Flucht vorm deutschen Winter nach Swakopmund
Reise selbst vororganisieren:Ziel Namibia: Ausflug in die Wüste
..lieber nicht per Fahrrad
Mit dem Rad in den Wüstensand- das lasse ich sein! Man kann zwar manchmal weite Strecken fahren, ohne einzusacken, aber dann plötzlich geht nichts, obwohl die Oberflächen ähnlich aussehen.
Für ehrgeizige Cycler werden hier Räder mit extra breiten Reifen (baloons) vermietet, sogar als e-bikes. Damit könne man in den Dünen herumrutschen und dennoch vorankommen.
Doch ich erinnere mich an einen Mieter, der in der Werkstatt schweißüberströmt sein e-bike zurückgab. In den Dünen habe es auch wie versprochen geklappt, ein Höllenvergnügen sei es gewesen.
Nur die Batterie sei im Nu leer gewesen und das Zurückschieben bis in die Werkstatt hätte ihn die letzten Kräfte gekostet.
Pflanzen leben vom Nebel
Ist das im Tal ser Swakop nun noch Steppe oder schon Wüste ? Unser Auto windet sich zwishen aufgehäuften Pflanzenbergen hindurch und wir staunen, dass die Spitzen der Blätter grün sind, ausgerechnet an den höchstgelegenen Stellen, wo die Wurzeln nach Wasser besonders tief graben müßten.
Wir reißen ein Blättchen ab und zerdrücken es zwischen den Fingern, es fallen 4 große Wassertropfen heraus!
Nachts und morgens streicht der Nebel hier durch, das bildet die Lebensgrundlage dieser Pflanzen, deshalb halten sie alle ihre Blätter hoch, um vom Küstenwind bestrichen zu werden.
Die Blätter haben eine dicke Hülle, dadurch kann tagsüber kaum Wasser wieder verdunsten
kleine Tiere gibt es hier auch
unser Führer streicht mit der Hand duch den Sand, buddelt an einer Stelle etwas tiefer und plötzlich hält er etwas in der Hand:
ein durchsichtiger kleiner Salamander, der wie versteinert in seiner Hand steht. Alle können rundum Fotos machen, er bewegt sich nicht einen Millimeter. Auch als er ihn in den flachen Sand stellt, bleibt er wie ein Denkmal stehen.
Lebt der denn noch ?
Doch, er lebt, unser Führer zeigt es uns:
Er gräbt an der Stelle, an der er ihn aus dem Sand gezogen hat, die Grube weiter mit der Hand aus, bis ein kleines Schlupfloch sichtbar wird, in das immer wieder Sand einrieselt. Der Salamamder bleibt auf der Fläche noch bewegungslos.
Dann packt ihn unser Führer, setzt ihn vor des Schlupfloch und binnen weniger Sekunden schießt er ins Loch, wirft mit dem Schwanz noch Sand nach hinten und ist fortan verschwunden!
Auch Schlangen und Würmer gibt es im trockenen Wüstensand !
Wir fragen uns, wie unser Führer erkennen konnte, an welcher Stelle er im Sand nach dem Salamander graben mußte, um ihn innerhalb einer Minute packen zu können.. Da wiederholt sich das Spielchen mit einer kleinen Schlange oder einem Wurm, ich verstehe leider seine Erklärung aus Englisch nicht.
Oder hier auf dem stacheligen Gebüsch: Entdeckt ihr mitten drin das Tierchen? Solange wir dabei waren, haben nur dessen Augen laufend geblitzt, der Körper blieb regungslos
jedes Tierchen hat seinen Lebensraum
Wir steigen wieder ins Auto, dabei bin ich ganz froh, aus der kalten Brise herauszukommen, denn meine Hände sind so steif, dass ich das Handy kaum noch zum Fotografieren benutzen kann.
Es ist 8.50 Uhr morgens, auf dem Dresdner Längengrad, auf dem wir uns hier ja befinden, also eigentlich zehn Minuten vor 10 Uhr., aber keine Sonne spürbar. Wir kurven einige Hunderte Meter weiter, umfahren eine etwas höhere Wanderdüne und halten am Steilhang der Leeseite der Düne. Unser Führer wühlt etwas im Sand des Steilhangs, der ständig nachrutscht.
Und wieder hat er etwas in der Hand: Einen Sandfrosch!
Den klemmt er sich an einem Beinchen mit dem Finger fest, sonst würde er abhauen.
Kurze Zeit später packt er einen schwarzen Käfer aus dem Sand, läßt ihn wieder los und wir sehen ihn blitzschnell am Schütthang der Düne nach oben krabbeln und hinter der Kante verschwinden.
Der Frosch macht aus seiner Hand einen Sprung in den Sandhang und ist innerhalb einer Sekunde weg.
Der Führer packt mit beiden Händen in den Sand und hat ihn wieder, läßt ihn erneut, dieses Mal in der Autospur laufen und da verschwindet er auf die gleiche Weise, aber nie im flachen Wüstensand, sondern immer nur im Steilhang, wo ständig Sand den Hang runterläuft.
Nur im Steilhang findet der Frosch seinen Lebensraum. Was er dort zu fressen finden mag ? Genug zum Überleben ! Der Käfer vorher mag ja deswegen so schnell geflüchtet sein.
etwas Luft muß aus dem Hinterreifen raus
warum ? Ja, wir fahren jetzt in die Dünen, da fassen die Reifen besser, wenn sie etwas abplatten.
Wir haben am Rand des Nationalparks geparkt. Please, hold our desert clean, steht auf dem Begrenzungsschild, und sogar ein Lokuswagen für die Touristen seht hier :
Welche Fläche st waagerecht und welche fällt etwa 45 Grad nach unten ?
Der Wind weht von links aus Südwest, ich halte die Kamera nach Nordwesten
Fahren wir Südkurs oder Westkurs oder nach Norden ?
Wir fahren auf halb zugewehten Autospuren, mal bergab, dann mit Vollgas bergauf, ohne hinterm Gipfel zu sehen, ob es steil bergab oder gar nicht bergab weitergeht. Lebewesen scheuchen wi hier nicht auf, jedenfalls nicht für uns sichtbar !
Da keine Sonne scheint, geht mir jede Orientierung verloren, der Zugwind am Fenster links vorn, wo ich sitze, deutet aber auf eine westliche Fahtrichtung hin.
Stimmt ! Im Westen liegt der Atlantik, auf den wuir hier runterblicken können, bevor es dort unten auf die Straße von Walfishbay nach Swakopmund geht.
und der Atlantik hatte gestern was zu bieten, aber per Fahrrad erreichbar !
Doch auch mein zaghafter gestriger Versuch, die Wüste und die Küste nach Süden mal per Rad zu erkunden, hatte einige Bilder gebracht, die auch sehenswert sind:
Kein lebendes Wesen, aber deutlich größer: ein angeschwemmter toter Wal, der hier schon 14 Tage liegen soll.
Erstaunlich, dass ihn keine Fliegen oder Vögel umschwärmen, um aus der Leiche etwas rauszupicken. Er stinkt uch nicht und wird noch immer, jedenfalls größtenteils, von seiner festen Lederhaut zusammengehalten.
Aufbruch: | 18.01.2025 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 04.03.2025 |
Nauru