Round the world
Nicaragua: Isla de Ometepe - vor Christi Geburtstag
Ich war schon am Hafen um mit der Fähre auf die Isla de Ometepe zu fahren, aber als ich den Wellengang auf dem See gesehen habe und erfahren habe das die Fahrt 4 Stunden dauert habe ich mir Sorgen um meinen Magen gemacht. Ich habe mich dann kurzerhand entschlossen zu einem andern Hafen zu fahren von wo aus die Fahrt in der Fähre nur eine Stunde dauert. Die Überfahrt habe ich dann in einem völlig überfüllten Kutter gut überstanden. Ich kam mir vor wie auf einem Flüchtlingsboot ich sass zwischen und auf Gepäckstücken, als dann mit den Wellen Wasser ins Boot kam ist mein Platz noch begrenzter geworden, da ich in einer trockenen Ecke sass und das Gepäck neben mir gestapelt wurde.
Auf der Insel angekommen habe ich mich dann auf den Weg gemacht Detlef zu suchen, Detlef ist ein Freund meines Vater, der seit 17 Jahren auf der Insel wohnt. Schon die erste Person die ich getroffen habe kannte ihn und konnte mir den Weg beschreiben.
Die Insel war mir auf anhieb sympathisch, weil mir direkt der richtige weg beschrieben wurde. In dem 3000 Einwohnerdorf gibt es allerdings auch nicht so viele Wege.
Habe Detlef mit einer Flasche Bier begrüsst und am Abend sind wir mit seiner Familie auf ein Strassenfest gegangen.
Am nächsten morgen habe ich erstmal einen neuen Schlafrekord aufgestellt, ich war um 10:00 Uhr mit ihm verabredet um mit ihm zu seiner Finca zu gehen. Ich stelle mir keinen Wecker, wenn ich nach 9 Uhr aufstehen muss, da ich normalerweise schon vorher wach bin, aber heute war es anders. Um 10:15 kam er in meine Hostel und hat mich geweckt. Wir sind dann nach Frühstück und Zeitung lesen mit seinem Sohn, Xavier, der auch in Deutschland lebt, aber momentan zu Besuch hier ist, zu seiner Finca gegangen. Es ist ein super ruhiger Ort zum entspannen und abzuschalten. Hatten aber leider nicht so viel Zeit, weil ich mir Xavier am Nachmittag in ein Hotel gefahren bin. Das Hotel liegt direkt am See und wir waren die einzigen beiden Gäste in dem Hotel. Haben dort nicht viel gemacht, sind spät dort angekommen, weil wir unterwegs einen Platten hatten. Wir sassen mit den Besitzern, sein Onkel und Tante auf der Terasse und haben Bier getrunken.
Ich hatte mich mittlerweile entschieden Weihnachten auf der Insel zu verbringen, ich hatte eigentlich vor nur 3 Tage hier zu bleiben und zu Weihnachten in Panama zu sein.
Am nächsten Morgen bin ich nach einem Bad im See alleine weiter nach Finca Magdalena gefahren. Unterwegs ist der Bus dann von der Hauptstrasse abgebogen und dann kaum noch schneller als Schrittgeschwindigkeit gefahren, die Strassenverhältnisse gaben einfach nicht mehr her. Ich bin der Überzeugung, dass ich mit nem Fahrrad schneller als der Bus gewesen wäre, aber ich hatte leider kein Fahrrad dabei.
Ich musste von der Haltestelle noch einen Kilometer laufen, ich hatte zum Glück nur einen kleinen Rucksack dabei. Hatte meinen grossen Rucksack bei Detlef stationiert und nur das nötigste mitgenommen.
In der Hostel in Finca Magdalena habe ich abends noch mit ein paar anderen aus der Hostel Karten gespielt und bin dann früh ins Bett, weil ich am nächsten Morgen früh raus musste um einen der Vulkane der Insel zu besteigen.
Mit einer kleinen Gruppe ging es dann am nächsten Morgen um 7 Uhr los auf den inaktiven Vulkan Madeira, der Aufstieg hat mich viel Kraft und Schweiss gekostet. Am Anfang war es noch nicht all zu steil, später ist es dann aber immer steiler und vor allem matschiger geworden, ich bin echt froh, dass ich vor meiner Abreise in vernünfige Trekkingschuhe investiert habe. So hatte ich wenigstens Halt und trockende Füsse, zumindest solange, bis ich knöcheltief im Matsch stand und mir das Wasser von oben in die Schuhe gelaufen ist, da hat auch Goretex nicht mehr geholfen.
Oben gab es eine Lagune, hört sich vielleicht besser an als es war. War total matschig und nebelig, man konnte nicht viel sehen.
Wir sind den selben Weg wieder runter gegangen, einmal hat es mich erwischt, trotz der tollen Schuhe bin ich ausgerutscht. Zum Glück konnte ich mich mit den Händen abfangen, so dass ich nicht komplett im Moder lag.
Erschöpft und total eingesaut unten angekommen gabe es vor Dusche und Wäschewaschen erstmal ein Bier zur Belohnung.
Ich weiss jetzt auch, warum es im Regenwald immer so feucht ist:
Weil Touristen die durch die Wälder wandern immer so viel Schweiss lassen.
Also rettet den Regenwald und geht wandern.
Ich rufe hiermit zu Spenden für die Finanzierung meiner nächsten Reise auf um durch den Regenwald zu wandern.
Auf Anfrage gebe ich gerne meine Bankverbindung bekannt.
Am gleichen Tag bin ich noch mit dem Bus nach Merida weiter gefahren. Es war das erste Mal, dass ich mit einem Deutschen unterwegs war. Wir haben für die ca. 8 Kilometer auf so etwas was die hier Strasse nennen mit umsteigen 2 Stunden gebraucht.
An dem Abend sind wir dann mit einem Nicaraguaner ausgegangen. Nachdem er uns erzählt hat, dass er 22 ist und noch nie Bier getrunken hat mussten wir ihm einfach ein Bier ausgeben.
Es hat ihm nicht geschmeckt, aber das 2t was wir ihm bestellt haben hat er auch noch getrunken. Dann war er lustig und wir hatten unseren Spass.
Am nächsten Morgen habe ich mich mit dem Deutschen entschieden, angeln zu gehen, wir sind in ein Nachbardorf gegengen um Angelharken zu kaufen.
Auf dem Weg dort hin habe ich 2 Mädchen getroffen höchstens 12 Jahre alt, die sehr anhänglich waren. Nachdem sie mich gefragt haben, ob ich verheiratet sei und ich dies ehrlicherweise verneint habe, wollten sie meine Hand haben und Hand-in-Hand mit mir gehen, ich habe das aber abgelehnt.
Als sie gemerkt haben, dass ich sie nicht heiraten werde wollten sie Geld für Schulblöcke haben. Ich war froh, als wir am Laden angekommen waren, die Angelharken und Brot für die Fische gekauft haben und zurück gehen konnten.
Wir haben uns dann Angeln gebaut und vom Steg aus die Harken in den See geworfen, aber wir mussten den Harken immer ohne Brot und ohne Fisch aus dem Wasser ziehen. Wir haben dann ein Stück Seeschlange von ein paar anderen Anglern bekommen, das hatte den Vorteil das der Köder wenigstens noch am Harken war, wenn wir ihn aus dem Wasser gezogen haben. Aber wir haben immer noch auf die Fische am Harken gewartet. Wir haben den ganzen Tag vergeblich gewartet, kein einziger Fisch hat angebissen. Aber es bleib der Trost, dass wir nicht die Einzigen waren die leer ausgegangen sind.
Aber wenigstens haben die Fische etwas zu Essen bekommen, vielleicht fischt der nächste dann grössere Fische aus dem Wasser.
Wir sind dann an diesem Abend in ein Restaurant gegangen und haben Fisch aus dem See bestellt. Dort haben wir auch die anderen Angler wieder getroffen, die einen Fisch aus dem Wasser gezogen haben. Sie wollten ihn eigentlich an diesem Abend essen, aber ein Strassenhund ist schneller als sie gewesen.
Wir haben eine Flasche Rum und Cola gekauft, Cola gibt es hier in 3,3 Liter Flaschen, und haben den Nicaraguaner diesmal Rum aufgetischt. Er ist früh schlafen gegangen. Und wir sind dann nachdem wir uns noch bier besorgt hatten in den Hängematten eingeschlafen.
Am nächsten Tag bin ich zurück zu meiner Homebase gefahren um am folgenden Tag den Regenwald auf dem aktiven Vulkan der Insel zu retten.
Man darf die Vulkane nicht auf eingene Faust erkunden, es wird der Grund genannt, dass schon einige Touristen auf den Vulkanen umgekommen sind.
Vielleicht ist es auch nur um den Guides Arbeit zu verschaffen.
Naja, auf jeden Fall habe ich einen Guide in dem Hotel wo ich mich nieder gelassen habe gefunden.
Am nächsten Morgen um 6:30 Uhr wollte er mich wecken.
Ich bin dann um 8 Uhr aufgewacht und dachte schon, dass meine Anzahlung für die Tour verloren sei. Aber ich habe dann erfahren, dass er um 6:30 Uhr an meiner Tür geklopft hat. Ich hatte mir nachts meine Ohrenstöpsel rein getan, weil es tierisch laut war. Um 3 Uhr nachts gab es einen Gottesdienst, die Kirche ist nicht nah gewesen aber die haben mit Lautsprechern das ganze Dorf behallt. Ich fühle mich jetzt noch mehr darin bestätigt, keine Religion zu unterstützen. In der Vorweihnachtszeit machen die jede Nacht diesen Terror.
Aber da ich der einzige war, der die Tour gebucht hatte, war der Guide auch nicht los gezogen und wir haben uns dann geeinigt um 9:30 Uhr zu starten.
Es ging also in der Mittagshitze auf den Vulkan, haben eine Affenfamilie gesehen die mit unserer Anwesenheit wohl nicht so ganz einverstanden war 2 von ihnen haben versucht auf uns zu pinkeln, haben uns aber zum Glück um einen Meter verfehlt.
Wir konnten nicht bis auf die Spitze gehen, da der Vulkan momentan aktiv ist und es dort oben nicht so ganz leckere Gase gibt. Aber bis zur Baumgrenze auf 1000 Metern konnten wir gehen und hatten von dort, gerade noch unter den Wolken, einen guten Blick über die Insel.
Zurück in Moyogalpa konnte ich dann zum Glück noch auscheken und vor dem nächtlichen christlichen Terror flüchten, ich habe meine Sachen gepackt und bin raus aufs Land, genauer gesagt in das Haus von Detlef.
Bin abends mit Xavier und seinem Schwager dort hin, sie hatten mich begleitet, da ich das Haus in der Dunkelheit wahrscheinlich nicht wieder gefunden hätte und um die Türe aufzuschliessen. Dafür braucht man diverses Werkzeug, Schlüssel und ca. 5 Minuten Zeit. Das Haus ist wahrscheinlich sicherer als Fort Knox und nur wenige Leute sind in das Geheimnis es zu Öffnen eingeweiht.
Xavier und Rambo, wie sein Schwager aufgrund seiner Figur genannt wird habe ich, nachdem die Türe geöffnet war, mit meiner Taschenlampe zurück zum Motorrad begleitet. Rambo, der wahrscheinlich stärkste Mann der Insel hat aber einen Heuhaufen übersehen und hat sich dahergelegt, er stand leider schon wieder auf den Beinen, bevor ich meine Kamera bereit hatte. Es war ein Bild für die Götter, Rambo von einem Heuhaufen zu Fall gebracht. Wir haben dann auf dem weiteren Weg zum Motorrad gut auf ihn aufgepasst.
Ich habe es mir dann in dem Haus gemütlich gemacht und da es der 23. Dezember war hatte ich die Idee Detlef ein Weihnachtsgeschenk zu machen. Es gibt keinen Wasseranschluss auf dem Grundstück und so muss das Wasser von Hand aus 21 Meter Tiefe aus einem Brunnen hoch gepumpt werden. Ich habe mir vor genommen den 1200 Liter Tank voll zu machen. Habe also direkt losgelegt und nach eiger Zeit total kaputt feststellen müssen, dass leider erst ca. 400 Liter in dem Tank waren.
Nach einigen Pausen hat nach 3 Stunden ganz laut mein Bett gerufen. Und die noch fehlenden 300 Liter habe ich am nächsten Morgen hoch gepumpt, es war geschafft, der Tank war voll. Und zur Belohnung habe ich mir dann ein paar Orangen und Kokosnüsse von den Bäumen geholt.
Das war meine Zeit auf der Isla de Ometepe vom 17. bis zum Morgen des 24. Dezember.
Der Vulkan Madeira.
Der Vulkan Conception.
Der schwere Aufstieg auf den Vulkan Madeira.
Der Blick am Nachmittag vom Vulkan Madeira, am Morgen war alles wolkig und man konnte nichts sehen.
Hier kurbel ich Detlefs Weihnachtsgeschenk hoch.
Toña das nationale Bier Nicaraguas.
Ein bus käpft sich über die holprige Strasse.
Auf dem Vulkan Conception.
Auf dem Vulkan Conception.
Aufbruch: | 16.10.2005 |
Dauer: | 8 Monate |
Heimkehr: | Juni 2006 |
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