Flucht vorm deutschen Winter nach Swakopmund

Reisezeit: Januar - März 2025  |  von Manfred Sürig

Reise selbst vororganisieren:Ziel Namibia: wo kann man am besten entspannen hier ?

....überall werden Schlüsselanhängernüsse verkauft

Als ich im vergangenen Jahr erstmalig in der Nähe der Jetty, der Seebäderbrücke von Swakopmund war, sprach mich jemand an, wo ich mein Auto geparkt hätte.
Da Ich ohne Auto dort war, war er erstaunt, stellte sich mit seinem Namen Herrmann vor. Zugleich entschuldigte er sich für diesen "bad name". Der bedeute doch Herrschaft und Unterdrückung.
Er sei auf einer Farm geboren worden, die von Deutschen betrieben wurde, und da sei seiner Mutter wohl nichts anderes eingefallen, als ihm einen deutschen Nam,en zu geben.
Er trug eine Uniform mit dem Wappen der Stadt, die ihn als offenbar von der Stadt Swakopmund beauftragten Parkwächter auswies.
Ja, das sei er auch, aber dafür müsse er auch etwa 70€ monatlich an die Stadt bezahlen, damit er auf etwa 20 genau zugewiesenen Plätzen Parkgelder kassieren könne.
Komischerweise standen an den Parplätzen neben der Jetty weder Parkschilder noch Parkverbotsschilder und auch keinerlei Preisangaben.
Das sei ja Verhandlungssache mit den parkenden Touristen, erklärt er mir, er dürfe dann ja auch alles behalten, was er bekommen könne.
Aber leider eben nur auf den ihm zugewiesenen Parkplätzen. Da drüben, so zeigt er mir, dürfen nur andere Parkwächter kassieren.
Davon allein könne man natürlich nicht leben, also verkaufe er außerdem noch diese Nüsse.

Nüsseverkauf in hartem Konkurrenzkampf

solche Nüsse als Schlüsselanhänger und Souvenir an Namibia darf er überall verkaufen, aber natürlich auch die andern, und zwar nicht nur die Parkwächter.
In Gegenwart des Touristen kann der Verkäufer zusätzlich zu den auf der Nußschale engeritzten Tier- und Insektenfiguren den Namen des Touristen oder dessen Bekannten einritzen, mit bemerkenswertem Geschick, wie ich feststelle.
So fragt er mich auch, wem ich in meinem Bekanntenkreis denn eine Freude mit so einem Stück aus Namibia machen könnte.
Fallen dem Touristen keine Namen mehr ein, wird um den Preis geschachert.
Beim ersten Mal hatte ich 12 € pro Stück bezahlt, später habe ich den Preis auf 80 N$, das sind etwa 4,20 €, heruntergehandelt, als Mengenrabatt gewissermaßen.
Fahre ich dann mit dem Rad davon, kommen mir die Konkurrenten schon entgegen, wedeln mit ihren Nüssen und verperren mir die Weiterfahrt.. Zeige ich ihnen dann meinen Nußvorrat, wird nach meinem Erwerbspreis gefragt und man entgegnet mir, da hätte ich es bei ihnen doch preiswerter haben können.
Danke, nein, mir reicht es trotzdem.
Im Touristenzentrum rund um den Leuchtturm und in der Nähe der Jetty finde ich zwar Bänke im Sonnenschein mit Blick auf die Brandung, aber werde nie länger sitzen bleiben können, ohne angequatscht zu werden.
Also suche ich nach einem anderen, ruhigeren Platz, und den finde ich 4 km weiter nördlich, am PLATZ AM MEER.

PLATZ AM MEER, Einkaufszentrum und Freizeitplatz zum Genießen

Die Zufahrt mündet an einem Kreisverkehr mit mehrstöckigem Parkhaus und Leuchtreklamen für Checkers, einen südafrikanischen Märktebetreiber, eigener Zufahrt für Lieferanten und an der Südseite entlang zur Waterfront mit Restaurants, Cafes ubd Frittenbuden noch und noch.
Davor dekorative Pflanzungen, gut bewässert mit schwarzen steinernen Sitzflächen, die die Sonne gut aufheizt.
Davor ein kleiner, aber mit 4 bis 5 Meter hohen Steinschüttungen geschützter Bootshafen. Draußen knallt die Brandung auf die Steinschüttung, durch die Hafeneinfahrt kommt auch etwas Dünung, die an zwei kleinen Sandflächen zum Baden einlädt.

ein sonniges, aber windgeschütztes Plätzchen finden

Sonne gibt es satt, selbst wenn Nebel den Himmel etwas bedeckt, fühlt man in den Mittagsstunden die Sonnenbestrahlung auf der Haut. Deshalb ist das Tragen einer Sonnenschutzmütze unbedingte Pflicht, jedenfalls zwischen 11 und 14 Uhr.
Zum Sitzen im Wind wird es schnell etwas zu kühl, aber wenn man sich auf der Nordwestseite zwischen den Hafenschutzsteinen ein Plätzchen sucht, dann wärmt einen sie Sonne gerade so stark wie einen der Wind, wenn man den Kopf etwas höher hält, wieder kühlen kann. Darunter, in 3 Meter Abstand, kracht die Brandung seitlich an einem vorbei.
Ein Schauspiel, das bei Springtide richtig aufregend wird, weil man reichhaltige Spritzer abbekommen kann.

Hier im Febuar bei 20 Grad im Schatten entspannen, das kann einem in Europa jetzt nicht angeboten werden.

Hier im Febuar bei 20 Grad im Schatten entspannen, das kann einem in Europa jetzt nicht angeboten werden.

Angeln eigentlich verboten, aber...

Am Wochenende füllt es sich hier etwas, innerhalb der Woche scheinen die wohlhabenderen Einheimischen mit ihren Autos zwar im Einkaufszentrum einzukaufen, aber die wenigsten machen einen Abstecher zum Hafen davor, obwohl sie nur zu Fuß durch ein selbstöffnendes Glastor zu gehen brauchten.
Nur die Angler lockt es hier.
Nirgendswo sonst kommt man mit der Rute an etwas tieferes Wasser.
Mir ist es schleierhaft, wie man in der tosenden Brfandung hier Fische fangen kann, ohne ständig Angelhaken zu verlieren.
Mir war ja auch schon geraten worden, nirgends in der Brandung ins Wassr zu gehen, da könne ich nur in Angelhaken treten oder an abgerissenen Angelschüren hängen bleiben.
Das hätte ich sowieso nicht getestet !
Aber ich sehe auf der Mole, wo eigentlich Angeln per Stadtverordnung untersagt ist, zahlreiche Angler, die es allerdings vermeiden, auf der Hafeninnenseite zu fischen. Und sie haben Eimer oder Textiltaschen dabei, in denen schon was zappelt.
Kormorane scheinen in der Brandung auch Futter genug zu finden.

Blick aus dem Mittelgang des Einkaufszentrums durch ein selbsttätiges Schiebe-Glastor auf den Hafen. Doch selten öffenen Kunden das Tor, es kommt dann ein kühler Luftstoß entgegen.

Blick aus dem Mittelgang des Einkaufszentrums durch ein selbsttätiges Schiebe-Glastor auf den Hafen. Doch selten öffenen Kunden das Tor, es kommt dann ein kühler Luftstoß entgegen.

© Manfred Sürig, 2024
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nur Nieselregen unf Dunkelheit bei 1 Grad, und das 4 Monate mindestens, da macht man's den Zugvögeln nach: Für 6 Wochen ab nach Süden ! Langweilig ? Mal sehen, was man dort erleben kann!
Details:
Aufbruch: 18.01.2025
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 04.03.2025
Reiseziele: Namibia
Nauru
Der Autor
 
Manfred Sürig berichtet seit 3 Jahren auf umdiewelt.