Round the world
Indonesien: Gunung Agung der hoechste Berg Balis
Am nachsten Morgen bin ich erneut mit dem Ziel Selat gestartet. Bin an einem Tempel in Pejeng angehalten, nachdem ich vorher mindestens 5 Mal an ihm vorbei gefahren bin und schon 4 Kilometer weiter war.
Dann bin ich weiter nach Tampaksiring gefahren um mir ein paar Skulpturen, die im Felsen eingehauen waren anzusehen. Es gibt allerdings 2 Bedingungen bevor man eine heilige Staette auf Bali betritt.
Erstens: Man darf nicht seine Periode haben! Okay, hatte ich gerade nicht.
Zweitens: Mann muss sich ein Tuch um die Huefte binden.
Ich hatte kein Tuch, also musste ich mir eins kaufen. Die sind fuer einen Euro angeboten worden, habe mir gedacht, das ist ein erschwinglicher Preis. Habe mir dann eins ausgesucht und dann wurde mir gesagt, dass ich auch noch ein Band als Guertel brauche. Ich habe dann gefragt, ob ich beide zusammen fuer einen Euro bekomme. Und da hat mir die Verkaeuferin mir gesagt, dass es nur eine Leihgebuehr sei.
Ich habe den Kaufpreis dann von 9 auf 4 Euro runtergehandelt und anschliessend sind mir in einem anderen Laden 4 Tuecher zum Preis von einem Euro angeboten worden.
Ich glaube ich bin ganz schoen abgezogen worden. Aber abgesehen davon brauche ich auch keine 4 Tuecher.
Ich bin dann weiter nach Selat gefahren um von dort morgen die Wanderung auf den Gunung Agung zu machen. Auf dem Weg habe ich an einem anderen Ort, der auf der Strecke lag einen Guide getroffen, der die gleiche Wanderung wie von Selat anbietet. Der Preis hat mich ueberrascht und mir klar gemacht, dass ich erst noch einen Geldautomaten aufsuchen muss. Und ich dachte, wenn ich sowieso schon in eine groessere Stadt muss, kann ich auch kurz ins Internet.
Diese beiden Moeglichkeiten gab es aber leider erst in einem ca. 40 Kilometer entfernten Ort.
Auf dem Weg dort hin bin ich 2 Mal innerhalb von 300 Metern von der Polizei angehalten worden und nach den Papieren gefragt worden. Ich dachte, die finden irgendeinen Grund um Geld von mir zu verlangen, aber nachdem sie alles gesehen hatten, haben sie mir eine gute Weiterfahrt gewuenscht. Ich war nach der 2ten Kontrolle gerade weiter gefahren, da winkt mir ein anderer Polizist zu. Ich dachte schon, ich kaeme gar nicht mehr weiter. Aber er hat mich nur drauf hingewiesen, dass der Staender vom Roller noch draussen war.
Nachdem ich Geld hatte und 50 Minuten brauchte um 3 E-mails abzurufen - gigantische Satellitenverbindung! Bin ich nach Selat.
Es gastaltet sich nicht immer so ganz leicht nach dem Weg zu fragen, weil die meisten Leute fernab der Touristenhochburgen kein Englisch sprechen.
Also hat sich meine Frage auf ein Minimum beschraenkt: "Selat?" ich habe dann mit den Haenden die fragende Geste gedeutet, ob es an dieser Kreuzung weiter geradeaus oder nach rechts geht.
Oft haben sie meine Betonung von Selat nicht verstanden und ich habe es ihnen dann auf der Karte gezeigt. Aber auch das hat nicht immer geholfen, viele Leute hatten angeblich ihre Brille nicht dabei.
So habe ich es nach Selat geschafft, bin dort in die die einzige Hostel eingecheckt und habe mir den Preis diktieren lassen muessen, weil weit und breit keine andere Unterkunft war und es schon daemmerte.
Ich bin mal wieder frueh ins Bett, da es diesmal hiess schon um 2 Uhr morgens die Wanderung zu starten um zum Sonnenaufgang auf dem hoechsten Berg Balis zu sein.
Um 2 Uhr bin ich mit dem Tourguide mit meinem Roller auf 1500 Meter hoch gefahren, er musste zwischendurch laufen, da es zu steil war und er absteigen musste, weil der Roller stehen geblieben ist.
Als wir los gingen hat er ein Koerbchen mit Blumen einem Keks und Raeucherstaebchen aufgestellt um Gott mitzuteilen, dass wir auf den Berg steigen und damit alles gut geht.
Ich muss sagen dieser Glaube gefaellt mir, auch in Kuta standen diese Koerbchen ueberall rum und es roch in der ganzen Stadt sehr lecker nach Raeucherstaebchen.
Wir sind also in der Nacht den steilen Weg den Gunung Agung hoch gelaufen und ich muss sagen, ich hatte ein schlechtes Gewissen, den Tourgiude dafuer bezahlt zu haben mit mir da hoch zu gehen.
Er war schon in die Jahre gekommen und hatte obwohl er fuer sein Alter sehr fitt war, ordentlich zu kaempfen dort hoch zu kommen. So kam es, dass wir mehrere kleine Pausen eingelegt haben.
Aber kein Wunder, er hat die ganze Zeit Handschuhe, einen Pullover und ne Jacke getragen, waehrend ich im T-Shirt da hoch bin. Wenn ich da so dick eingepackt hoch gelaufen waere, waere ich auch kaputt gewesen.
Auf dem letzten felsigen Stueck mussten wir immer wieder klettern um weiter zu kommen. Da habe ich auch meine Jacke und die Handschuhe ausgepackt, die er mir mitgebracht hatte. Es war verdammt windig und klat dort oben.
Ich muss sagen ich war froh, als wir oben angekommen waren, denn der Aufstieg hat auch an meinen Kraeften gezehrt.
Haben den Sonnenaufgang vom Gipfel gesehen auch wenn es ein bisschen bewoelkt war und haben da oben gefruehstueckt.
Der Krater war gigantisch 700 Meter Durchmesser und schaetzungsweise 300 Meter tief. Er ist 1963 Entstanden, als die letzte Eruption war und der Berg von 3142 auf 3014 Meter geschrumpft ist. Ich habe ein paar Steine dort runter geschmissen und es war erstaunlich, wie weit die nach einem Aufprall weiter springen, fast wie ein Flummi.
Nachdem ich die Zeit als hoechster Mensch Balis genossen habe, sind wir wieder runter gegangen. Jetzt habe ich auch die Stroeme gesehen, die ich beim Aufstieg nicht gesehen habe, weil es dunkel war. 1963 ist die dort die Lava runter geflossen, es muessen riesige Fluesse gewesen sein und es fiel mir schwer vorzustellen, wie gewaltsam der Ausbruch gewesen sein musste.
Es gehen nicht viele Leute auf den Berg, wir waren an diesem Tag die einzigen und der Guide sagte mir, dass in den letzten 4 Monaten schaetzungsweise nicht mehr als 10 Menschen auf dem Gipfel waren.
Als wir um 10:30 Uhr wieder zurueck waren habe ich erstmal ein kleines Nickerchen gemacht um mich zu erholen und ein bisschen Schlaf nachzuholen.
Das war der 22. und der Morgen des 23. Maerz.
Aufbruch: | 16.10.2005 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | Juni 2006 |
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