mich fragte ob ich mich in der Kirche bekreuzige. Sie konnte mir schlecht auf spanisch sagen, dass ich es besser bejahe, weil ihre Oma daneben sass.
Andrea weiss genau, dass ich es nicht tue. Aber da wir gerade gehen wollten und es sonst noch länger gedauert hätte, zu erklären warum nicht, habe ich die Sache mit einem "Ja, selbstverständlich!" abgeharkt.
Wollte eigentlich am 2. Januar weiter fahren, aber als ich mich am 1. Januar von Detlef und seiner Familie verabschieden wollte war nur seine Tochter mit den Kindern da. Die anderen waren noch in dem Ort geblieben, wo sie Silvester gefeiert haben. Die Tochter sagte mir, dass die anderen erst morgen wieder kommen und ich habe mich dann entschieden, noch einen Tag zu bleiben, um mich ordentlich zu verabschieden.
Als ich am nächsten Tag zur Verabschiedung ins Haus kam, war nur Detlef da, die anderen hatten sich entschieden, noch da zu bleiben, weil es einen Geburtstag zu feiern gab. Detlef ist dann am Abend auch wieder da hin gefahren und ich habe mich entschieden noch 2 Tage zu bleiben, bis sie wieder kommen.
Die Entscheidung viel mir natürlich nicht so schwer, weil ich dadurch noch ein paar Tage mit Andrea hatte. Und ich mich mittlerweile in der Insel eingelebt hatte.
Wir sind dann nochmal ausgeritten, diesmal sass ich ganz aleine auf dem Pferd. Am Anfang wollte es zwar nicht immer so ganz dahin, wo ich gerne hin wollte, aber nachher hat es super geklappt und es hat tierisch viel Spass gemacht. Wir sind dann an einem Restaurant angehalten, wo wir schon am Vortag waren und Andrea eine Suppe bestellt hatte, die etwas länger zur Vorbereitung braucht. Ich hatte sie gefragt, was für eine Suppe das sei, es aber nicht auf Anhieb verstanden und mir dann gesagt, dass ich es ja schon sehen werde.
Die Suppe sah ganz gut aus und es schwammen viele Dinge in ihr herum, die ich nicht kannte. Unter anderem habe ich dann Kuhmagen gefunden. Richtig ekelig, so dass ich vorgezogen habe die Suppe einpacken zu lassen und ihrer Schwester mitzunehmen. Sie hat sich sogar drüber gefreut.
Nach 2 Tagen habe ich dann Detlef und Xavier angetroffen, Detlefs Frau war immer noch nicht da. Aber ich musste jetzt definitiv weiter und habe ihr schöne Grüsse ausrichten lassen.
Am nächsten Morgen bin ich dann um 5:30 Uhr schweren Gemütes mit dem ersten Boot nach knapp 3 Wochen, anstatt der geplanten 3 Tage von der Insel gefahren.
Das waren meine Tage auf der Isla de Ometepe vom 24. Dezember 2005 bis zum Morgen des 05. Januars 2006
Aufbruch: | 16.10.2005 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | Juni 2006 |
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